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„Ich, Du und der Andere“

Quelle: ddp
Drei sind zwei zu viel: „Ich, Du und der Andere“ ist eine romantische Komödie über ein Paar, bei dem sich ein e Nervensäge einquartiert. Der Film lebt von den anarchischen Auftritten des Owen Wilson.

Owen Wilsons Rollen-Spektrum reichte bislang vom strunzdummen Model („Zoolander“) über einen vaterlosen Piloten („Die Tiefseetaucher“) bis zum klamaukigen Junggesellen („Die Hochzeits-Crasher“). Für „Ich, du und der Andere“ hat er sein Repertoire um einen weiteren bemerkenswerten Charakter erweitert: Randolph Dupree. Der ist ein Nichtsnutz, ein Träumerle, einer, der nix auf die Reihe bekommt. Man muss ihn trotzdem gern haben. Selbst, wenn er seine Freunde in seiner naiven Art schamlos ausnutzt.

Carl (Matt Dillon) und Molly (Kate Hudson) haben gerade geheiratet. Als Dupree, der verpeilte job- und wohnungslose Trauzeuge, fragt, ob er nicht bei ihnen für ein paar Tage unterkommen könne, lassen sie sich breitschlagen. Die Folgen sind katastrophal. Das Klo wird verstopft, der Anrufbeantworter neu besprochen, das Wohnzimmer steht in Flammen. Dennoch schafft es Dupree immer wieder, an das Mitgefühl der Gastgeber zu appellieren. Und das, obwohl Carl schwere Zeiten durchlebt. Sein Boss und Schwiegervater (schön fies: Michael Douglas) macht ihm mit gezielten Erniedrigungen das Leben zur Hölle.

Das Problem von „Ich, du und der Andere“ liegt darin, dass die Komödie ganz auf Owen Wilson zugeschnitten ist. Keine Frage: Er spielt den stoffeligen Dupree in seinem verzweifelten Ringen um den amerikanischen Traum wirklich gut, mit viel Understatement und herzerweichender Naturtrübheit. Für seine Kollegen ist da allerdings nicht mehr viel zu tun. Gerade Matt Dillons Carl bleibt vollkommen blass. Ähnlich unspektakulär nimmt sich das generelle Witz-Niveau aus. Es gibt löbliche Ansätze von Anarchie. Aber zugunsten einer romantischen Komödie werden sie vom Regie-Duo Anthony und Joe Russo stumpf geschliffen. Soll schließlich ein Spaß für die ganze Familie bleiben. Alles in allem: nett. Aber Owen Wilson hatte schon mal ein besseres Näschen.

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