Am 10. April 2024 fand in Berlin das „AGVU-Spitzengespräch der Kreislaufwirtschaft“ mit Judith Skudelny MdB, umweltpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, statt.
Zunächst wurde die geplante Umlage der EU-Plastikabgabe angesprochen und der Vorschlag einer alternativen Weiterentwicklung von §21 VerpackG dargestellt. Frau Skudelny bestätigte den Willen aller Koalitionspartner, § 21 zeitnah zu überarbeiten. Die Umlage der EU-Plastikabgabe sei getrennt von der Novelle des VerpackG zu betrachten – sie diene der Generierung von Haushaltsmitteln.
Im zweiten Abschnitt wurden die PPWR-Verhandlungsergebnisse aus Sicht der AGVU eingeordnet und diskutiert. Besonderes Augenmerk lag hierbei auf problematischen Aspekten wie etwa den hohen Mehrwegquoten für Transportverpackungen.
Im dritten Themenbereich Chemisches Recycling und Massebilanzierung wurden zunächst die von der AGVU entwickelten Leitkriterien (u.a. „chem. Recycling als Ergänzung des mech. Recycling“ / „Nachvollziehbarkeit der Bilanzierungsverfahren durch Verbraucherinnen und Verbraucher“) vorgestellt. Anschließend wiesen einige Teilnehmenden auf die Gefahr einer Benachteiligung von Rezyklaten aus mechanischem Recycling hin. Andere Stimmen plädierten hingegen für Offenheit gegenüber chemischem Recycling als Ergänzung zu mechanischem Recycling und Beitrag zur Schließung von Kunststoffkreisläufen. Frau Skudelny forderte eine Aufnahme des chemischen Recyclings im VerpackG. Nur durch die Weiterentwicklung der entsprechenden Technologien in Deutschland biete sich auch eine Chance auf zukünftige Wertschöpfung. Aufgrund des hohen Energieverbrauchs chemischen Recyclings und den damit verbundenen Kosten sei nicht von einer Verdrängung von Rezyklaten aus mechanischem Recycling auszugehen.
