März 90 - Was geschah im März des Jahres 90?Ereignisse nach Monat und Jahr – Chroniknet

Was geschah im März 90

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1.3.1990, Donnerstag

Die DDR-Ministerrat erlässt eine Verordnung, nach der bisherige volkseigene Betriebe in Kapitalgesellschaften umgewandelt werden können. Ausländische Firmen dürfen sich jetzt in der DDR niederlassen.

Im Libanon brechen Kämpfe zwischen den christlichen Milizen von General Michel Aoun und den “Forces Libanaises” von Samir Geagea aus. Bis zum Waffenstillstand am 2. März fallen ihnen 100 Menschen zum Opfer.

2.3.1990, Freitag

Bundeskanzler Helmut Kohl löst außenpolitische Spannungen mit den Bündnispartnern aus, als er die Garantie für die Oder-Neiße-Linie als deutscher Ostgrenze mit der Forderung verbindet, Polen solle auf deutsche Reparationen verzichten und der deutschen Minderheit weitere Rechte zusichern.

Der Untersuchungsbericht einer deutschen Expertenkommission belegt, dass der Weiterbetrieb der beiden letzten laufenden Blöcke des DDR-Kernkraftwerks Greifswald ein erhebliches Umwelt- und Gesundheitsrisiko bedeutet.

Das Land Bayern erhebt beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe dagegen Klage, dass Schwangere ein Kind auf Kosten der Krankenkasse abtreiben lassen können.

Der Aufsichtsrat der Firma Airbus-Industries beschließt, das neue Modell A 321 in Hamburg zu bauen.

3.3.1990, Samstag

Ca. 30 000 Menschen demonstrieren in Bern gegen die Bespitzelung von 900 000 Schweizern durch den Geheimdienst ihres Landes.

In Griechenland scheitert auch der dritte Wahlgang um das Amt des Staatspräsidenten, da keiner der Bewerber eine ausreichende einfache Mehrheit im Parlament erhält. Die Volksvertretung wird deshalb am 12. März bis zu Neuwahlen am. aufgelöst

4.3.1990, Sonntag

Bei Wahlen in den sowjetischen Republiken Russland, Weißrussland und der Ukraine, die 70% der Sowjetbevölkerung umfassen, erringen die Reformer Erfolge. Sie können sich vor allem in Großstädten wie Moskau, Leningrad und Kiew durchsetzen. In zahlreichen Wahlkreisen müssen jedoch am 18. März Stichwahlen abgehalten werden.

Bei den Wahlen zum Züricher Stadtparlament erringt eine rot-grüne Koalition die Mehrheit.

Die bundesdeutsche Mannschaft gewinnt bei den Hallen-Europameisterschaften der Leichtathleten in Glasgow sechs Goldmedaillen und belegt damit den zweiten Rang hinter der UdSSR mit acht Siegen.

5.3.1990, Montag

Für DDR-Bürger besteht ab heute die Möglichkeit, 73 bundesdeutsche Zeitungen und Zeitschriften an ihren Kiosken zum Kaufkurs 1:3 zu erwerben.

Die “Berliner Zeitung” berichtet über die bedenkliche Situation im Gesundheitswesen der DDR, nachdem 1989 etwa 3200 Ärzte in die Bundesrepublik übergesiedelt sind. Zudem fehlten moderne medizinische Geräte.

6.3.1990, Dienstag

In Afghanistan scheitert ein Putschversuch gegen Präsident Mohammad Nadschibullah. Bei schweren Kämpfen in der Hauptstadt Kabul kommen mindestens 95 Menschen ums Leben. Anführer der Putschisten ist Verteidigungsminister Schah Nawaz Tanai.

Der Oberste Sowjet der UdSSR erlaubt in beschränktem Maße privates Eigentum an Produktionsmitteln. Die Beschäftigung von Mitarbeitern bleibt aber weiterhin verboten.

Bei einem Besuch von DDR-Ministerpräsident Hans Modrow in Moskau lehnen beide Seiten einen Beitritt der DDR zur Bundesrepublik ab und fordern einen Zusammenschluss in Etappen. Modrow bittet den sowjetischen Staatspräsidenten Michail Gorbatschow bei seinem Bemühen um Unterstützung, die zwischen 1945 und 1949 in der damaligen sowjetischen Besatzungszone geschaffenen Eigentumsverhältnisse zu erhalten.

In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul beginnt eine Weltversammlung christlicher Kirchen zum Thema “Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung”. Die katholische Kirche ist bei der bis zum 12. März andauernden Veranstaltung nicht vertreten.

