John Lennon: Steckbrief + Biografie + Lebenslauf

John Lennon: Steckbrief + Biografie + Lebenslauf

Diese Biografie beschreibt das Leben von John Lennon: Musiker, Komponist, Pazifist und Mysterium.

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Steckbrief

Geburtstag: 09.10.1940 in Liverpool
Todestag: 08.12.1980 in New York
Eltern: Fred und Julia (geb. Stanley)
Halbgeschwister: Victoria, Jacqueline, Julia
Ehefrau: 1962 – 1968 Cynthia Powell
1969 – 1980 Yoko Ono
Kinder: John Charles Julian, Sean Ono Taro
Schullaufbahn: Dovedale Primary School
Quarry Bank Grammar School
Liverpool College Of Art
Soloalben: Live Peace In Toronto
John Lennon/Plastic Ono Band
Imagine
Some Time In New York City
Mind Games
Walls And Bridges
Rock’n’Roll
Double Fantasy
Milk And Honey
Bandzugehörigkeit: 1956 – 1970
Rolle bei den Beatles: Songwriter, Sänger, Rhythmusgitarre, Mundharmonika, Keyboards

Einleitung Biografie

John Lennon war ein englischer Musiker, Komponist und Pazifist des mittleren 20. Jahrhunderts. Einen großen Bekanntheitsgrad erreichte er als Gründer der Beatles, die bis heute mit geschätzt mehr als einer Milliarde verkauften Tonträgern weiterhin eine der kommerziell erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte sind. Lennon zeichnete jedoch mehr aus, als nur der Gründer der Beatles zu sein. Während die Songwriting-Zusammenarbeit zwischen John Lennon und Paul McCartney eine der fruchtbarsten aller Zeiten war, so erschuf er auch ein Mysterium um seine Person. Diese Biografie beschreibt nachfolgend das skandalträchtige Leben des „smarten Beatle“.

John Lennon Vergleich

Die frühen Jahre (1940-1957)

John Winston Lennon wurde am 09. Oktober 1940 in der englischen Hafenstadt Liverpool während der Luftschlacht um England geboren. Benannt nach seinem Großvater väterlicherseits und dem damaligem Premierminister Winston Churchill, war er das Kind des irisch-stämmigen Händlers zur See Alfred Lennon und dessen Frau Julia. Die Ehe der Eltern scheiterte, weil der Vater selten daheim war und auch für einige Zeit als verschollen galt. Der junge John Lennon musste sich für ein Elternteil entscheiden. Letztlich blieb er bei seiner Mutter, wuchs jedoch bei deren Schwester Mimi auf. Kontakt mit seinem Vater hatte John erst wieder Mitte der Sechzigerjahre.

Schon im Kindesalter galt der zukünftige Beatle als Störenfried. Während seiner Schulzeit in der „Quarry Bank High School“ konnte er eher mit seinem künstlerischen Talent, als mit seinen Noten auftrumpfen. Musikalisch wurde er durch seine Mutter beeinflusst, die ihm Elvis Presley vorspielte, das Banjo lehrte und schließlich Lennons erste Gitarre kaufte.

Trotz seiner desaströsen schulischen Leistungen wurde er zum „Liverpool College of Art“ zugelassen. Er fiel auch dort weiterhin durch sein negatives Benehmen auf und schloss seine Ausbildung nicht ab. Während seiner Schullaufbahn lernte er jedoch seine Mitschülerin Cynthia Powell kennen und lieben, die er später im Jahre 1962 heiratete.

The Quarrymen & The Beatles (1956-1970)

Bereits im Alter von 15 Jahren, in 1956, gründete Lennon die nach seiner High School benannte Band „The Quarrymen“. Ein Jahr später traf John auf Paul McCartney, der im darauffolgenden Jahr der Gruppe beitrat. Paul McCartney ist es auch zu verdanken, dass der damals erst 14-Jährige George Harrison, trotz Vorbehalte John Lennons, der Gruppe als Leadgitarrist beitreten durfte. Stuart Sutcliffe und Pete Best vervollständigten das Quintett.

Kurz darauf, im Jahre 1960, spielte die Band – mittlerweile nannten sie sich „The Beatles“ –regelmäßige Konzerte in einem Hamburger Nachtclub auf der Reeperbahn. Lennon setzte sich dabei gegen die Bedenken seiner Tante durch, die auf eine Fortsetzung der Studien plädierte. In Hamburg konsumierte Lennon auch regelmäßig Drogen wie Preludin oder Amphetamine.

