Jürgen Tarrach: Das Leben ist für ihn eine Abenteuer-Reise | Liebenswert Magazin
Star-Interview

Schauspieler Jürgen Tarrach: Das Leben ist für ihn eine Abenteuer-Reise

'Lissabon Krimi'-Star Jürgen Tarrach (59) spricht im Interview offen über seine Wünsche zum 60. Geburstag, seine Idee für deutschen Fado und verrät wie er mit seiner Familie Weihnachten verbringt.

Schauspieler Jürgen Tarrach.
Schauspieler und Sänger Jürgen Tarrach feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag. Foto: Future Image / Imago
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Wenn Jürgen Tarrach (59) nicht gerade als Rechtsanwalt 'Eduardo Silva' im 'Lissabon Krimi' knifflige Fälle löst, widmet er sich seiner Musik und Familie. Mit Liebenswert hat der Schauspieler über seinen neuen ZDF-Herzkino-Film 'Schneewittchen am See' (20. Dezember, 20:15 Uhr, ZDF) gesprochen, verraten, wie er mit seiner Familie Weihnachten verbringt und was er sich zu seinem 60. Geburtstag am 17. Dezember wünscht.

Sehen Sie hier die schönsten Krimiserien, die am Meer spielen (Der Artikel geht unter dem Video weiter):

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Schauspieler Jürgen Tarrach: "Es war ein großes Glück eine Perspektive zu haben"

Liebenswert: Herr Tarrach am 20. Dezember läuft ihr neuer Film ‚Schneewittchen am See‘ im ZDF-Herzkino. Gedreht wurde schon im Juni unter besonderen Corona-Maßnahmen. Wie ging es Ihnen damit?

Jürgen Tarrach: Wir waren alle froh, dass wir wieder arbeiten durften. Nicht nur die Schauspieler, sondern das gesamte Team. Das sind Freelancer und keiner wusste, wie es weiter geht und endlich war wieder ein Projekt da. Es war relativ einfach, die Auflagen während des Drehs zu erfüllen, weil wir außerhalb von Berlin auf dem Land gedreht haben. Dort waren wir in einem Schlosshotel untergebracht und sozusagen unter Arbeitsquarantäne, sollten also nicht nach Hause fahren, damit wir keine Viren mit ans Set bringen. Es war letztlich nicht so dramatisch, denn das Schöne war der Zusammenhalt und das alle so happy waren, wieder arbeiten zu dürfen. Es war ein großes Glück, eine Perspektive zu haben.

In dem Herzkino-Film spielen Sie den Gastronom Heinrich Witte, sie selbst sind eng verbunden mit dem Theater. Zwei Branchen, die derzeit mit am stärksten unter der Coronakrise leiden. Wie sehen Sie diese aktuelle Situation?

Das ist eine Katastrophe! Wir in Deutschland sind relativ gut durch die Krise gekommen, weil wir ganz gutes Krisenmanagement hatten. Aber die Maßnahme, dass die Gastronomie wieder zurückfahren muss, wo gerade die Gastronomie in Schulungen und Hygienekonzepte investiert hat. Ebenso die Theater, es ist kein einziger Fall bekannt, dass sich in den Theatern die Leute mit Corona angesteckt haben. Also die Hotspots, von denen ich erfahren habe, waren Großhochzeiten und Fleischindustrie. Und da merkt man keine Maßnahmen. Für uns ist es insofern schlimm, weil der Beruf auch eine Berufung ist, also eine Lebensaufgabe darstellt. Wenn das wegfällt, hinterlässt das ein psychisches Loch, in das man fällt. Wir können nur hoffen, dass das schnell aufgehoben wird, wenn der Impfstoff da ist.

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'Lissabon Krimi'-Star Jürgen Tarrach: So feiert er Weihnachten

Für viele ist gerade jetzt die Weihnachtszeit ein kleiner Lichtblick. Haben Sie Rituale mit Ihrer Familie oder etwas worauf sie sich besonders freuen?

Wir haben zwei Kinder, die zwar schon erwachsen sind, aber die lieben das. Es muss auch immer ein Weihnachtsbaum da sein, das gehört dazu. Wir haben einmal in unserem italienischen Haus Weihnachten gefeiert und in Italien gibt es Tradition nicht. Das mochten die Kinder gar nicht und seitdem haben wir nicht mehr in Italien Weihnachten gefeiert. Am Heiligabend wird vormittags der Baum mit den Kindern geschmückt und ich bereite schönes Essen vor. Also alles ist sehr familiär. Typisch deutsches gemütliches Weihnachten mit Bescherung und Kirchgang. Wobei ich persönlich und auch meine Frau, wir könnten uns Weihnachten auch unter tropischer Sonne vorstellen (lacht).