7.3.1990, Mittwoch

Die dritte Nordseeschutz-Konferenz in Den Haag / Niederlande endet mit dem Beschluss, ab 1995 auf die Einleitung von 37 Schadstoffarten ins Meer zu verzichten.

Im südafrikanischen Homeland Bophuthatswana brechen Unruhen aus, als ca. 50 000 Demonstranten die Rückgliederung des Territoriums nach Südafrika verlangen. 14 Menschen fallen Zusammenstößen mit der Polizei zum Opfer.

Die italienische Kommunistische Partei (KPI) beschließt auf einem Sonderparteitag in Bologna mit zwei Drittel der Stimmen die Abkehr vom Kommunismus. Statt dessen soll die KPI sich in eine neue sozialistische Reformpartei umwandeln. Parteichef Achille Occetto wird am 10. März im Amt bestätigt.

Die Volkskammer verabschiedet nach einem Vorschlag des “Runden Tisches” eine Sozialcharta. Sie enthält u.a. die Forderung nach Recht auf Arbeit, Tarifautonomie und der staatlichen Kontrolle des Mietpreises.

8.3.1990, Donnerstag

Bei einem Schwelbrand in einem koreanischen Restaurant in Frankfurt kommen elf Menschen ums Leben.

Die kolumbianische Guerillabewegung “M-19” unterzeichnet nach 20 Jahren Bürgerkrieg ein endgültiges Friedensabkommen mit der Regierung und legt ihre Waffen nieder.

Das DDR-Kabinett beschließt, sämtliche Inoffiziellen Mitarbeiter des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes zu entpflichten. Zugleich werden diejenigen Bürger aus der Schweigepflicht entlassen, die von “verfassungswidrigen Maßnahmen” des Stasi betroffen waren.

9.3.1990, Freitag

Der Oberste Sowjet Georgiens erklärt den Anschluss an die UdSSR von 1921 für illegal und fordert Verhandlungen über die Unabhängigkeit des Landes.

Die Alliierten genehmigen die Einrichtung von Direktflügen zwischen der Bundesrepublik und der DDR. Tags darauf fliegt erstmals seit Kriegsende eine Lufthansa-Maschine direkt von Frankfurt/Main nach Leipzig.

Das Bundesverwaltungsgericht in Karlsruhe genehmigt die weitere Erkundung des Gorlebener Salzstockes, der als Lager von Atommüll dienen soll. Die Klage von fünf Anwohnern wird abgewiesen, da die Erforschung keiner atomrechtlichen Genehmigung bedürfe.

Der haitianische Diktator General Prosper Avril tritt nach erneuten einwöchigen Protesten der Bevölkerung zurück. Die Richterin Ertha Pascal Trouillot wird am 13. März als Übergangspräsidentin bis zu freien Wahlen vereidigt.

11.3.1990, Sonntag

In Chile tritt der Christdemokrat Patricio Aylwin, Sieger der ersten freien Präsidentschaftswahlen, sein Amt an. Aylwin beendet damit die seit 16 Jahren andauernde Militärdiktatur von General Augusto Pinochet.

Das Parlament Litauens beschließt einstimmig die Unabhängigkeit von der UdSSR. Die sowjetische Verfassung wird außer Kraft gesetzt, der Chef der Unabhängigkeitsbewegung “Sajudis”, Vitautas Landsbergis, neuer Staatspräsident. Der sowjetische Staats- und Parteichef Gorbatschow bezeichnet das Vorgehen als ungültig und warnt die Republiken vor solchen Alleingängen.

Die Rüsselsheimer Autofirma Opel AG und die Automobilwerke Eisenach wollen in einem “joint-venture” gemeinsam Fahrzeuge in der thüringischen Autostadt produzieren.

Die schwedische Nationalmannschaft wird nach einem 27:23 über die Sowjetunion Handball-Weltmeister.

12.3.1990, Montag

Der Italiener Alberto Tomba gewinnt den letzten Weltcup-Slalom der Saison vor Weltmeister Rudolf Nierlich (AUT) und dem bundesdeutschen Weltcupsieger in dieser Disziplin, Armin Bittner.

Der “Runde Tisch” verabschiedet auf seiner letzten Sitzung einen Verfassungsentwurf, über den die Bevölkerung abstimmen soll. Er enthält u.a. das Recht auf Arbeit, Wohnen und Kinderbetreuung. Die Übernahme des Grundgesetzes lehnen die Beteiligten ab.