Bereits ein Jahr darauf nahm die Karriere der Band dann endgültig an Fahrt auf und die Beatles kehrten erneut nach Hamburg, diesmal als Begleitband von Tony Sheridan, für ein weiteres Engagement zurück. Mittlerweile hatte Stuart Sutcliffe die Band verlassen und Pete Best wurde durch Ringo Starr ausgetauscht. Durch ihren neuen Manager Brian Epstein konnte die Band letztlich einen Plattenvertrag mit dem Label EMI abschließen.

Spätestens mit dem Erscheinen des Debütalbums „Please Please Me“ verfiel ganz Großbritannien der „Beatlemania“. Die Zusammenarbeit von John Lennon und Paul McCartney steuerte einen Großteil der Titel bei und legte damit das Fundament für eine der fruchtbarsten Songwriting Kooperationen in der Musikgeschichte. John entwickelte sich dabei zum Bandleader und fiel durch seine bestechende Intelligenz auf. Er war es auch, der zu einem Großteil Verantwortung für die Außendarstellung der Beatles übernahm.

Im Jahre 1963 wurde Johns Sohn Julian geboren. Lennon jedoch eroberte erst Großbritannien und im Jahre 1964 dann die USA und steuerte mit den Beatles auf den Höhepunkt der Beatles-Hysterie zu. Während die Beatles auf der Erfolgswelle ritten, sorgte sich John Lennon derweil um die negativen Auswirkungen der „Beatlemania“, die sich u.a. in dem 1965 veröffentlichten Song „Help!“ äußerten. Das musikalische Genie wollte mit den Inhalten seiner Kompositionen überzeugen, fürchtete sich jedoch gleichzeitig vor der Besessenheit der Fans. Laut Freda Kelly, der langjährigen Sekretärin der Beatles, ist Lennon davon überzeugt gewesen jung zu sterben.

Mit der Droge LSD kam der Anführer der Beatles 1966 in Berührung. Aus dieser Periode stammt auch das berühmte Zitat: „Die Beatles sind jetzt populärer als Jesus“. In den konservativen USA nahm die christliche Bevölkerung großen Anstoß an dieser Aussage, welche in der Verbrennung von Beatles Schallplatten, Drohungen gegen John Lennon und seiner Entschuldigung gipfelte.

Mit der exzentrischen Avantgarde Künstlerin Yoko Ono traten auch private Veränderungen in Lennons Leben ein. Die beiden trafen 1966 in einer Londoner Galerie aufeinander. Aus diesem Zusammentreffen entwickelte sich eine Affäre, die zur Scheidung Lennons erster Ehe im Jahre 1968 und einer späteren Vermählung mit Yoko Ono im Jahre 1969, führte. Diese Verbindung gilt als einer der späteren Trennungsgründe der Beatles.

Das Jahr 1967 war vom Drogenkonsum Lennons gezeichnet. Die Titel „Strawberry Fields Forever”, „Lucy in the sky with diamonds“ sowie das Album „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ wurden veröffentlicht. Diese Werke stellen einen deutlichen Kontrast zu den frühen Liebesliedern dar und zeigen sehr deutlich die persönliche Entwicklung Lennons. Es folgten weitere Produktionen, von denen vor allem das „White Album“ und „Abbey Road“ erwähnenswert sind. John Lennons Interesse verlagerte sich aber bereits während dieser Zeit von den Beatles immer mehr zu Yoko Ono und der eigenen Verwirklichung.

Nachdem immer mehr Unstimmigkeiten zwischen den Bandmitgliedern herrschten, verließ Lennon bereits 1969 stillschweigend die Beatles, die sich schlussendlich 1970 medial auflösten.

Solo Karriere (1968-1980)

Noch während der Zusammenarbeit mit den Beatles, in den Jahren 1968 und 1969, nahmen Lennon und Ono drei Alben experimenteller Musik zusammen auf. Gemeinsam bildeten sie ab 1969 die „Plastic Ono Band“ und veröffentlichten „Live Peace in Toronto 1969“.

Während die Schrecken des Vietnam Krieges im Jahre 1969 omnipresent waren, beschlossen Lennon und Ono sich für den Weltfrieden einzusetzen. Sie nutzten die mediale Aufmerksamkeit ihrer Hochzeit aus, verbrachten ihre Flitterwochen in der Präsidentensuite des Hilton Amsterdam Hotels und hielten so genannte „Bed-Ins for Peace“ ab. Dabei lud das Paar die Presse täglich für 12 Stunden in ihr Hotelzimmer ein, während sie in ihrem Bett saßen und über Frieden philosophierten. Bei diesen Bed-Ins entstand auch die Friedenshymne „Give Peace a Chance“.

