Horst Seehofer Biografie | Lebenslauf
 

Biografie Horst Seehofer Lebenslauf

Horst Seehofer BiografieDer am 4. Juli 1949 im oberbayerischen Ingolstadt (1950: 40.000 Einwohner, 2012: 127.000) geborene CSU-Politiker Horst Lorenz Seehofer wurde 2008 zum Ministerpr�sidenten des Bundeslandes Bayern gew�hlt. In der Landtagswahl 2013 konnte Seehofer die Position seiner Partei und damit seine eigene politische Stellung sichern. Seine politische Karriere war vor seiner Ministerpr�sidenten-Zeit lange vor allem durch bundespolitisches Engagement mit Schwerpunktsetzung auf soziale Fragen gepr�gt gewesen.
Der 1,93 m gro�e Seehofer wuchs in ausgesprochen bescheidenen Verh�ltnissen auf. Mutter Grete musste vier Kinder mit dem geringen Gehalt ihres auf dem Bau arbeitenden Ehemannes Lorenz aufziehen. Der in seiner Jugend als Handball-Torwart spielende, intelligente Seehofer ging wegen der Unm�glichkeit, das f�r einen Gymnasialbesuch zu zahlende monatliche Schulgeld von etwa 15,- DM aufzubringen, von 1961 bis 1965 auf die Ingolst�dter Freiherr-von-Ickstatt-Mittelschule (Schulgeld: 5,- DM). Nach der Mittleren Ruf begann Seehofer eine Kommunal-Verwaltungslehre. Schrittweise arbeitete sich der ehrgeizige Seehofer innerhalb von f�nf Jahren vom Amtsjungboten zum Diplom-Verwaltungswirt (FH) hoch. 1979 schloss der auf Planstellen von Landrats�mtern und Zweckverb�nden eingesetzte Seehofer als Jahrgangsbester an der M�nchener Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie eine Zusatzausbildung zum Verwaltungs-Betriebswirt ab.
Seehofer, der 1969 in die Junge Union und 1971 in die CSU eingetreten war, heiratete 1974 seine drei Jahre j�ngere Jugendliebe Christine �Christel� Hildegard. Die Ehe wurde 1982 geschieden. 1985 ging Seehofer ein zweites Mal die Ehe ein. Das Paar hatte sich im Landratsamt Eichst�tt kennen gelernt. Seehofer hatte damals dort als Abteilungsleiter Dienst gemacht und Karin Stark (geb. 1958) war als Verwaltungsangestellte besch�ftigt gewesen. Karin und Horst Seehofer bekamen in Folge die drei gemeinsamen Kinder Ulrike, Andreas und Thomas.
Mit Seehofers Wahl in den Bundestag 1980 begann eine 28 Jahre lange Phase als direkt gew�hlter MdB des Wahlkreises Ingolstadt. Der Abgeordnete war zeitweilig sozialpolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe innerhalb der Unions-Fraktion. Parallel zu seiner parlamentarischen Arbeit besetzte er ab 1983 wichtige �mter auf Regierungsebene. Von 1989 bis 1992 war er unter Minister Norbert Bl�m Parlamentarischer Staatssekret�r im Bundesministerium f�r Arbeit und Sozialordnung. Danach wurde er von Bundeskanzler Kohl zum Gesundheits-Minister berufen. Nach der CDU-Wahlniederlage 1998 musste Seehofer (seit 1994 CSU-Vizevorsitzender) diesen Posten abgeben und wirkte als Vize-Fraktionsvorsitzender der Union im Bundestag. 2002 lag Seehofer wegen einer verschleppten Herzmuskelentz�ndung drei Wochen auf der Intensivstation einer Klinik.
2004 f�hrte einen Auseinandersetzung mit der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel wegen Seehofers Ablehnung der von der CDU beworbenen �Kopfpauschale� f�r Krankenversicherte zum R�cktritt Seehofers vom Vize-Fraktionsposten. Seehofer, der von vielen Beobachtern nach dieser Kraftprobe f�r �politisch tot� erkl�rt worden war, gelang, nicht zuletzt wegen seiner enormen Popularit�tswerte in der Bev�lkerung, aber rasch wieder die R�ckkehr in die F�hrungsspitze. 2005 ernannte ihn die zur Kanzlerin der Gro�en Koalition gew�hlte Angela Merkel zum Minister f�r Ern�hrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
