James Otto nähert sich dem Soul an – CountryMusicNews.de

James Otto nähert sich dem Soul an

James OttoFür die meisten Künstler sind die Suche nach einer einzigartigen Nische und die Kreation eines wiedererkennbaren Sounds die ersten Hürden auf dem Karriereweg. Für James Otto gilt an beiden Fronten: "Mission erfüllt".

Otto, der für Warner Bros. Records Nashville aufnimmt, hat sich selbst einen Platz als führender Lieferant für "Country Soul" erarbeitet. Die Ursprünge dieses Sounds liegen in der Nr. 1-Single "Just Got Started Lovin' You" von seinem Album "Sunset Man", das auf Platz 3 der Billboard’s Top 200-Alben aller Genres herauskam, und die laut Country Aircheck seit 2008 die meistgespielte Country-Single war.

Auf seinem neuen Album "Shake What God Gave Ya" (Veröffentlichung geplant für den 14. September 2010) erkundet Otto diese Stilrichtung weiter, nicht nur als Sänger, sondern auch als Co-Autor einiger Titel, darunter das von einer Funk-Gitarre im Memphis-Stil gewürzte "Lover Man", (geschrieben mit Al Anderson und Jim Femino), sowie der langsame, gospelartige Walzer "Let's Just Let Go" (Femino, Arlos Smith), die dramatische Bekundung von "Solders & Jesus" (Otto, Chris Wallin) und die erste Single des Albums, das leicht dahinplätschernde, dennoch sinnliche "Groovy Little Summer Song" (Anderson, Carson Chamberlain).

"Da bin ich ziemlich dreist, keine Frage", sagte Otto. "Wir spielen ganz klar sexy Liebeslieder und sinnliche Songs über eines der Lieblingsthemen der Leute. Den Mädchen, die "Just Got Started Lovin' You" lieben, wird auch auf diesem Album vieles sehr gut gefallen, weil es hierauf jede Menge gefühlvoller Lieder mit Groove und guter Laune gibt."

Das ist aber nicht alles, was "Shake What God Gave Ya" zu bieten hat: Die Verbindung zwischen Country und Soul ist hier sehr tief, nicht nur im Sound, sondern auch in der Historie eines Teils dieser Musik. Otto hat tatsächlich eine Gitarre gespielt, die einst Otis Redding gehörte, um vor einigen Jahren in Muscle Shoals, Ala. "Your Good Thing's Gone Bad" zu schreiben. Er war mit den Co-Autoren James LeBlanc, Gary Nichols und Jon Nicholson in den FAME Studios, im Büro des Studio-Mitgründers und Produzenten Rick Hall, als Otto eine Gitarre an der Wand und ein Foto, auf dem Redding das selbe Instrument hielt, entdeckte. Der legendäre Soul-Sänger hatte es auf einem Demo von "You Left the Water Running" gespielt, das Hall mit Oscar Franck und Dan Penn gemeinsam geschrieben hatte.

"Instrumente verfügen über eine Seele, die sich mit sich führen", sinnierte Otto. "Jede Gitarre hat eine Geschichte zu erzählen. Ich fing an, diese Gitarre für "Your Good Thing's Gone Bad" zu spielen und dachte über solche Fragen nach, weil ich diese Art von Talisman irgendwie nutzen wollte."

Dieser Song hat auf Ottos neuem Album aus einem anderen Grund einen Ehrenplatz erhalten: Wenn sie es live spielen, gehen er und seine Band in der Mitte in Ronnie Milsaps "Stranger in My House" über, das eine ganz ähnliche Stimmung hat. Diese Vermischung brachte Otto auf die Idee, Milsap als Gast für "Your Good Thing's Gone Bad" einzuladen, das auf dem Album ohne Übergänge in andere Melodien zu hören ist.

