Corona-Krise: Spahn gesteht in Buch eigene Fehler – mit Seitenhieb auf Söder
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Spahn als Buchautor: Ex-Minister gesteht eigene Corona-Fehler – mit Seitenhieb auf Söder

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Corona-Pandemie: Markus Söder und Jens Spahn im Juni 2021 in München.
Jens Spahn (r.) und Markus Söder im Sommer 2021 in München © ActionPictures/Imago

Der Ex-Bundesgesundheitsminister erklärt auf gut 300 Seiten seine Corona-Politik in den ersten zwei Pandemie-Jahren. Das geht offenbar nicht ohne Verweis auf den CSU-Chef.

Berlin/München - Rückblende in den Corona-Lockdown. „Wir werden einander viel verzeihen müssen“ - wer hat‘s gesagt? Der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Und wer gehörte zunächst prominent zum „Team Vorsicht“? CSU-Chef Markus Söder. Letzterer ist auch Thema im neuen gleichnamigen Buch seines Unions-Kollegen.

„Wir werden einander viel verzeihen müssen“ ist der Titel von Spahns Buch zur Pandemie, in dem der Politiker seine Sicht auf sein Krisenmanagement 2020/21 schildert. Es gehe ihm um Lehren aus dieser historischen Phase, sagte Spahn bei der Buchvorstellung in Berlin am 21. September. Um Verzeihung bitten müsse man vor allem bei Familien und Kindern, sagte Spahn mit Blick auf die Schulschließungen. Mit „man“ meint Spahn offenbar auch: Markus Söder, bayerischer Ministerpräsident.

Spahn in neuem Buch zu Corona: Söder setzte „Dynamik in Gang“

Denn zunächst hätten sich Bund und Länder nur auf regionale Schulschließungen geeinigt. Doch Söder verkündete im März 2020 Schulschließungen für den gesamten Freistaat. „In den folgenden Stunden zogen alle anderen Bundesländer nach“, zitiert die Bild die entsprechende Passage aus Spahns Buch. Der Schul-Regelbetrieb war für viele Monate unterbrochen. „Trotz eines gemeinsam gefassten anderslautenden Beschlusses wenige Tage zuvor. Eine Dynamik war in Gang gesetzt, die sich nicht mehr bremsen ließ.“

Im Rückblick denke er, dass die pauschale Schulschließung zumindest zu dem damaligen Zeitpunkt nicht nötig gewesen wäre. Spahn hatte sich nach dem Ende seiner Ministerzeit im Dezember 2021 nicht mehr öffentlich zur Corona-Politik geäußert. „Alles in allem ist dieses unser Land vergleichsweise gut durch diese bisherige Pandemiezeit gekommen“, sagte der CDU-Politiker nun bei seiner Buchvorstellung, eine Äußerung, die man so ähnlich von ihm sowie seinem Nachfolger im Amt, Karl Lauterbach, auch schon oft gehört hat. (frs mit Material der dpa)

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