Großartiger Cast — der Freitag

Großartiger Cast

Biografie „Sterben“ erzählt in mehreren Akten die Geschichte einer dysfunktionalen Familie. Ein Film, der dank eines exzellenten Drehbuchs, eines großartigen Ensembles und zugespitzten Dramaturgie das Publikum einlädt, sich existenziellen Fragen zu stellen
Großartiger Cast

Foto: Port au Prince/Senator Film/Wild Bunch/Peter Hartwig

Lars Eidinger

Tom Lunies

Lars Eidinger, 1976 in Berlin geboren, studierte an der renommierten Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin. Seit 1999 ist er Ensemblemitglied an der Schaubühne Berlin. Seine Darstellungen in „Hamlet“ und „Richard III.“ in den Inszenierungen von Thomas Ostermeier stießen auf internationale Beachtung und machten ihn zu einem der prägenden Schauspieler der Schaubühne. Zuletzt spielte er den „Peer Gynt“, den er in Zusammenarbeit mit dem bildenden Künstler John Bock inszenierte, und den „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen (Regie: Michael Sturminger).

Neben seiner Bühnentätigkeit hat Lars Eidinger in zahlreichen Kino- und Fernsehproduktionen mitgewirkt.

2021 drehte Lars Eidinger Weißes Rauschen mit Noah Baumbach, eine Verfilmung von Don DeLillos Roman mit Adam Driver und Greta Gerwig in den Hauptrollen. Internationale Beachtung fand die in Cannes uraufgeführte Serie „Irma Vep“ von Olivier Assayas, ebenfalls 2021. Im Jahr 2022 drehte er STERBEN mit Matthias Glasner, und 2023 stand er für Tom Tykwers neuen Spielfilm Das Licht vor der Kamera. Im Jahr 2021 drehte er den Dokumentarfilm Lars Eidinger – Sein oder nicht Sein.

2013 erhielt Lars Eidinger den Preis der Deutschen Filmkritik als Bester Darsteller und 2014 den Grimme-Preis. 2017 war er erneut für den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Bester Darsteller für „Terror – Ihr Urteil“ und Familienfest nominiert; letzterer erhielt die Auszeichnung als Bester Film. 2018 erhielt er den Österreichischen Filmpreis als Bester männlicher Darsteller und war außerdem für den Deutschen Filmpreis als Bester Darsteller in Die Blumen von gestern nominiert. Im selben Jahr wurde er für seine Rolle in 25 km/h mit dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet; für diese Rolle erhielt er 2020 auch den Bayerischen Filmpreis als Bester Darsteller. 2021 wurde er für die Romy in der Kategorie Beliebtester Filmschauspieler nominiert. Der Film Schwesterlein war 2020 der Schweizer Beitrag für den Oscar in der Kategorie Bester internationaler Spielfilm; Lars Eidinger erhielt für Schwesterlein den Golden Linden Award als Bester Schauspieler. Neben seiner Schauspielkarriere ist Lars Eidinger auch Musiker, Fotograf und DJ. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.

Corinna Harfouch

Sissy Lunies

Corinna Harfouch ist eine der renommiertesten Schauspielerinnen Deutschlands. Ob im Kino, im Fernsehen oder auf der Theaterbühne - seit mehr als 30 Jahren begeistert sie das Publikum mit ihrer Vielseitigkeit, Leidenschaft und Tiefgründigkeit. Für ihre Leistungen wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Grimme-Preis, dem Deutschen Filmpreis, dem Deutschen Schauspielpreis und dem Bayerischen Filmpreis.

