Wie sinnvoll sind Online-Intelligenztests wirklich?

Verschiedene Fähigkeiten werden getestet

Moderne Tests sind meistens eine Art Testbatterie, bestehend aus ganz unterschiedlichen Fragen und Aufgaben, bei denen zum Beispiel das Alltagswissen gemessen wird. Dazu kommen mathematische Aufgaben, wie angewandtes Rechnen oder das Ergänzen von Zahlenfolgen. Bei anderen Aufgaben wird wiederum die Fähigkeit getestet, Synonyme zu finden, Dinge zu kombinieren oder zu ergänzen, aber auch, sich etwas langfristig zu merken.

Neue Berechnungsmethode

Seit David Wechsler die Berechnung überarbeitet hat, orientiert sich das Ergebnis am Mittelwert einer repräsentativen Gruppe, die diesen Test zuvor absolviert hat. Bei einem Wert von 100 liegen somit grob gesagt gleich viele Personen über und unter diesem Populationsdurchschnitt. Die meisten Tests benutzen als Maßeinheit weiterhin IQ, es gibt aber auch Tests, die sich auf andere Werte beziehen. Die unterschiedlichen Einheiten lassen sich dabei aber untereinander umrechnen, ähnlich wie im metrischen System.

Die Reliabilität ist beim Intelligenztest am wichtigsten. Sie beschreibt das Ausmaß, in dem man sich darauf verlassen kann, dass ein diagnostisches Instrument konsistente Ergebnisse liefert. Wenn man an einem Morgen dreimal hintereinander auf die Waage steigt und jedes Mal ein anderes Gewicht abliest, erfüllt die Waage ihren Zweck nicht. Sie ist nicht reliabel. Beim Test sollten somit auch bei mehrmaliger Durchführung keine großen Abweichungen vorkommen.

Gut erprobte IQ-Tests weisen darüber hinaus eine Stabilität im Alter auf. Macht eine Person den Test nach Jahrzehnten noch einmal, kommen dabei annähernd dieselben Ergebnisse raus.

Der IQ der Gesamtbevölkerung

Vom Intervallskalenniveau spricht man, wenn die Ergebnisse sich arithmetisch berechnen und in Standardabweichungen vom Mittelwert darstellen lassen. Die Standardabweichung bei allen Tests liegt bei plus/minus 15. Innerhalb der Standardabweichung, sprich zwischen einem IQ von 85 und 115, liegen etwa 68 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Als letztes, aber dennoch zentrales Gütekriterum gilt die Konstruktvalidität, bei der sich der Test, einfach gesagt, selbst überprüft. Ist ein Bestandteil des Leistungstests zum Beispiel die Kreativität, werden mehrere Aufgaben zu diesem Themengebiet gestellt, die aber auf unterschiedliche Stellen im Test verteilt sind. Obwohl sie “verstreut” vorkommen, gehören sie aber rechnerisch zusammen. Ein sehr kreativer Mensch müsste somit bei diesen Aufgaben immer eine hohe Punktzahl erreichen. Funktioniert dies nicht, ist die Konstruktvalidität nicht ausreichend gegeben.