James Otto

Laut Otto ist dieser Titel "eins der Dinge, auf die ich bei dieser Platte besonders stolz bin. Mit einem meiner Vorbilder zu arbeiten und die Stimme dieses Mannes zu hören, ist einfach unglaublich. Das war eine Gelegenheit, an die ich den Rest meines Lebens denken werde. Ich begann wieder damit, mir den gefühlvollen Einfluss dieser Ronnie Milsap-Platten und einiges der aufreizenderen Sachen von Conway Twitty anzuhören."

Otto beschreibt seinen zwischen den Genres hin und her springenden Sound als "eine Mischung aus all den Dingen, die ich als Kind und mein Leben lang liebte, in einen Musikstil. Ich entlehne Dinge von verschiedenen Quellen - Rock 'n' Roll und klassischer Soul - um zu versuchen, einen Sound zu kreieren, der mir und auch dem Publikum gefällt. Wenn ich ein Al Green der Country Music sein könnte, wäre das genau das, was ich erreichen möchte. Ich liebe es, diese Art von Songs zu singen. Ich liebe es, sie zu spielen und zu schreiben.”

Dieses Zusammenspiel von Einflüssen wirkt sich auch auf Ottos Songschreiben aus. "All die Leute, die ich immer liebte, hatten in ihrer Musik immer mehr als ein Element, wie der Kerl, der mich eigentlich dazu brachte, Country Music zu spielen - Hank Williams Jr.," sagte er. "Er sprach immer über den klagenden Blues-Gesang seines Vaters, aber ganz besonders Hank Jr. ging eben weiter und brachte R&B-Sounds und Rock 'n' Roll-Sounds dazu und fügte der Country Music echten Blues und Boogie-Woogie hinzu. Diese Dinge haben mich sehr beeinflusst."

"Ich sehe auf Modern Sounds in Country and Western Music als klassisches Ray Charles-Album zurück, als echten Startschuss für das, was ich zu tun versuche", führte Otto aus. "Und das ist, das Gefühl einiger dieser klassischen R&B-Songs zu nehmen und über Dinge zu singen, die für uns alle die Country Music ausmachen - Etwas vom Herzen, all die großen Themen des Country: Liebe, Verlust und seelisches Leid. Wenn es Pop-Country und Rock-Country und all diese Dinge geben kann, dann kann es ganz sicher auch Country Soul geben."

Das Country-Radio hat Ottos einzigartige Stimme und Art der Darbietung zur Kenntnis genommen. Trotz seines Erfolgs beim Radiopublikum wird Otto als jemand wahrgenommen, dessen kreativer Durchbruch noch vor ihm liegt. Beispielweise beschrieb John Sebastian, PD, WWQM/Madison, Wisconsin, Ottos Songschreiben als "intelligent, mitreißend und manchmal erstaunlich erkenntnisreich. Er ist einzigartig, weil er wirklich nicht wie alle anderen in der Country Music klingt."

Gleichzeitig charakterisierte Sebastian Otto als "unausgereift. Er hat nicht den Durchbruch erreicht, den er verdient. Er ist einer der talentiertesten aller unserer Country-Künstler, aber er wartet noch auf seinen großen Durchbruch."

Peter Strickland, Senior VP für Marken-Management und Verkauf bei Warner Music Nashville, arbeitet darauf hin, diese Wahrnehmung zu ändern, indem er für mehr "Beständigkeit im Radio" für Otto sorgen will. "Wenn man das nicht hat, wird es schwer, ihn auf das Treppchen für Superstars zu heben."

Um diesen Prozess in Gang zu bringen, umfasste das anfängliche Marketing für das neue Album einige ungewöhnliche Zielgruppen wie Country-Tanzclubs für "Groovy Little Summer Song". Die Idee war, so Strickland, "in den Clubs eine Vertrautheit aufzubauen, damit das Clubpublikum, so hofften wir, ihn im Radio gleich erkennt."