Bis 1970 veröffentlichte der ehemalige Beatle die Singles „Cold Turkey“ und „Instant Karma!“. In „Cold Turkey“ beschreibt Lennon die Entzugserscheinungen von Heroin, nachdem er eine Abhängigkeit entwickelte.
Im gleichen Jahr absolvierte das Paar eine Traumatherapie mit Dr. Arthur Janov in Los Angeles. Ziel dieser Therapieform ist es, emotionale Kindheitstraumata aufzuarbeiten. Kurz darauf wurde das emotionale Album „John Lennon/Plastic Ono Band“ publiziert, welches hochgelobt worden ist. In diesem Werk verarbeitete Lennon unter anderem seine Kindheit im Song „Mother“ und produzierte den stilistisch Bob Dylan ähnlichen Song „Working Class Hero“, eine Kritik an den Unterschieden sozialer Klassen. Durch Tariq Alis revolutionäre politische Ansichten inspiriert, veröffentlichte Lennon den Song „Power to the People“ und beteiligte sich mit besagtem Journalisten an Protestmärschen gegen die Anklage des alternativen „OZ magazine“, dessen Publikation gerichtlich gestoppt werden sollte.

Mit „Imagine“ im Jahre 1971 folgte die nächste Album-Veröffentlichung, die kritischer beurteilt wurde. Während der gleichnamige Titelsong auch noch heute eine Hymne der Anti-Kriegs-Bewegung darstellt, so attackierte Lennon mit „How Do You Sleep?“ den früheren Wegbegleiter Paul McCartney und dessen Verhalten während der Beatles Trennung. Im selben Jahr zogen Lennon und Ono nach New York City und veröffentlichten im Dezember als Höhepunkt der damaligen Gegenbewegung die Single „Happy Xmas (War is over)“, ein Protestsong gegen den umstrittenen Vietnamkrieg, der sich zu einem Weihnachts-Evergreen entwickelte. Zusammen mit der Single ließ das Paar in einer Medien-Kampagne in 12 Städten weltweit Plakatwände mieten und veröffentlichte dort Anzeigen mit dem Text: „DER KRIEG IST VORBEI! Wenn du es willst – Fröhliche Weihnachten von John und Yoko“.

Wegen Lennons ständigem Aktivismus gegen die Nixon Regierung, versuchte diese Lennon innerhalb der nächsten 4 Jahren zu deportieren. Seine politische Frustration drückte der ehemalige Beatle durch Exzesse und in dem von Kritikern zerrissenem Album „Some Time in New York City“, die zusammen mit der Grupperiung „Elephant’s Memory“ produziert wurde, aus. Besonders der Titel „Woman is the Nigger of the World“ stieß auf viel Gegenwehr.
1973 trennte sich das Paar und John Lennon verbrachte die nächsten 18 Monate, die er später als „Lost Weekend“ (frei übersetzt: „Verlorenes/Verschwendetes Wochenende“) betitelte, mit May Pang. In dieser Zeit wurde das Album „Mind Games“ veröffentlicht. Schlagzeilen machte Lennon während dieser Periode aber eher durch seine alkoholgeschwängerten Eskapaden mit Harry Nilsson.

Es folgten einige Zusammenarbeiten mit Größen wie dem oben genannten Harry Nilsson, sowie Ringo Starr, Mick Jagger, David Bowie und Elton John. Besonders die Kooperation mit Elton John brachte mit der Single „Whatever Gets You Thru the Night“ Lennons einzigen eigenen Nummer 1 Hit hervor. Die Single war Teil des 1974 produzierten Albums „Walls and Bridges“.

Das Cover-Album „Rock ‘n‘ Roll“ folgte bereits ein Jahr später. Kurz darauf vereinten sich Lennon und Ono wieder und beendeten damit das „Lost weekend“. Die Single-Auskopplung „Stand by Me“ erreichte Hitstatus; sie blieb jedoch die letzte Single der nächsten fünf Jahre.

Am 09. Oktober 1975 gebar Joko Ono Lennons zweiten Sohn Sean. John zog sich daraufhin für fünf Jahre komplett aus der Musikindustrie zurück, übernahm die Rolle des Hausmanns und konzentrierte sich augenscheinlich ganz auf sein Familienleben.