13.3.1990, Dienstag

Der sowjetische Kongress der Volksdeputierten beschließt mit großer Mehrheit die Umwandlung der UdSSR in ein Präsidialsystem. Zudem wird das Machtmonopol der KPdSU in der Verfassung gestrichen. Damit wird ein Mehrparteiensystem möglich. Am 15. März wählt das Parlament Generalsekretär Michail Gorbatschow mit 1329 zu 495 Stimmen in geheimer Wahl formell zum Staatsoberhaupt.

In Israel bricht die Große Koalition zwischen Likud-Block und Arbeiterpartei nach wochenlangen Konflikten vor allem über das Konzept Israels für künftige Friedensverhandlungen auseinander. Am 15. März wird Ministerpräsident Yitzhak Shamir gestürzt, und erst im Juni wird die Regierungskrise mit einer neuen Rechtskoalition unter Shamir beendet.

Bei Fünfeichen in der Nähe der Stadt Neubrandenburg wird ein Massengrab entdeckt, das aus der Zeit der sowjetischen Internierungslager nach dem Zweiten Weltkrieg stammt.

14.3.1990, Mittwoch

In der libyschen Chemiefabrik in Rabta bricht ein Brand aus. Nach Angaben der USA diente das mit Hilfe deutscher Firmen erbaute Werk zur Herstellung von Chemiewaffen. Sicherheitsexperten vermuten aber, dass der libysche Revolutionsführer Muammar al Gaddafi rund um das Werk Autoreifen in Brand gesteckt hat, um so die USA zu täuschen, die Maßnahmen gegen die Anlage angedroht hatten.

Nach tagelangen Unschuldsbeteuerungen tritt Wolfgang Schnur, Vorsitzender des Demokratischen Aufbruchs, zurück. Schnur gibt zu, mit dem Staatssicherheitsdienst der DDR zusammengearbeitet zu haben.

15.3.1990, Donnerstag

Der im Dezember 1989 gewählte brasilianische Staatspräsident Fernando Collor de Mello tritt sein Amt an. De Mello beginnt seine Amtszeit am 16. März mit einem Lohn- und Preisstopp.

In einem Ost-Berliner Kohlenkeller wird ein 21,2 t schwerer Goldschatz gefunden. Die Organisation “Kommerzielle Koordination” des früheren “Devisenbeschaffers” Alexander Schalck-Golodkowski hortete den Schatz in dem Keller.

16.3.1990, Freitag

Erstmals seit dem Mauerbau 1961 tagt die Synode der Berlin-Brandenburgischen Kirche wieder gemeinsam. Die Teilnehmer aus Ost- und Westdeutschland treffen sich in Berlin (Ost).

17.3.1990, Samstag

Der Schweizer Skirennläufer Pirmin Zurbriggen und die Österreicherin Petra Kronberger sichern sich im schwedischen Are den Gesamt-Weltcup.

Die NASA gibt bekannt, dass der Ozongehalt über der Antarktis im Winter um 17% abgenommen hat.

Die CSSR, Ungarn und Polen sprechen sich bei einer Konferenz der Außenminister des Warschauer Paktes in Prag für eine Mitgliedschaft des vereinten Deutschland in der NATO aus.

18.3.1990, Sonntag

Die konservative “Allianz für Deutschland” aus CDU, DA und DSU gewinnt mit 48% der Stimmen die Volkskammerwahl in der DDR. Zweitstärkste Partei wird die SPD mit 21,9%.

Bei den Parlamentswahlen in Estland und Lettland setzen sich die Unabhängigkeitsbewegungen durch. In beiden Landesparlamenten gewinnen sie die Mehrheit der Mandate.

In Boston (US-Bundesstaat Massachusetts) werden bei dem wohl größten Kunstraub der Nachkriegsgeschichte elf Gemälde u.a. von Rembrandt, Manet und Degas aus einem Museum gestohlen. Der geschätzte Wert der Bilder liegt zwischen 100 und 200 Mio. US-Dollar (165 bis 330 Mio. DM).

19.3.1990, Montag

Der saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine wird vom SPD-Parteivorstand einstimmig zum Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl am 02. Dezember nominiert.

Die Jury der Stadt Homburg spricht dem Schriftsteller Rolf Haufs ihren Hölderlin-Preis zu.

20.3.1990, Dienstag

Die japanische Notenbank erhöht den Diskontsatz des Landes nach Kursstürzen an der Börse um einen Punkt auf 5,25%. Damit ist dieser Satz innerhalb eines Jahres um 2,75 Prozentpunkte gestiegen.