Zu ihrer Filmografie mit mehr als 100 Filmen gehören Kino-Highlights wie Das Versprechen (1995) von Margarethe von Trotta, Sexy Sadie (1996) von Matthias Glasner, Irren ist männlich (1996) von Sherry Hormann, Bibi Blocksberg (2002) von Hermine Huntgeburth, Der Untergang (2004) von Oliver Hirschbiegel, Im Winter ein Jahr (2008) von Caroline Link, Whisky mit Wodka (2009) von Andreas Dresen, Die Unsichtbare (2011) von Christian Schwochow, Finsterworld (2014) von Frauke Finsterwalder, Fack Ju Göhte 3 (2017) von Bora Dagtekin, Wer hat eigentlich die Liebe erfunden? (2018) von Kerstin Polte und So was von da (2018) von Jakob Lass. Jüngst begeisterte Corinna Harfouch das Publikum mit ihrer kämpferischen Darstellung der Titelfigur in Jan Ole Gersters Lara (2019) das Publikum.

Im Jahr 2021 wurde sie für ihre Hauptrolle in Katharina M. Schuberts Das Mädchen mit den goldenen Händen gefeiert. Außerdem spielte sie die Hauptrolle in dem Netflix-Dreiteiler „Zeit der Geheimnisse“ von Katharina Eyssen und gehörte zum Cast der Prime-Erfolgsserie „Deutschland 89“. Im Kino war sie in Max Feys Debütfilm Zwischen uns (2021) zu sehen, der auf den Internationalen Hofer Filmtagen seine Weltpremiere feierte. Ihr komisches Talent stellte Corinna Harfouch auch in Nadja Brunkhorsts Komödie Alles in bester Ordnung (2022) unter Beweis.

Lilith Stangenberg

Ellen Lunies

Lilith Stangenberg, geboren am 14. August 1988 in Berlin, begann ihre Schauspielkarriere bereits in jungen Jahren an der Berliner Volksbühne. Durch ihre viel gelobten Auftritte dort erhielt die Autodidaktin Engagements am Schauspiel Hannover und Theater Basel (2008/2009) und war festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Zürich (2009 bis 2012). Für ihre dortigen Auftritte wurde sie 2010 von der Fachzeitschrift Theater heute als Nachwuchsschauspielerin des Jahres ausgezeichnet. Von 2012 bis 2017 war Stangenberg Ensemblemitglied an der Volksbühne Berlin, wo sie u.a. mit Frank Castorf, René Pollesch und Christoph Marthaler zusammenarbeitete.

In den letzten Jahren stand sie auch für verschiedene Filmprojekte vor der Kamera. Sie glänzte in der Hauptrolle des Spielfilms Wild von Nicolette Krebitz, für den sie 2016 den Darstellerpreis des Günter-Rohrbach-Filmpreis und den Preis der deutschen Filmkritik als beste Schauspielerin erhielt. Außerdem spielte sie in weiteren Kinofilmen wie Idioten der Familie (Regie: Michael Klier), Der Staat gegen Fritz Bauer (Regie: Lars Kraume), Ich war zuhause, aber... (Regie: Angela Schanelec), Blutsauger von Julian Radlmaier. International arbeitete sie mit dem philippinischen Punk-Arthouse-Filmemacher Khavn (Love Is A Dog From Hell und Makamisa) und mit dem US-Künstler Paul McCarthy („NV/ Night Father“ und „A&E / Adam & Eve / Adolf & Eva“) zusammen.

2020 wurde Lilith Stangenberg mit dem Ulrich-Wildgruber-Preis zur Förderung des schauspielerischen Nachwuchses ausgezeichnet. In seiner Laudatio betonte der Filmemacher Alexander Kluge Stangenbergs „Mut zu künstlerischen Grenzüberschreitungen und die Unbedingtheit ihrer Arbeit“. Die beiden hatten gemeinsam den experimentellen Spielfilm Orphea gedreht, der auf der Berlinale 2020 uraufgeführt wurde. Im selben Jahr spielte sie in Frank Castorfs „Aus dem bürgerlichen Heldenleben“ am Schauspielhaus Köln und in Jonathan Meeses Stück „Lolita (R)evolution (Rufschädigenst) - Ihr Alle seid die Lolita Eurer Selbst!" am Schauspiel Dortmund und Volkstheater Wien.