Erst im Oktober 1980 machte der Familienvater wieder mit der Single „(Just Like) Starting Over“ auf sich aufmerksam, die vom Album „Double Fantasy“ gefolgt wurde. Am 08. Dezember desselben Jahres wurde John Lennon von dem nach Aufmerksamkeit suchenden und geistig verwirrten Fan Mark Chapman vor dem Dakota Gebäude in New York City, indem die Familie wohnte, niedergeschossen. Lennon wurde in das „Roosevelt Hospital“ gebracht; er verstarb aber noch vor der Ankunft. Am selben Nachmittag hatte Lennon noch das Album „Double Fantasy“ für seinen späteren Mörder signiert.

Post Mortem

Nach der Einäscherung wurde keine Beerdigung für John Lennon abgehalten. Joko Ono verstreute angeblich seine Asche im berühmten Central Park in New York City, an dessen Stelle später das „Strawberry Fields“-Denkmal errichtet wurde. Mark Chapman plädierte auf schuldig und wurde wegen Mordes zu 20 Jahren bis lebenslänglich verurteilt.
Im Jahre 1984 wurde „Milk and Honey“ veröffentlicht, dessen Inhalte bereits zeitgleich mit denen vom Album „Double Fantasy“ produziert worden sind. Es folgten eine Vielzahl weiterer Compilations und Zusammenstellungen.
John Lennon erhielt viele weitere Ehrungen post mortem. Einige nennenswerte sind u.a. „Album of the Year“ für „Double Fantasy“ bei den 24. Grammys, den „BRIT Award for Outstanding Contribution to Music“, der „Lifetime Achievement Award“ bei den 34. Grammys, die Aufnahme in die „Songwriters Hall of Fame“ und die Aufnahme in der „Rock and Roll Hall of Fame“ im Jahre 1994.

Abschließende Worte

Diese Biografie stellt an sich den Anspruch, das Leben des musikalischen Genies John Lennon wertfrei abzubilden. Das sich ergebende Bild ist ein Künstler der 68er Bewegung, der die klassischen Klischees erfüllt: Gegen das Establishment demonstrierend, sich für den Weltfrieden einsetzend und Drogen missbrauchend.

Der ehemalige Beatle war jedoch gleichzeitig auch auf der Suche nach sich selbst und strebte nach Anerkennung und Ruhm. Widersprüchlicherweise ist es aber auch genau dieser Ruhm, den er am meisten fürchtete. Diese Gegensätze erkennt man auch an anderen Stellen in Lennons Charakter, zugespitzt bei seiner heuchlerischen „Lebt wie ich es sage, nicht wie ich es tue“-Philosophie.

Trotz aller Diskrepanzen konnte sich der „smarte Beatle“ jedoch durch seine unverwechselbaren Songs und sein fortwährendes Engagement der Friedensbewegung in den Herzen der Fans verewigen. Es sind jedoch eben auch genau diese Fans, die die selbsterfüllenden Prophezeiung seines frühen Ablebens besiegeln.

Quellen:

    http://www.beatlesbible.com/features/drugs/
  • http://www.beatlesbible.com/people/john-lennon/biography/
  • http://www.beatlesbible.com/songs/hello-little-girl/
  • http://www.biography.com/people/john-lennon-9379045
  • http://www.gigwise.com/news/86149/john-lennon-always-knew-hed-die-young-says-beatles-secretary
  • http://entertainment.howstuffworks.com/john-lennon.htm
  • http://nickypage.hubpages.com/hub/John-Lennon-The-Number-Nine
  • http://www.johnlennon.com/biography
  • http://www.laut.de/John-Lennon
  • http://www.lifetimetv.co.uk/biography/biography-john-lennon
  • http://listverse.com/2012/05/12/top-10-unpleasant-facts-about-john-lennon/
  • http://www.newworldencyclopedia.org/entry/John_Lennon
  • http://rockhall.com/inductees/john-lennon/timeline/
  • http://www.rollingstone.com/music/news/john-lennon-the-rolling-stone-interview-19681123
  • http://www1.wdr.de/themen/archiv/stichtag/stichtag880.html
  • http://de.wikipedia.org/wiki/John_Lennon
  • http://en.wikipedia.org/wiki/Alfred_Lennon
  • http://en.wikipedia.org/wiki/Bed-In
  • http://en.wikipedia.org/wiki/Happy_Xmas_(War_Is_Over)
  • http://en.wikipedia.org/wiki/John_Lennon
  • http://en.wikipedia.org/wiki/The_Quarrymen
  • http://en.wikipedia.org/wiki/Yoko_Ono
  • http://www.zeit.de/2010/49/John-Lennon
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