Das scheint eine von vielen Gemeinsamkeiten von Ihnen und Ihrer Frau zu sein. Sie sind seit fast 30 Jahren verheiratet, heutzutage eine Seltenheit. Was ist denn das Geheimnis Ihrer Ehe?

Ich weiß es nicht, es ist eben ein Geheimnis (lacht). Wir haben uns einfach immer noch lieb und hängen aneinander und Kinder vereinen einen als Paar auch noch mal anders. Wir ergänzen uns gut, reisen beide gerne, also es gibt viele Gemeinsamkeiten. Und natürlich verbindet uns auch die lange Zeit, das hinzuwerfen würde wehtun, wir haben ja auch so viel Gemeinsames erlebt.

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Neben der Schauspielerei singen sie auch sehr gerne. Vor allem deutschen Fado. Was hat Sie dazu inspiriert?

Na ja, ich drehe seit vier Jahren den 'Lissabon Krimi', wobei ich Lissabon auch schon vorher kannte. Und als Musik-Fan war mir auch der Fado geläufig. Aber die Geschichte war so: Ich bin mit einem französischen Chansonabend durch Deutschland getourt. Aber französische Chansons waren so in den 70er-Jahren in Deutschland en vogue und die Auftritte waren zu spärlich. Wenn ich also wieder einen Gesangsabend mache, dann sollten es deutsche Texte sein. Aber was singt man auf Deutsch, was nicht schon total abgegrast ist? Und dann habe ich zufälligerweise jemanden kennengelernt, der Texte schreibt, und aus einer spontanen Eingebung habe ich gesagt: 'Was hältst du von deutschem Fado?' Seine Texte haben wir dann vertont und das passte ganz gut zusammen. Es ist eigentlich genau das geworden, was ich wollte, eine melancholische Musik mit interessanten Texten und der Versuch, die etwas südliche Musik einzuflechten.

Wäre portugiesisch lernen für Sie noch eine Option, so im Hinblick auf den Fado und Ihre Rolle als ehemaligen Staatsanwalt Eduardo im 'Lissabon Krimi'?

Ein paar Worte kann ich und ich spreche Italienisch, Französisch und ein bisschen Spanisch. Und da kann man sich schon vieles heraushören. Aber mich jetzt noch mal hinzusetzen und richtig Portugiesisch lernen, da bin ich zu faul (lacht).

Jürgen Tarrachs erstes Fado-Album 'Zum Glück traurig' ist zum Beispiel hier erhältlich:

Könnten Sie sich vorstellen nach Ihrem ersten Album ‚Zum Glück traurig‘ auch noch ein weiteres aufzunehmen?

Na ja, das kann man sich ja nicht einfach so aus den Fingern saugen (lacht). Vor allem weil ein Album das 'Zuckrl' oben drauf ist. Eigentlich muss man auftreten, um diese Musik populär zu machen. Aber das ist durch Corona gerade nicht möglich.

Am 17. Dezember feiern Sie Ihrem 60. Geburtstag. Was wünschen Sie sich?

Ich wünsch mir, dass er schnell vorüber geht (lacht). Ich bin eigentlich gar nicht so ein Geburtstagsfeierer. Aber ich wünsche mir, dass man wieder frei reisen kann, meine Frau und ich reisen sehr gerne und wir haben uns jetzt einen Wohnwagen gekauft. Wir waren früher schon Camper und wir wollen jetzt wieder campen. Für uns ist das ein bisschen wie ein Abenteuer und man kann in der Natur sein. Bisher haben wir da ganz schöne Erfahrungen gemacht, wir müssen ja nicht in der Hauptsaison fahren, sondern können auch in der Vorsaison fahren, wenn die Campingplätze etwas leerer sind. Da freuen wir uns drauf.

Was ist es denn, dass ihr Leben besonders liebenswert macht?

Vieles, ich bin ja reich beschenkt mit meiner Frau, den Kindern, mit meinem Beruf. Das Leben als kleine Abenteuer-Reise, dass macht es für mich liebenswert.

Vielen Dank für das Interview.

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