Die Bundesregierung in Bonn schafft das Verfahren zur Notaufnahme von DDR-Übersiedlern mit Wirkung zum 1. Juli ab.

In New York beginnt der Prozess gegen Imelda Marcos, Ehefrau des gestürzten philippinischen Diktators Ferdinand Marcos. Die Philippinen fordern die Rückgabe ihres Vermögens von ca. 500 Mio. US-Dollar (825 Mio. DM).

Auseinandersetzungen zwischen Rumänen und der ungarischen Minderheit enden in der Stadt Tirgu Mures in Siebenbürgen mit dem Tod von acht Menschen. Die rumänische Regierung sagt der ungarischen Volksgruppe danach eine größere kulturelle Eigenständigkeit zu.

Der polnische Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki besucht als bisher ranghöchster Vertreter seines Landes die USA, wo er auch mit US-Präsident George Bush zusammentrifft. Beide Regierungen vereinbaren ein Rahmenabkommen über Investitionen.

21.3.1990, Mittwoch

Der Schweizer Kanton Neuenburg führt als erster Bundesstaat ein Wahlrecht für Ausländer ein.

Der 85-Jährige Deng Xiaoping, mächtigster Mann in der Volksrepublik China, legt sein letztes offizielles Amt als Vorsitzender der staatlichen Militärkommission nieder. Der Nationale Volkskongress wählt Parteichef Jiang Zemin zum Nachfolger im höchsten militärischen Amt in China.

Der Oberste Sowjet der UdSSR nimmt ein Gesetz über den Austritt der Republiken aus der Union in erster Lesung an. Danach muss sich zuvor eine Zweidrittelmehrheit der Bevölkerung in einem Referendum für den Austritt aussprechen. Ihm soll eine fünfjährige Übergangszeit folgen.

In Argentinien protestieren über 100 000 Menschen gegen die Wirtschaftspolitik von Staatspräsident Carlos Menem. Vor allem die geplante Privatisierung von Staatsbetrieben ist heftig umstritten.

Der südwestafrikanische Staat Namibia wird nach über 100 Jahren Fremdherrschaft von Südafrika in die Unabhängigkeit entlassen. UN-Generalsekretär Javier Pérez de Cuéllar vereidigt den Chef der Unabhängigkeitsbewegung SWAPO, Sam Nujoma, als neuen Staatschef.

22.3.1990, Donnerstag

Der Kapitän des Öltankers “Exxon Valdez” wird von einem Gericht in Alaska zur Zahlung von 50 000 US-Dollar (ca. 82 000 DM) Strafe und Ableistung von 1000 Arbeitsstunden bei der Küstensäuberung verurteilt. Das Schiff hat 1989 an der Küste Alaskas eine Ölkatastrophe verursacht.

Der bayerische Kultusminister Hans Zehetmair (CSU) setzt die Anerkennung des DDR-Abiturs aus. Diesem Schritt schließen sich Rheinland-Pfalz am 23. und Niedersachsen am 28. März an.

Der tschechoslowakische Staatspräsident Václav Hável teilt mit, dass die frühere kommunistische Regierung des Landes ca. 1000 t des Plastiksprengstoffes Semtex an Libyen geliefert habe. Semtex wird bevorzugt von Terroristenorganisationen als Sprengmaterial verwendet.

Bei Nachwahlen in der britischen Grafschaft Staffordshire erringt die oppositionelle Labour-Partei das Mandat mit 49% der Stimmen. Die Konservative Partei von Premierministerin Margaret Thatcher verliert mit 32% in ihrer bisherigen Hochburg 21 Prozentpunkte.

US-Außenminister James Baker trifft in Kapstadt mit dem südafrikanischen Präsidenten Frederik Willem de Klerk zusammen. Baker besucht als erster US-Außenminister seit 1978 den reformbereiten Apartheidstaat.

Nach schweren Kämpfen in Nicaragua, die 36 Todesopfer fordern, stimmen die Contras der Niederlegung der Waffen vom 20. April an und der Versammlung der Truppen in international überwachten Sicherheitszonen zu. Damit geht der seit 1982 andauernde Bürgerkrieg formell zuende.

23.3.1990, Freitag

Ungarn verkürzt die Dauer des Wehrdienstes von 18 auf zwölf Monate. Die Streitkräfte sollen nach dem Beschluss des Parlaments bis zum Jahr 1992 um 35% reduziert werden.

24.3.1990, Samstag

Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher und sein ungarischer Amtskollege Gyula Horn vereinbaren in Budapest die Abschaffung der Visumspflicht zwischen beiden Staaten ab 1. Mai.

