FBW-Pressetext:
Die fantastisch-abenteuerliche Rückkehr nach Lummerland ist ein Muss für Jim Knopf-Fans.
In JIM KNOPF UND DIE WILDE 13 kehren Jim und Lukas, der Lokomotivführer zurück auf die große Kinoleinwand, um sich neuen Abenteuern und dem Angriff einer wilden Piratenbande zu stellen. Auch der zweite Teil der Verfilmung von Michael Endes bekannter Geschichte macht junge Kinofans mit einer filmischen Reise in das fantastisch schöne Lummerland glücklich.
Wie schon im ersten Teil entführt Regisseur Dennis Gansel die Zuschauer*innen in eine Welt, in der die Fantasie keine Grenzen zu kennen scheint. Dies gelingt durch ein ungeheuer eindrucksvolles Produktionsniveau (dazu gehören Ausstattung und Kostüme ebenso wie die stimmungsvolle Filmmusik), ein genau richtiges Gespür für die Kraft der Geschichte und der ewigen Faszination der von Michael Ende erdachten und durch die Augsburger Puppenkiste bekannt gewordenen Figuren. Mit Solomon Gordon, Henning Baum, Annette Frier, Christoph Maria Herbst und Uwe Ochsenknecht kehrt der spielfreudige und typengenau besetzt Cast aus Teil Eins zurück, dazu gesellen sich alte und neue Freunde wie etwa die Piratenbande der „Wilden 13“, die allesamt von Schauspiel-Tausendsassa Rick Kavanian mit großem Spaß verkörpert werden. Dass die Begegnung mit fremden Wesen und Kulturen etwas ist, was einen Einzelnen immer weiterbringen kann, ist eine positive und hochaktuelle Botschaft, die unbedingt verbreitet werden sollte. Für das junge Zielpublikum funktioniert der Film durch seine sehr stimmige Mischung aus abenteuerlichen und etwas rasanteren sowie sehr ruhigen und harmonischen Momenten, sodass man auch als junger Kinofan nicht überfordert wird und sich ganz auf diese wunderbare Reise in eine fremde Welt einlassen kann.
FBW-Jury-Begründung:
Es ist fast schon ein wenig mutig, wenn sich Regisseure in diesen Tagen an die Verfilmung literarischer Vorlagen wagen, die stereotype Rollenbilder oder rassistische Klischees bedienen. Die Diskussion um das N-Wort in Pippi Langstrumpf ist sicherlich noch in lebhafter Erinnerung. Daher war die Jury sehr interessiert, wie sich Regisseur Dennis Gansel der Verfilmung von JIM KNOPF UND DIE WILDE 13 annehmen würde. Und tatsächlich zeigt der Film, dass man auch ohne Rassismen der Vorlage treu bleiben und tatsächlich einen Film auf die Leinwand bringen kann, der auch einem erwachsenen Publikum noch Spaß macht.
Dunkle Wellenberge, Piraten und ein finsterer Drachen: Von Beginn an kann der Film sein Publikum in Bann ziehen. Dabei vermag er düster gehaltene Sequenzen gekonnt durch eine behagliche Atmosphäre, angenehme Handlung und manchmal nahezu goldige Töne aufzufangen. Immerhin ist er für alle Altersklassen freigegeben. JIM KNOPF UND DIE WILDE 13 ist tatsächlich auf Augenhöhe der Kinderzielgruppe gedreht. Das Tempo ist prima, Musik, Bild und Geschichte sind immer ein wenig „drüber“, bisweilen auch ein wenig kitschig - aber das ist gut so. Gansel hat einen Film gemacht, der staunen lassen kann und sich nach Ansicht der Jury positiv von deutschen Durchschnittsproduktionen absetzt.
Sicherlich ist JIM KNOPF UND DIE WILDE 13 ein durch und durch harmloser Film. Aber warum auch nicht? Das Abbild einer heilen Welt ist nach Ansicht der Jury auch bei einem Kinderfilm nicht illegitim. Im Gegenteil: JIM KNOPF UND DIE WILDE 13 wartet immer wieder mit kleinen, aber auch größeren Identifikationsmomenten auf, die auch durchaus hilfreich für Kinder aus schwierigem Background sein dürften. Immerhin verhelfen Jim und Lukas nicht nur Herrn Tur Tur und Nepomuk, dem Halbdrachen, zu neuem Job und neuem Zuhause, sie vermögen auch ihre ärgsten Feinde zu Freunden zu machen, lassen miterleben, wie ein angesehener Monarch durch seine Tochter eines Besseren belehrt wird und letztlich wird sogar das Rätsel um Jim Knopfs Herkunft gelöst. Lediglich der Alltag in Lummerland scheint der Jury ein wenig kurz gekommen.
