Innenansichten - Deutschland 1937 - arte | programm.ARD.de
    • 10.06.2015
      00:05 Uhr
      Innenansichten - Deutschland 1937 Dokumentation Deutschland 2012 | arte
       

      Das Jahr 1937 wurde als Zeit der „Ruhe vor dem Sturm“ bezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt wissen die wenigsten im In- und Ausland, was unter der scheinbar friedlichen Oberfläche – perfekt bei den Olympischen Spielen des Vorjahrs zur Schau gestellt – brodelt. Die Filmaufnahmen des amerikanischen Journalisten und Dokumentarfilmers Julien Bryan zeugen von dieser ambivalenten Sicht, enttarnen aber oft hellsichtig das wahre Gesicht einer gewaltlüsternen Wirklichkeit. Michael Kloft hat seine einzigartigen Filmdokumente ausgewertet und zu einer ungewöhnlichen Dokumentation über das Dritte Reich verarbeitet.

      Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 10.06.15
      00:05 - 01:00 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      HD-TV Stereo

      Das Jahr 1937 wurde als Zeit der „Ruhe vor dem Sturm“ bezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt wissen die wenigsten im In- und Ausland, was unter der scheinbar friedlichen Oberfläche – perfekt bei den Olympischen Spielen des Vorjahrs zur Schau gestellt – brodelt. Die Filmaufnahmen des amerikanischen Journalisten und Dokumentarfilmers Julien Bryan zeugen von dieser ambivalenten Sicht, enttarnen aber oft hellsichtig das wahre Gesicht einer gewaltlüsternen Wirklichkeit. Michael Kloft hat seine einzigartigen Filmdokumente ausgewertet und zu einer ungewöhnlichen Dokumentation über das Dritte Reich verarbeitet.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Michael Kloft

      Das Jahr 1937 wurde als Zeit der „Ruhe vor dem Sturm“ bezeichnet, dennoch wurden im Zuge der Naziherrschaft entscheidende Weichen für die nationalsozialistische Kriegs- und Vernichtungspolitik gestellt. Hitlers Diktatur ist nach innen gefestigt, alle Regimegegner sind entweder eingesperrt oder ermordet, emigriert oder auf jeden Fall mundtot gemacht. Die Wirtschaft erholt sich von der großen Krise, die Bevölkerung fühlt sich zunehmend wohl. Das nimmt auch das demokratische Ausland in Europa und Übersee zur Kenntnis. Vor allem die US-Amerikaner wollen wissen, wie Hitler und seine Regierung es geschafft haben, Deutschland auf diesen Weg zu führen.

      Während der Olympischen Spiele 1936 inszenierten die Veranstalter geschickt ein friedliebendes und weltoffenes Drittes Reich. Kritische Geister sind dennoch sicher, dass sich hinter der Fassade eine Realität von mörderischem Rassenwahn und kriegslüsterner Revanchepolitik verbirgt.

      Im Sommer 1937 erhält der amerikanische Journalist und Dokumentarfilmer Julien Bryan überraschend eine Sondergenehmigung, das Dritte Reich zu bereisen und dort Filmaufnahmen zu machen. Er will den Amerikanern die Wahrheit über Deutschland zeigen. Bryan fährt im September und Oktober 1937 mit seiner Kamera durch weite Teile des Landes. Selbstverständlich darf er nur genehmigte Schauplätze filmen, trotzdem gelingt es ihm immer wieder, auch den Machthabern unbequeme Szenen zu drehen und die Filmrollen – wie er erklärt – an der Zensur vorbei aus dem Land zu schmuggeln. Nur wenige Minuten des gedrehten Materials wurden jedoch 1938 in der US-amerikanischen Wochenschau-Reihe „The March of Time“ verarbeitet – als Anklage gegen das Hitler-Regime.

      Was bislang nur wenige wussten: Fast alle der in Schwarz-Weiß gedrehten originalen 35mm-Rollen sind erhalten geblieben und wurden für diese Produktion in High-Definition abgetastet. Michael Kloft hat die einzigartigen Filmdokumente ausgewertet und zu einer ungewöhnlichen Dokumentation über das Dritte Reich verarbeitet.

      Julien Bryan hat seine Aufnahmen 1938 während einer Vortragsreise an der Columbia Universität in New York City gezeigt. Seine Ausführungen wurden damals mitgeschrieben, Zitate aus diesen Mitschriften liest der Schauspieler Matthias Brandt. Cutterin Monika Finneisen hat die Szenen aus Nazideutschland zu einem bedrückenden Panorama montiert.

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      Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 10.06.15
      00:05 - 01:00 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      HD-TV Stereo

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