2021 spielte Lilith Stangenberg die junge Ehefrau von John Malkovich in Seneca. 2022 eröffnete sie die Spielzeit am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg mit Paul McCarthy in der Aufführung „A&E/Adam & Eve / Adolf & Eva“ und spielte in „NV / Night Father“ mit Paul McCarthy am Volkstheater Wien.

Im Jahr 2023 wirkte Lilith Stangenberg in dem Kinofilm Europa mit, der unter der Regie von Sudabeh Mortezai in Albanien gedreht wurde.

Im selben Jahr spielte sie in dem Spielfilm STERBEN von Matthias Glasner, der 2024 im Wettbewerb der 74. Berlinale Premiere hatte. Im Jahr 2023 feierte Lilith Stangenberg ihre Premiere als Antigone im gleichnamigen Stück unter der Regie von Karin Beier am Deutschen Schauspielhaus Hamburg.

Ronald Zehrfeld

Sebastian Vogel

Ronald Zehrfeld wurde 1977 in Ost-Berlin geboren. Sein Schauspielstudium absolvierte er an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin, danach machte er sich einen Namen bei Publikum und Kritik am Berliner Ensemble, dem Deutschen Theater Berlin und dem St. Pauli Theater in Hamburg. Sein Filmdebüt gab er in Der rote Kakadu (2006) von Dominik Graf, für den er später auch in dem bahnbrechenden Zehnteiler „Im Angesicht des Verbrechens“ und im Kinofilm Die geliebten Schwestern (2014) vor der Kamera stand. Nach Hauptrollen in Produktionen wie In jeder Sekunde (2008) und Zehn Meter ohne Kopf (2009) – als legendärer Seeräuber Klaus Störtebeker – und Auftritten in Filmen wie Christian Schwochows Die Unsichtbare (2011) feierte Zehrfeld seinen internationalen Durchbruch an der Seite von Nina Hoss in Christian Petzolds auf der Berlinale gefeierten Barbara (2012).

Danach folgten bedeutsame Rollen in Arbeiten wie Wir wollten aufs Meer (2012) von Toke Constantin Hebbeln, „Weissensee“, Finsterworld (2013) von Frauke Finsterwalder, Vergiss mein Ich (2014) von Jan Schomburg, Zwischen Welten (2014) von Feo Aladag und „Tannbach“ sowie eine weitere Zusammenarbeit mit Christian Petzold, Phoenix (2014), und ein entspannter Auftritt in dem erfolgreichen Jugendfilm Rico, Oskar und die Tieferschatten (2014) sowie den Fortsetzungen Rico, Oskar und das Herzgebreche(2015) und Rico, Oskar und der Diebstahlstein (2016). Einen weiteren Höhepunkt in Zehrfelds Karriere markierte der harte Polizeithriller Wir waren Könige (2015) von Philipp Leinemann – mit dem Regisseur folgte später ein weiteres Highlight, Das Ende der Wahrheit (2019).

Ronald Zehrfeld spielte neben Burghart Klaußner und Lilith Stangenberg eine der Hauptrollen in Lars Kraumes Deutscher-Filmpreis-Gewinner Der Staat gegen Fritz Bauer (2015) und war danach auch in Kraumes Das schweigende Klassenzimmer (2018) vertreten. Im Kino hatte er überdies Auftritte in Karoline Herfurths Sweethearts (2019) und dem Regiedebüt des Petzold-Produzenten Florian Koerner von Gustorf, Was gewesen wäre (2019). Aber zu diesem Zeitpunkt hatte Zehrfeld den Schwerpunkt seines schauspielerischen Schaffens bereits auf das Fernsehen verlegt. So spielte er in der internationalen Serie „SS-GB“, inszeniert von Philipp Kadelbach, war in „4 Blocks“, „Warten auf’n Bus“, „Hackerville“, „Walpurgisnacht“ und „Barbaren“ zu sehen und übernahm in der Eventserie „Babylon Berlin“ von Tom Tykwer, Hendrik Handloegten und Achim von Borries die Rolle des Walter Weintraub. Dazu kommen Auftritte in den Reihen „Tatort“ und „Polizeiruf 110“.