JIM KNOPF UND DIE WILDE 13 kann auf eine unglaubliche Ausstattung zurückgreifen. Das Set-Design ist erstklassig und liefert hervorragende Bilder, die Figuren sind gut ausgearbeitet. Lobende Anerkennung findet die Jury auch für die Schauspielführung. Immerhin finden sich in der Besetzung auch Namen, die einen Film auch gänzlich solo bestreiten könnten. Lediglich die Länge von 109 Minuten scheint der Jury für einen Film für diese Altersklasse ein wenig zu lang.
Um letztlich noch einmal das Einleitungsargument aufzugreifen: Allenfalls „Mandala“, die Heimat von Prinzessin Li Si, zeigt den Zuschauer*innen die Jim Knopf-Welt durch eine ein wenig antiquierte, eurozentristische Brille. Der Ort wirkt auch im Film tatsächlich noch wie aus Beschreibungen Asiens in historischen Märchenbuchbüchern. Wie das aber zu ändern wäre, ohne den Sinn und vor allem auch den Zauber aus Michael Endes Vorlage zu schreiben, darauf hat auch die Jury keine Antwort finden können.
FBW-Jugend-Filmjury:
(www.jugend-filmjury.com)
Der Familienfilm JIM KNOPF UND DIE WILDE 13 erzählt die abenteuerliche Geschichte des gleichnamigen Kinderbuches von Michael Ende. Staatskrise in Lummerland! Wegen eines fehlenden Leuchtturms hat sich in kürzester Zeit die Zahl der Schiffsunglücke besorgniserregend erhöht und so müssen sich Jim und Lukas ein weiteres Mal in Abenteuer stürzen. Jim freut sich, endlich wieder etwas Spannendes zu erleben, doch die nun folgenden Abenteuer hätte selbst er sich nicht erträumen können. Aus dem einfachen Auftrag, einen Leuchtturm für Lummerland zu finden, wird schon bald weitaus mehr, als sie zuerst von einer Meerjungfrau um Hilfe gebeten werden, dann den Scheinriesen Herrn Tur Tur auffinden müssen und Nepomuk dem Halbdrachen ein neues zu Hause suchen wollen. Jim bekümmert weiterhin die Frage seiner Herkunft, und zusätzlich werden sie von der Wilden 13, den berühmt berüchtigten und unbesiegbaren Piraten bedroht. Werden Jim und Lukas, geleitet vom goldenen Drachen der Weisheit, die Rätsel lösen können? JIM KNOPF UND DIE WILDE 13 setzt den ersten Kinofilm JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER auf gelungene Weise fort. Wir geben ihm 5 Sterne, da er die Geschichte sehr unterhaltsam und spannend erzählt. Die drei wichtigen Botschaften des Filmes sind: Die schlimmsten Feinde können sich ändern und zu Freunden werden. Man sollte nicht blind dem folgen, was einem beigebracht wird, sondern sich selbst ein eigenes Urteil bilden. Egal wer du bist, irgendwo ist ein Platz für dich. Durch die stark ausgeprägte Farb- und Lichtgestaltung wird eine besondere Atmosphäre geschaffen, welche durch die fesselnde Musik des Babelsberger Filmorchester unterstrichen wird. Sehr gut gefallen hat uns die Besetzung mit bekannten Schauspielern, wodurch ältere Zuschauer auch ihren Spaß an dem Film haben können. Wir empfehlen den Film erst ab 7 Jahren, da er wegen der durchaus komplexen Handlungsführung, spannender Kampfszenen und der erwähnten fesselnden Atmosphäre für jüngeren Kinobesucher verängstigend sein könnte.
berührend: 4 Sterne
spannend: 4 Sterne
musikalisch: 5 Sterne
farbenfroh: 5 Sterne
abenteuerlich: 5 Sterne
Gesamtbewertung: 5 Sterne.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)