In der portugiesischen Hauptstadt Lissabon veranstaltet der Europarat eine außerordentliche Konferenz der Außenminister. An der Sitzung nehmen auch Vertreter aller Staaten des ehemaligen Ostblocks teil. Die bisherigen westeuropäischen Mitgliedsländer des Rates erklären sich grundsätzlich zur Aufnahme der osteuropäischen Staaten bereit.

Nach 31 Monaten verlassen die letzten indischen Truppen Sri Lanka, nachdem es ihnen nicht gelungen ist, den Bürgerkrieg zwischen der singalesischen Regierung und den Tamilen zu beenden. Um ein Übergreifen der Kämpfe auf Indien zu verhindern, griffen seit 1987 über 100 000 indische Soldaten in die Kämpfe ein, 1150 von ihnen starben dabei.

25.3.1990, Sonntag

Der schwedische Leichtathlet Patrick Boden stellt bei einem Sportfest in Austin (US-Bundesstaat Texas) einen neuen Weltrekord im Speerwurf auf. Seine Rekordweite liegt bei 89,10 m.

Die Düsseldorfer EG gewinnt die Deutsche Meisterschaft im Eishockey nach einem 3:2-Sieg im Play-off-Finale gegen den Titelverteidiger SB Rosenheim.

Mindestens 87 Menschen sterben bei einem Brand im New Yorker Stadtteil Bronx. Das Feuer in dem überwiegend von karibischen Einwanderern besuchten Lokal brach nach Ermittlungen der Polizei durch Brandstiftung aus.

Die SPD siegt mit 42,9% der Stimmen bei den Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein. Die CDU kommt auf 41,3%. FDP und Grüne erreichen 6,1 bzw. 6,0%, der SSW 1,6%, die Republikaner 0,6% und die Wählergemeinschaften 1,2%.

Beim ersten Wahlgang der ungarischen Parlamentswahlen liegen die beiden Oppositionsparteien “Ungarisches Demokratisches Forum” und “Allianz Freier Demokraten” mit 24,7 und 21,3% vorne. In zahlreichen Wahlkreisen müssen allerdings am 8. April noch Stichwahlen abgehalten werden.

In Spanien verliert die sozialistische Regierungspartei PSOE von Ministerpräsident Felipe González ihre absolute Mehrheit im Parlament, dem Cortes. Vorausgegangen war eine Niederlage bei Nachwahlen in Melilla.

26.3.1990, Montag

Ibrahim Böhme, Partei- und Fraktionschef der Ost-SPD, lässt bis zur Klärung der Vorwürfe wegen einer mutmaßlichen Stasi-Mitarbeit alle Ämter ruhen. Wie Böhme weist auch der CDU-Vorsitzende Lothar de Maizière alle Beschuldigungen zurück.

Der Film “Miss Daisy und ihr Chauffeur” von Bruce Beresford wird in Hollywood mit vier “Oscars” ausgezeichnet.

27.3.1990, Dienstag

Die sowjetische Rote-Armee besetzt in der litauischen Hauptstadt Wilna u.a. das Gebäude des Zentralkomitees der unabhängigen Kommunisten.

28.3.1990, Mittwoch

Bei den Präsidentschaftswahlen in Simbabwe setzt sich der seit 1980 amtierende Präsident Robert Gabriel Mugabe mit 78,3% der Stimmen durch. Seine Partei ZANU erringt 117 der 120 Parlamentssitze. Mugabes Gegner, der Vorsitzende der simbabwischen Einheitsbewegung Edgar Tekere, erreicht 16% der Stimmen.

Die britische Polizei beschlagnahmt auf dem Londoner Flughafen Zünder für atomare Sprengkörper, die für den Irak bestimmt waren.

29.3.1990, Donnerstag

Der Bundestag führt eine Schwerverkehrsabgabe für Lastwagen über 18 t ein. Im Inland wird zum Ausgleich die Lkw-Steuer gesenkt.

30.3.1990, Freitag

Das Oberste Gericht der DDR rehabilitiert den Philosophen Wolfgang Harich. Harich wurde 1957 in einem Schauprozess zu zehn Jahren Haft verurteilt. Der Regimegegner hatte sich öffentlich für einen Staat ohne diktatorische Strukturen eingesetzt.

31.3.1990, Samstag

In Großbritannien erreichen die Proteste gegen die sog. poll tax (Kopfsteuer) ihren Höhepunkt.

Der Oberste Sowjet Estlands beschließt die Souveränität des Landes nach einer Übergangszeit.

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