Die Installation ist Di.-So. täglich von 11-12, 14-15 und 16:30–17:30 Uhr begehbar. Wegen des Besucherandrangs bitten wir Sie gegebenenfalls längere Wartezeiten einzuplanen.

 
James Turrell

A CHAPEL FOR LUKE and his scribe Lucius the Cyrene

Der amerikanische Lichtkünstler James Turrell widmet sein gesamtes Schaffen der Auseinandersetzung mit den vielfältigen Erscheinungsformen des natürlichen und künstlichen Lichts. Mit seinen Werken erforscht er dabei die Grenzbereiche der menschlichen Wahrnehmung.

 Als er 2014 das Diözesanmuseum besuchte, wählte er die Hauskapelle des ehemaligen Freisinger Knabenseminars als Ort für seine Installation. Seine außerordentliche Neuerfindung der Kapelle macht Licht als künstlerisches Medium erfahrbar.

 
 

Turrell, der 1943 in Los Angeles County, Kalifornien, geboren wurde, wuchs als Quäker auf, eine Gemeinschaft innerhalb des Protestantismus, die den Schwerpunkt auf die innere Erleuchtung legt. Seine Großmutter sagte ihm immer, wenn er in der Stille der Quäkerversammlungen saß, solle er "nach innen gehen und das Licht begrüßen". Seine Installationen beschäftigen sich mit dem greifbaren Licht, das einen Raum erfüllt.

 

„Light is not so much something that reveals, as it is itself the revelation.“

James Turrell
 
 

In Anspielung auf das Freisinger Lukasbild, die bedeutendste byzantinische Ikone in der Sammlung des Diözesanmuseums, die die Jungfrau Maria darstellt und die der Überlieferung nach vom heiligen Lukas selbst gemalt wurde, nannte Turrell sein Werk A CHAPEL FOR LUKE and his scribe Lucius the Cyrene. Architektonisch liegen das Lukasbild und die Lichtinstallation auf derselben Blickachse.

 

Das Werk setzt Turrells Ganzfeld-Serie fort, ein Titel, der sich auf den meteorologischen Effekt bezieht, der durch dichten Nebel oder Schneesturm entsteht und bei dem der Mensch nicht in der Lage ist, die Grenzen des Raums wahrzunehmen. Turrells Lichtinstallation transformiert diesen Effekt: Beim Betreten des Raumes erleben die Besucher:innen einen vollständigen Verlust der Tiefenwahrnehmung. Die Grenzen von Raum und Zeit lösen sich scheinbar auf und führen zu neuen inneren Perspektiven sowie meditativen Situationen.

 

 

 

 

„No object, no image, no point of focus.“

James Turrell
 
© James Turrell
© James Turrell