Im Auftrag des Teufels (1997)

Fegefeuer der Versuchungen

Hollywoodfilme lassen sich gerne in Schubladen stecken. Mit einer
konkreten Einteilung l��t sich ein Zielpublikum festlegen, versucht man Erfolge zu kalkulieren. Nur selten m�ndet der amerikanische Mainstream
in ausufernden Genremixturen. Das neueste Werk des Doku-Oscargewinners Taylor Hackford ("When we were Kings”) probt diesen Spagat zwischen den unterschiedlichsten Leinwandgattungen. "Im Auftrag des Teufels" greift in die filmische Kiste und jongliert mit Elementen des Anwaltthrillers, psychologischem Horror, teuflischen Phantasien und streift nebenbei noch Gerichtssaal, Irrenhaus und religi�se St�tten.

F�r den aufstrebenden Provinzanwalt Kevin Lomax (Keanu Reeves) entpuppt sich sein Wechsel in eine undurchsichtige New Yorker Anwaltskanzlei als Karrieresprung mit Kehrseite. Ein Gro�stadtmoloch wie Sodom und Gomorrha, eine Ehefrau mit wachsenden Wahnvorstellungen (Charlize Theron) und der satanische Arbeitgeber (Al Pacino) katapultieren den einst so geschickten Juristen in einen gef�hrlichen Zwiespalt zwischen traditioneller Pflichterf�llung und den teuflischen Versuchungen des Luxuslebens. Und nur zu schnell nehmen anfangs abwegige Gedanken diabolische Gestalt an ... .

Das ist die Geschichte, die wie Grishams "Firma” beginnt und gespickt
mit Splatter- und Schockmomenten in einem feurigen Inferno zu enden
scheint. Taylor Hackford bedient sich ununterbrochen den St�rken
einzelner Genres und hat dabei �bersehen, da� ihre Kombination
letztendlich dramaturgische Schw�chen provoziert. Denn kein beil�ufiges Beziehungsdrama, keine Neugeborenen inmitten von blutigen Ged�rmen, nicht einmal ein unangefochten in charismatischer B�sartigkeit schwelgender Al Pacino kann davon ablenken, da� Erwartungen gegen�ber diesen Genremerkmalen in Langeweile verpuffen. Was �brig bleibt neben einzelnen, zugegeben atmosph�rischen, Augenblicken, ist ein teuflischer Auftrag der zum "guten” Ende mit einem banalen und entt�uschenden Schlu�akt seine Erf�llung finden wird.