Ice Age 3 – Die Dinosaurier sind los

Redaktionskritik

Sie zählen zu den beliebtesten Figuren der Trickfilmgeschichte: Säbelzahntiger Diego, Faultier Sid, Mammut Manni und Rattenhörnchen Scrat. Doch nach den Regeln der Unterhaltungsbranche dürfte ihre Popularität unterhalb der Grasnarbe liegen. Denn erstens kommen sie nicht von Disney, dem Platzhirsch in Sachen Animation. Und dann war Regisseur Carlos Saldanha ursprünglich nur ein Effektespezi aus Brasilien. Vor „Ice Age“ hatte er ein paar Computertricks für „Fight Club“ gemacht. Erfahrung als Regisseur: null. Trotzdem erhielt Saldanha von den Fox Studios die Chance – und zählt heute zu Hollywoods erfolgreichsten Tricksern. Seine ersten beiden Eiszeitabenteuer begeisterten allein in Deutschland rund 16 Millionen Kinozuschauer. Das Geheimnis seines Erfolgs? Ist im Prinzip ganz einfach: Eine Handvoll Figuren, deren kindliche Eigenschaften Zuschauer jeden Alters süß finden. Dazu kommt der Humor: Mit überbordender Fantasie kreiert Saldanha die haarsträubendsten Slapsticks seit „Tom & Jerry“. Wenn der putzige Scrat ganze Eisberge zum Einstürzen bringt, bloß um an seine blöden Eicheln zu kommen, ist das kindgerechte Unterhaltung und gleichzeitig ganz großes Kino. Die Story funktioniert dabei so simpel und episodisch wie eine TV-Soap – auch in Teil 3: Manni wartet mit seiner neuen Flamme Ellie auf das gemeinsame Mammutbaby. Faultier Sid möchte auch eine Familie haben und schnappt sich ein paar unausgebrütete Eier. Scrat fühlt sich zwischen einer Eichel und einer plötzlich auftauchenden Artgenossin hin- und hergezogen. Und Diego fragt sich, ob er für einen Urzeittiger nicht viel zu verweichlicht ist. Den roten Faden bildet die gemeinsame Entdeckungsreise an einen geheimen Ort, an dem Dinosaurier leben. Dort müssen die Tiere ihren allzu leichtsinnigen Freund Sid aus misslicher Lage befreien. Die größte Attraktion dürfte allerdings die Technik sein: „Ice Age 3 – Die Dinosaurier sind los“ wurde in 3-D gedreht. Ist der Film nur halb so aufregend wie vorab gezeigte Ausschnitte, dann könnten die Erfolge der Vorgänger locker getoppt werden.