2022 kehrte Zehrfeld mit Die schwarze Spinne von Markus Fischer ins Kino zurück. Darauf folgte ein vielbeachteter Auftritt als Max Frisch an der Seite von Vicky Krieps in Margarethe von Trottas Ingeborg Bachmann – Die Reise in die Wüste (2023), der im Wettbewerb der Berlinale seine Weltpremiere feierte. Darauf sah man ihn in Felix Binders Familienfilm Wow! Nachricht aus dem All (2023). Aktuell kann man Ronald Zehrfeld als korrupten Cop Schweinebacke in Kida Khodr Ramadans und Olivia Retzers origineller Serie „Testo“ erleben. In Zwei zu eins (2024) von Natja Brunckhorst spielt er neben Sandra Hüller und Max Riemelt eine Hauptrolle. Zudem hat er bereits die Komödie Der Buchspazierer (2024) von The Chau Ngo abgedreht.

Ronald Zehrfeld erhielt im Jahr 2011 seinen ersten Grimme Preis in der Kategorie Fiktion/Spezial. 2013 wurde er auf dem 25. FernsehFilmfestival Baden-Baden als Best Actor für sein Schauspiel in „Mord in Eberswalde“ (2013) ausgezeichnet. Für eben diese Rolle erhielt er 2014 außerdem den Grimme Preis. Es folgten für Der Staat gegen Fritz Bauer (2015) im Jahr 2015 der Publikumspreis Filmfestival Locarno, sowie 2016 der Deutsche Filmpreis als bester männlicher Nebendarsteller und der Deutsche Schauspielerpreis als beste männliche Nebenrolle. 2018 wurde er für seine Rolle in „Landgericht – Geschichte einer Familie“ (2017) mit dem 54. Grimme Preis ausgezeichnet.

Robert Gwisdek

Bernard

Robert Gwisdek ist der Sohn des Schauspielers Michael Gwisdek und der Schauspielerin Corinna Harfouch. Seinen größten Erfolg feierte er bislang mit seiner Darstellung des Stern-Journalisten Michael Jürgs an der Seite von Marie Bäumer, Birgit Minichmayr und Charly Hübner in Emily Atefs Berlinale-Hit 3 Tage in Quiberon (2018).

Bereits mit fünf Jahren stand Gewisdek in Treffen in Travers (1988) unter der Regie seines Vaters erstmals vor der Kamera und begann eine beachtliche Laufbahn auf der Theaterbühne und im Film. 1999 spielte er in Anno Sauls Drama Grüne Wüste neben Martina Gedeck, Ulrich Noethen und Heino Ferch die Rolle eines krebskranken Jungen. Von 2002 bis 2006 absolvierte er in Potsdam den Studiengang Schauspiel an der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“ und hatte in dieser Zeit seine ersten größeren Engagements, unter anderem im Kinofilm NVA von Leander Haußmann, im Donna-Leon-Fernsehkrimi „Verschwiegene Kanäle“ (beide 2005) sowie dem Abschlussfilm „Berliner Reigen“ (2006). 2008 wurde er für die Rolle des Anton Brenner im Spielfilm Väter, denn sie wissen nicht, was sich tut von Hermine Huntgeburth als bester Nachwuchsschauspieler mit dem Günter-Strack-Fernsehpreis ausgezeichnet. 2013 wurde er für seine Nebenrolle des unehelichen Sohnes von Katja Riemann und Sebastian Koch in dem Drama Das Wochenende (2012) von Nina Grosse für den Deutschen Filmpreis nominiert. Darauf folgten Filmauftritte in Titeln wie Schoßgebete (2014) von Sönke Wortmann, Heil (2015) von Dietrich Brüggemann oder Tiger Girl (2017) von Tom Lass.