Das Plattenlabel änderte seine Ankündigungen zu Otto von "größte Stimme der Country Music" dahingehend, das neue Country Soul-Konzept in den Mittelpunkt zu stellen. "Wir gehen in diese Richtung, weil die Musik einem Trend in diese Richtung folgt", bemerkte Strickland. "Dies wird unsere Stärke sein, wenn wir ihn als Marke aufbauen."
Otto nennt John Rich als Koproduzent für "Sunset Man", weil dieser ihn darauf vorbereitete, die Verantwortung für die Produktion seines neues Albums dieses Mal mit Paul Worley zu teilen. Und er profitierte auch als Songschreiber: von der Anerkennung, die er als Co-Autor für Jamey Johnsons Hit "In Color" gemeinsam mit Johnson und Lee Thomas Miller erhielt, der bei den CMA Awards im Jahr 2009 mit Song of the Year ausgezeichnet wurde.

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"Es war ein Riesending, dieses Mal mit Paul Worley zu arbeiten", sagte Otto. "Er war an vielen, unterschiedlichen Stellen an meiner Karriere beteiligt. Er half mir, meinen ersten Plattenvertrag bei Mercury Records Nashville zu bekommen, und als ich Mercury verließt, brachte er mich bei Warner Bros. unter. Wir wollten immer zusammen arbeiten, und diesmal war die Gelegenheit perfekt, ihn zu kontaktieren und zur Mitarbeit einzuladen. Er ist der vollkommene Musiker. Er ist außerdem der vollkommene Produzent, sodass ich ihn ausfragen kann. Er hat mir außerdem vertraut, die Zügel in die Hand zu nehmen, und gab mir den Raum, mich ein bisschen auszuprobieren und zu lernen. Es ist großartig, mit jemandem zu arbeiten, der so zuhören kann."

"James ist einer der besten Sänger, mit denen ich jemals gearbeitet habe, besonders, wenn es um dieses Soul-Gefühl geht", sagte Worley, der 2004, als Executive Producer, Otto bei dessen Debüt als Sänger auf "Days of Our Lives" kennenlernte. "Daher ergab es Sinn für uns, in diese Richtung zu gehen. James kann alles mögliche singen, deswegen musste er sich auf etwas konzentrieren. Und die Konzentration auf Country Soul sprach ihn am meisten an. Ich drängte ihn allerdings ein wenig davon weg, sodass wir schließlich ein Album hatten, in dessen Zentrum Country Soul steht, an dessen Rändern aber andere Musikstile für Farbe sorgen."

Im Gegensatz zu einigen neuen Künstlern, die scheinbar über Nacht an die Spitze der Charts gelangt sind, geht Ottos Aufstieg langsamer und gleichmäßiger voran. Dies steht ihm gut, denn dabei, so stellte er fest, "bleibt man auf dem Teppich. Es kommt mir so vor, dass ich demütiger geworden bin, aber auch ehrgeiziger, und dass ich mich mehr dahinter klemme. Es gab mir Zeit, mir gründlich zu überlegen, wer ich als Musiker sein möchte, und zu versuchen, das auch jedes Mal zu erreichen. Ich hatte bestimmt genug Zeit, das in Frage zu stellen, aber ich glaube weiterhin, dass ich auf dem richtigen Weg bin, und ich werde weiter Druck machen und bei der Arbeit bleiben. Wozu ich sicher die meiste Gelegenheit hatte, war, viele Songs zu schreiben. Ich hätte "In Color" wohl nie geschrieben, wenn ich die ganze Zeit auf Tour gewesen wäre, anstatt Songs zu schreiben. Das Songschreiben hat mir ganz sicher mehr als alles andere Vertrauen in meine Fähigkeiten gegeben."

Und er schätzt, was er "sehr viel Spielraum" nennt, den Warner Bros. ihm lässt, um die Musik zu machen, die er machen möchte. "Sie gaben mir sozusagen die Zügel in die Hand und sagten, "Wir lieben, was du machst. Mach weiter". Also denke ich, das Projekt ist insgesamt sehr kennzeichnend dafür, wo ich musikalisch gerade stehe und wie meine Live-Show ist - und das ist ja genau das, was ich wollte."

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