Wörth ist auf dem Weg zur Fairtrade-Gemeinde
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Wörth ist auf dem Weg zur Fairtrade-Gemeinde

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Das Fairtrade-Logo ist während einer Messe neben diversen Fairtrade-Produkten zu sehen.
Die Gemeinde Wörth will Fairtrade-Gemeinde werden. Dafür muss sie einige Kriterien erfüllen (Symbolbild). © Daniel Karmann/dpa

Die Gemeinde Wörth will Fairtrade-Gemeinde werden. Dafür muss sie einige Kriterien erfüllen.

Wörth – Wörth auf dem Weg zur Fairtrade-Gemeinde: Das Ratsgremium war letztlich einstimmig dafür, an der Kampagne teilzunehmen und die Auszeichnung als sogenannte Fairtrade-Town anzustreben. Allerdings sorgte der Tagesordnungspunkt zunächst für einigen Diskussionsstoff in der Gemeinderatssitzung.

In verschiedenen Redebeiträgen wurde angemahnt, dass die Festlegungen genau definiert werden sollten. Man einigte sich unter anderem darauf, dass einzelne fair gehandelte Produkte bei gemeindlichen Veranstaltungen – etwa der Orangensaft, der beim Neujahrsempfang ausgeschenkt wird – oder in Präsentkörben der Kommune, etwa Schokolade, verwendet werden sollen.

Hinterfragt wurde in der Debatte auch, ob das Fairtrade-Siegel eine Konkurrenz zur hiesigen Landwirtschaft darstelle. Diese Befürchtung entkräfteten Vizebürgermeisterin Ulla Dieckmann (SPD) und Petra Schletter (Grüne), die gemeinsam mit Melanie Kollmannsberger, Theresa Schadow und Christiane Siegner der Fairtrade-Steuerungsgruppe angehören. Im Gegenteil: Ziel des Fairtrade-Siegels sei es, die regionale Landwirtschaft mit ihren Erzeugnissen zu stärken. Man beziehe lediglich Produkte aus anderen Ländern – schwerpunktweise aus dem globalen Süden –, die hierzulande nicht angebaut werden, beispielsweise Tee, Kaffee, Reis und Kakao. „Das Siegel soll mit Leben erfüllt werden“, sagte Dieckmann.

Michaela Eckmayer (ÜPWG) nahm genau dies kritisch unter die Lupe, weil sie eine Sendung gesehen habe, in der viele Siegel als Mogelpackungen entlarvt worden seien. „Was ist echt?“, fragte sie. Dieckmann und Schletter versicherten, dass es sich um ein Fairtrade-Siegel mit hoher Qualität handle, das gerechte Löhne für die Landwirte garantiere und Kinderarbeit strikt verbiete.

Wie Grünen-Rätin Schletter zum Prozedere erläuterte, müssten fünf Kriterien erfüllt werden, um Fairtrade-Gemeinde zu werden. Einige davon seien bereits erfüllt. Dazu gehören der einmütige Ratsbeschluss, der in der Sitzung gefasst wurde, und dass es bereits eine Steuerungsgruppe gibt. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Bildungsarbeit, um den Fairtrade-Gedanken in Schule, Kirche und Vereinen publik zu machen. Auch hier seien bereits Strukturen vorhanden, Dieckmann nannte exemplarisch Aktionen im Ferienprogramm zum fairen Handel.

Schletter ergänzte, dass die Wörther Schule schon lange Fairtrade-Nikoläuse verteile, verwies auf den seit vielen Jahren bestehenden Eine-Welt-Laden in Wörth und auf das Engagement in der Kirche. Zudem gelte es zu schauen, wo fair gehandelte Produkte in der Gemeinde verkauft werden. „Da sind wir dran“, fasste die Grünen-Rätin zusammen und erklärte zudem, dass die Öffentlichkeitsarbeit ebenfalls ein Kriterium sei.

Vroni Vogel

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