Seit 2009 betreibt Gwisdek mit seinem älteren Bruder Johannes das Hip-Hop-Projekt Shaban feat. Käptn Peng, aus der die Alternative-Hip-Hop-Band Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi hervor ging, die bislang drei Alben veröffentlicht hat. Als Käptn Peng wird er auch für seinen Gastauftritt in Die Känguru-Verschwörung (2022) gelistet.

Immer wieder dreht Gwisdek auch eigene Filme. Bei den 57. Internationalen Hofer Filmtagen 2023 war er gleich mit zwei Regiearbeiten vertreten: mit dem Kurzfilm The Alchimist und seinem Langfilmdebüt Der Junge dem die Welt gehört, in dem u. a. Corinna Harfoucheine tragende Rolle spielt. Der Film wurde mit dem Hofer Kritikerpreis für die Beste Regie bedacht.

Anna Bederke

Liv

Anna Bederke stand für Matthias Glasner bereits 2012 in der von ihm inszenierten „Tatort“-Folge „Die Ballade von Cenk und Valerie“ und 2019 in „Blochin – Das letzte Kapitel“ vor der Kamera.

Geboren 1981 in Hamburg, absolvierte sie bis 2007 ein Regiestudium im Fachbereich Visuelle Kommunikation an der Hochschule für bildende Kunst Hamburg (HfbK). Dort gehörte neben Wim Wenders auch Fatih Akin zu ihren Lehrern – der sie schließlich zur Schauspielerei brachte: In Akins Kiezkomödie Soul Kitchen (2009) hatte sie eine Schlüsselrolle. In den „Tatort"-Folgen „Der Weg ins Paradies“ und „Die Ballade von Cenk und Valerie“ war sie an der Seite des Hauptkommissars Cenk Batu in Episodenhauptrollen zu sehen. Regisseur Lars Jessen besetzte sie in Fraktus (2012). In den erfolgreichen Kinokomödien Schlussmacher (2012) von Matthias Schweighöfer und Frau Ella (2013) von Markus Goller spielte sie Ensemble-Hauptrollen.

In Schrotten! (2014) Spielte Anna Bederke eine viel gelobte Kinorolle. Danach sah man sie in LenaLove (2015) und im Ensemble von Volt (2016). Es folgten ein Gastauftritt im französischen Kinofilm Monsieur Pierre geht online (2017) sowie die weibliche Hauptrolle in Sönke Wortmanns Sommerfest (2017). In Marco Kreuzpaintners Prime-Video-Serie „Beat“ gehörte sie zum hochkarätigen Ensemble um Jannis Niewöhner. Dazu kamen im Anschluss die Kinofilme Cortex (2020) von Moritz Bleibtreu und der Episodenfilm „Der Panther“ aus der Reihe Zeit Verbrechen von Jan Bonny.

Ihr internationales Hauptrollendebüt gab Anna Bederke 2023 in dem Kinofilm That They May Face the Rising Sun von Pat Collins.

Hans Uwe Bauer

Gerd Lunies

Hans Uwe Bauer stand für Matthias Glasner bereits in „Blochin: Die Lebenden und die Toten“ vor der Kamera. Er machte sich in verschiedenen erfolgreichen DEFA-Spielfilmen einen Namen, wurde dann aber spätestens seit seinem Auftritt als Stasi-Nachbar Fromm 1999 in Leander Haußmanns Sonnenallee dem breiten gesamtdeutschen Publikum bekannt.

