grönländischer Politiker und ev. Theologe; Siumut Partei; Regierungschef 1979-1991 und 1997-2002
* 25. September 1938 Qagssimuit/Südgrönland
† 28. Oktober 2010 Nuuk
Herkunft
Jonathan Motzfeldt wurde am 25. Sept. 1938 als Sohn eines Robbenfängers in Qagssimuit im Süden Grönlands geboren. Als Kind begleitete er seinen Vater oft monatelang auf der Jagd.
Ausbildung
M. absolvierte zunächst in der grönländischen Hauptstadt Godthaab, dem heutigen Nuuk an der Westküste der Insel, eine Lehrerausbildung. Anschließend studierte er von 1960 bis 1966 in Kopenhagen evangelische Theologie.
Wirken
M. wirkte 1966 bis 1979 als Pfarrer in Qaqortog. Damals wie schon zu Studentenzeiten galt sein wesentliches Engagement aber einer größeren Autonomie Grönlands im Königreich Dänemark. Nach ersten Besiedlungen durch Dänen ab 1721 war die Insel 1814 Kolonie des Königreichs geworden. 1953 wertete Kopenhagen Grönland zum gleichberechtigten Teil Dänemarks auf.
Als Student in Kopenhagen hatte M. mit Kommilitonen den "Rat junger Grönländer" gegründet. 1964 organisierte er eine der ersten politischen Kundgebungen von Grönländern, in deren Rahmen er vor dem dänischen Parlament die Selbstverwaltung seiner Heimat mit ihren damals 50.000 Einwohnern forderte. Als Pfarrer setzte er sich hierfür dann in mehreren Gremien ein. So war er 1971-1979 Mitglied und stellv. Vorsitzender des grönländischen Landesrates. 1973 wurde er außerdem ...