Frühere Preisträger waren unter anderem Michail Gorbatschow, George W. Bush sen., Helmut Kohl, Vaclav Havel, Lech Walesa, Helmut Schmidt und Jean Claude Juncker. Zur Begründung für die diesjährige Entscheidung des Kuratoriums führt Hirte aus, dass die 1922 von Richard Coudenhove-Kalergi gegründete Paneuropa-Union sich in ihrer langen Geschichte und bis heute konsequent für die europäische Einigung eingesetzt und eine Verengung des Europa-Gedankens auf wirtschaftliche Aspekte abgelehnt habe. Ihr Ziel sei stets eine freiheitliche europäische und demokratische Friedensordnung gewesen. In der Zwischenkriegszeit habe die Organisation große Anerkennung und Unterstützung auch von Repräsentanten noch kurz zuvor verfeindeter Staaten erfahren, so durch Gustav Stresemann und Aristide Briand. Bereits 1933 sei sie von den Nationalsozialisten verboten worden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg sei sie „konsequent für die Durchsetzung des Europa-Gedankens eingetreten“ und habe sich „im Gegensatz zu anderen Kräften nachhaltig für die Bürgerrechtsbewegungen und Dissidenten in den mittel- und osteuropäischen Staaten“ eingesetzt. Das berühre ihn „auch als Ostdeutschen persönlich“. Unvergessen ist das von der Paneuropa-Union am 19. August 1989 in Sopron/Ödenburg durchgeführte „Paneuropäische Picknick“, das zu einem „Meilenstein auf dem Weg zum Ende der sozialistischen DDR“ geworden sei.
Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wird in festlichem Rahmen am Samstag, 17. Juni 2023, 16 Uhr am Point Alpha bei Geisa verliehen. Auf den Tag genau jährt sich der Volksaufstand in der DDR zum 70. Mal.