Hans-Uwe Bauer wurde am 28. August 1955 in Stralsund in der ehemaligen DDR geboren. Bauer wuchs in verschiedenen Kinderheimen auf und begann zunächst eine Lehre als Tischler. Später absolvierte er seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" in Babelsberg, heute Filmuniversität Babelsberg "Konrad Wolf". Bauer spielte zunächst an verschiedenen Bühnen und gab dann 1981 in Frank Beyers Der Aufenthalt sein Debüt als Kinoschauspieler. Unter der Regie von Reiner Simon stand er in Spielfilmen wie Das Luftschiff (1983), Die Frau und der Fremde (1985) sowie der deutsch-deutschen Koproduktion Die Besteigung des Chimborazo (1989) vor der Kamera. Nach der Wende war er nach Sonnenallee noch in zwei weiteren Erfolgsfilmen über die Ex-DDR zu sehen: Wolfgang Beckers Good Bye, Lenin! (2003) und Florian von Henckel-Donnersmarcks Oscargewinner Das Leben der Anderen (2006). Für von Henckel-Donnersmarck stand er im Anschluss auch in Werk ohne Autor (2018) vor der Kamera.

Weitere wichtige Kinoarbeiten sind Boxhagener Platz (2010) von Matti Geschonneck, Drei (2010) von Tom Tykwer, Westwind (2011) von Robert Thalheim, und Der junge Karl Marx (2017) von Raoul Peck. Den Fernsehzuschauern ist Bauer durch regelmäßige Gastauftritte in TV-Serien und -Movies bekannt. Unter anderem sah man ihn jüngst in dem Netflix-Dreiteiler „Zeit der Geheimnisse“, in dem Corinna Harfouch die Hauptrolle spielte.

Saskia Rosendahl

Ronja

Saskia Rosendahl, geboren 1993 in Halle an der Saale, hatte bereits mit acht Jahren erste Bühnenauftritte als Mitglied des Kinderballetts an der Oper Halle. Ihr Leinwanddebüt gab sie 2010 in Wolfgang Dinslages Für Elise. Ein Jahr später überzeugte sie in der Titelrolle in Cate Shortlands Lore, der ihren Durchbruch als Schauspielerin markierte. Sie erhielt verschiedene Auszeichnungen für ihre Leistung, unter anderem den Australischen Filmpreis und die Ehrung als Beste Schauspielerin auf dem 23. Stockholmer Film Festival. Im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2013 wurde Rosendahl als European Shootingstar ausgezeichnet und im selben Jahr für den New Faces Award als Beste Nachwuchsschauspielerin nominiert.

2013 sah man sie in Denis Dercourts Psychothriller Zum Geburtstag an der Seite von Marie Bäumer, Mark Waschke und Sylvester Groth sowie in Vivian Naefes Romanverfilmung Der Geschmack von Apfelkernen neben Hannah Herzsprung, Meret Becker und erneut Marie Bäumer. Außerdem brilliert Rosendahl in dem mehrfach preisgekrönten Drama Wir sind jung. Wir sind stark (2015), in Nicolette Krebitz’ provokantem Drama Wild (2016) und in Nirgendwo (2016) an der Seite von Ludwig Trepte.

Nach TV-Auftritten wie in Hans-Christian Schmids Miniserie „Das Verschwinden“ (2017) und in der vierten Staffel der erfolgreichen ARD-Serie „Weissensee“ (2018), spielte sie in Florian Henckel von Donnersmarcks Epos Werk ohne Autor (2018) die Rolle der Elisabeth May an der Seite von Tom Schilling, Sebastian Koch und Paula Beer. Im Anschluss war Saskia Rosendahl ab der dritten Staffel von „Babylon Berlin“, in Mariko Minoguchis Debütfilm Mein Ende. Dein Anfang (2019) sowie in Sabrinas Sarabis Kinodebüt Prélude (2019) und Hermine Huntgeburths Lindenberg! Mach dein Ding (2020) zu sehen.

Auf der Berlinale 2021 war sie mit Dominik Grafs Kästner-Verfilmung Fabian oder Der Gang vor die Hunde an der Seite von Tom Schilling und Albrecht Schuch vertreten. Einen weiteren fulminanten Auftritt hatte sie im Anschluss in Niemand ist bei den Kälbern (2021) von Sabrina Sarabi, der auf dem Filmfestival von Locarno vorgestellt wurde. Jüngst erlebte man Saskia Rosendahl in der Hauptrolle der Serie „A Thin Line“.

22.04.2024, 20:11

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