2007 warf Seehofer nach der Erkl�rung von Edmund Stoiber, nicht mehr als CSU-Vorsitzender und Bayern-Ministerpr�sident zur Verf�gung stehen zu wollen, seinen Hut in den Ring. In den parteiinternen Machtkampf zwischen Seehofer und den beiden anderen CSU-Granden Erwin Huber und G�nter Beckstein platzte die, m�glicherweise taktisch lancierte, BILD-Meldung von einer au�erehelichen Liebesbeziehung des CSU-Politikers. Demnach hatte Seehofer seit geraumer Zeit in Berlin eine Beziehung zu einer 25 Jahre j�ngeren Frau, die ein Kind von ihm erwartete. Die von Seehofer eingestandene Verbindung kostete ihm bei etlichen konservativen CSUlern Sympathien. Trotz seiner Erkl�rung, die Beziehung beendet zu haben und bei seiner Familie zu bleiben, unterlag er bei der Wahl
um den Parteivorsitz deutlich gegen Huber. G�nther Beckstein wurde Ministerpr�sident.
Nach dem f�r CSU-Verh�ltnisse katastrophalen Landtagswahlergebnis 2008 (43,4 %, 17,3 % weniger als bei der Wahl 2003) mussten Huber und Beckstein das Feld r�umen. Am 25. Oktober 2008 wurde Seehofer zum CSU-Vorsitzenden gew�hlt, zwei Tage sp�ter folgte die Wahl zum Ministerpr�sidenten. Gleichzeitig schied er aus der Bundesregierung aus. Seehofer musste sich w�hrend der n�chsten f�nf Jahre sowohl auf Landesebene gegen�ber dem oft sperrigen Koalitionspartner FDP als auch gegen�ber der Bundes-Union und Kanzlerin Merkel profilieren. Sowohl in der Sozialpolitik als auch bei Fragen der Energieversorgung und der Zuwanderung musste Seehofer auf Druck der gr��eren Schwesterpartei seine Forderungen modifizieren und wurde deshalb von manchen unzufriedenen CSU-Mitgliedern als �Drehhofer� kritisiert. Auch mit der 2013 aufgestellten Forderung nach einer PKW-Maut f�r Ausl�nder auf deutschen Autobahnen sorgte er f�r Gegenwind aus Berlin.
Der Gesamteindruck von Seehofer als gleichzeitig konservativer wie sozial eingestellter Landesvater sorgte allerdings trotz mancher Kritik an seinem Politikstil daf�r, dass er im September 2013 bei der Landtagswahl bedeutende Stimmenzuw�chse beim Wahlvolk erzielen (48,7 %) und so wieder die absolute CSU-Mehrheit im Landtag (101 von 180 Sitzen ) sichern konnte.
Dieser Erfolg des trotz seines L�chelns und seiner Jovialit�t immer auch etwas unnahbar erscheinenden �K�nig Horst I.� vergr��erte Seehofers Gewicht in der Union erheblich.
Von 2008 bis 2018 war Seehofer bayerischer Ministerpr�sident. Von 2008 bis 2019 war er Vorsitzender der CSU, seit 2019 ist er Ehrenvorsitzender. Zur Landtagswahl in Bayern 2018 kandidierte er nicht mehr als Ministerpr�sident. Er entschloss sich stattdessen, als Innenminister der Gro�en Koalition nach Berlin zu wechseln. Seit dem 14. M�rz 2018 war er im Kabinett Merkel IV Bundesminister des Innern, f�r Bau und Heimat.

Hort Seehofer privat

Horst Seehofer ist seit 1985 mit der Verwaltungsangestellten Karin Seehofer in zweiter Ehe verheiratet und hat mit ihr drei erwachsene Kinder, Ulrike, Andreas und Susanne. Im Jahre  2007 kam seine Tochter Anna Felicia zur Welt. Er kannte seine Tochter zwar an, blieb aber bei seiner Familie. Er ist r�misch-katholischer Konfession und hat seinen Wohnsitz im Stadtteil Gerolfing in Ingolstadt.

Hort Seehofer Auszeichnungen

1989 - Bayerische Staatsmedaille f�r soziale Verdienste
1996 - Gro�es Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
1996 - Bayerischer Verdienstorden
2008 - Ehrendoktorw�rde der Nationalen Agraruniversit�t der Ukraine in Kiew
2009 - Gro�kreuz des portugiesischen Verdienstordens
2010 - Bayerische Verfassungsmedaille in Gold
2010 - Ehrenprofessur der Universit�t von Qingdao
2013 - Europ�ischer Karlspreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft
2013 - Gro�kreuz des Ordens des Sterns von Italien
2014 - Karl-Valentin-Orden
2019 - Ehrenb�rger der Stadt Augsburg