30 Reedereien mit 90 Schiffen, die griechische Insel Skorpios, eine eigene Luftfahrtgesellschaft, das Spielcasino von Monaco – die Liste der Besitztümer des griechischen Reeders Aristoteles Onassis, †69, war grenzenlos. Doch der Milliardär wusste:
Wer behauptet, mit Geld sei alles möglich, der beweist nur, dass er nie welches gehabt hat!
Ein Satz, mit dem er kurz vor seinem Tod fast mahnend an die Nachwelt appellierte. Als ob er gewusst hätte, dass seine Familie trotz seines riesigen Vermögens niemals glücklich werden kann. Den größten Schicksalsschlag musste der Unternehmer schließlich 1973 selbst verkraften: Sein Sohn Alexander kam bei einem Flugzeugabsturz ums Leben, lag drei Tage im Koma, bis die lebenserhaltenden Geräte ausgeschaltet wurden. Er wurde nur 24 Jahre alt. Ein Jahr später nahm sich seine Ex-Frau Athina Livanos, †45, das Leben.
Die Im Himmel wartete Aristoteles' Sohn
Aristoteles Onassis starb ein Jahr später am 15. März 1975 im Alter von 69 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung, zu diesem Zeitpunkt befand er sich mitten in der Scheidung von Jackie Kennedy, †64. Die Ehe mit der einstigen First Lady bezeichnete Onassis als "den größten Fehler meines Lebens". Ein Grund, wieso Kennedys Erbe stark eingeschränkt wurde. Aristoteles' restliches Vermögen teilte sich auf seine Tochter Christina Onassis, †37, ihren Ehemann Thierry Roussel, 71, und die gemeinnützige Alexander-Onassis-Stiftung auf.
Ein Erbe mit verheerenden Folgen
Das Familienerbe konnte Christina nicht glücklich machen – im Gegenteil. Durch den Tod ihres Vaters und den Suizid ihrer Mutter im Jahr 1974 wurde die einst so umtriebige Reederei-Tochter depressiv, die vielen Aufgaben schienen sie zu überfordern. So sehr, dass sie 1977 sogar die Leitung der Reederei abgeben musste. Am 19. November 1988 starb die damals 37-Jährige an einem Herzinfarkt in Buenos Aires, ausgelöst durch extremen Alkohol- und Tablettenmissbrauch. Christina hinterließ ihre einzige Tochter Athina Onassis, 39, die sie zusammen mit ihrem vierten Ehemann Thierry Roussel bekommen hat. Damals war Athina erst drei Jahre alt – und 3,5 Milliarden Euro schwer.
Athina Onassis: Eine dreijährige Milliardenerbin
Ein Status, der immer wieder für Streit sorgte. Athina wuchs bei ihrem Vater Thierry Roussel auf, abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Immer wieder wurde dem Franzosen unterstellt, es auf das Erbe seiner Tochter abgesehen zu haben. Unschöne Schlagzeilen, die wie dunkle Wolken über Athinas Kindheit waberten. 2003 trat sie ihr Erbe schließlich an, so langsam schien wieder die Sonne im Leben der Reederei-Enkelin. Das lag vor allem an Springreiter Álvaro Affonso de Miranda Neto, genannt "Doda", 51, den Onassis mit 18 Jahren kennen und lieben lernte – die Leidenschaft für Pferde sollte sie von Anfang an verbinden. 2005 wurde in São Paulo geheiratet, danach reisten sie als unzertrennliches Reitsport-Duo um die Welt und meistern die guten sowie schlechten Zeiten Hand in Hand.
Das Ende einer großen Liebe
2012 dann der Schock: Athina Onassis verletzte sich bei einem Reittraining in den Niederlanden an zwei Halswirbeln, das Rückenmark blieb unverletzt. "Athina hatte einen schweren Unfall gestern bei einem Training, als ihr Pferd einen Schritt zu früh aus der Kombination kam. Sie hat C6 und C7 gebrochen. Gott sei Dank ist die Wirbelsäule intakt. Sie braucht nun Ruhe, damit sich die Knochen in den nächsten acht Wochen wieder festigen können. Wir glauben fest daran, dass Gott sie gerettet hat", gab Álvaro Affonso de Miranda Neto nach dem Unfall im Netz bekannt und sagte umgehend seine Teilnahme am "German Masters"-Turnier am 17. und 18. November in Stuttgart ab. Die Gesundheit seiner Frau ging vor.
Und Athina kämpfte sich ins Leben zurück, bis sie 2016 erneut vom Schicksal eingeholt wurde: Doda bestätigte die Trennung des einstigen Traumpaares, wollte dennoch um seine Frau kämpfen. Vergebens. 2017 wurde die Ehe von Athina und Álvaro offiziell geschieden, ein Jahr später heiratete er die Brasilianerin Denize Severo, zusammen hat das Paar mittlerweile zwei gemeinsame Kinder.
Und Athina? Seit dem Scheitern ihrer großen Liebe hat sich die Milliardenerbin zunehmend aus dem Rampenlicht zurückgezogen, nur äußerst selten zeigt sich die mittlerweile 39-Jährige in der Öffentlichkeit. Ihr letzter Auftritt im Juni 2022 in Paris blieb fast unentdeckt. "Bloß kein Aufsehen" scheint Onassis' Credo zu sein – die Bürde ihrer Familie ist schließlich schon schwer genug.
Verwendete Quellen: spiegel.de, phoenix.de, zdf.de, deutschlandfunk.de, dailymail.co.uk, noellefloyd.com
