24. M�rz 2023
Bund der Vertriebenen kritisiert restriktive Aufnahmepraxis f�r Sp�taussiedler aus der Ukraine und Russland
Berlin – Die Aufnahme von Deutschen aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion soll derzeit nicht mehr so erfolgen, wie es der Gesetzgeber mit der 10. �nderung des Bundesvertriebenengesetzes 2013 beabsichtigt habe. Das moniert der Pr�sident des Bundes der Vertriebenen (BdV), Dr. Bernd Fabritius, aufgrund aktueller Berichte aus der Aufnahmepraxis f�r Sp�taussiedler. Probleme gebe es laut Fabritius insbesondere dort, „wo Antragstellern zu Zeiten des Sowjetregimes ein nichtdeutsches Volkstum, wie z. B. ‚russisch‘ oder ‚ukrainisch‘, in Ausweis- oder Personenstandsdokumente eingetragen wurde“.

Der BdV fordere die Bundesregierung daher auf, so Fabritius, „� 6 BVFG weiter zu pr�zisieren und mit einer Gesetzeserg�nzung klarzustellen, dass einem aktuellen Bekenntnis zum deutschen Volkstum bzw. einem ‚Bekenntnis auf andere Weise‘ im Sinne der 10. �nderungsnovelle stets Vorrang vor einer �berholten Zuschreibung zur Mehrheitsgesellschaft durch sowjetische Beh�rden einzur�umen ist“. Spielraum f�r andere, benachteiligende Auslegungen d�rfe es nicht geben. Der BdV fordere die Bundesregierung zudem dazu auf, „ver�nderten Lebensrealit�ten, etwa durch kriegerische Ereignisse, Rechnung zu tragen: � 4 Absatz 1 BVFG muss dahingehend konkretisiert werden, dass ein vor�bergehender Aufenthalt von Deutschen au�erhalb des Aussiedlungsgebietes aufgrund von Kriegen, Katastrophen oder anderweitigen Gefahren f�r Leib und Leben nicht zum Verlust des Aufnahmeanspruches f�hrt. Dies w�re ein Gebot der Gerechtigkeit und ein Zeichen von Empathie mit den Betroffenen. Ihnen w�rde die Sorge genommen, dass sie im Falle einer l�ngeren Flucht einen Anspruch auf Aufnahme als Sp�taussiedler komplett verlieren“, begr�ndete der Pr�sident des Bundes der Vertriebenen die Forderung nach Gesetzes�nderungen in der Sp�taussiedleraufnahme.
Kritik auch aus CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Bundesinnenministern Nancy Faeser (SPD) hat am 16. M�rz im Bundestag in der Regierungsbefragung auf Nachfrage der Union zum Stand der Sp�taussiedleraufnahme in der Bundesrepublik berichtet. Dazu erkl�rten die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Andrea Lindholz: „Ausgerechnet mit Ausbruch des Ukrainekriegs hat die Bundesregierung einen Kurswechsel hin zu einer restriktiven und aus unserer Sicht auch rechtswidrigen Aufnahmepraxis f�r Sp�taussiedler aus der Ukraine und Russland vorgenommen. Die Ablehnung der Antr�ge von zigtausenden Angeh�rigen der deutschen Minderheit, die von Kriegszerst�rungen in der Ukraine oder Repressionen in Russland betroffen sind, ist ein humanit�rer Skandal. Es ist auch nicht nachvollziehbar, dass kein Mitglied der Bundesregierung seit Kriegsausbruch die deutschen Minderheiten vor Ort besucht hat. Es ist gut, dass die Bundesinnenministerin in der Regierungsbefragung auf Druck der Union angek�ndigt hat, per Gesetzes�nderung zur alten Aufnahmepraxis zur�ckkehren zu wollen. Auf ausdr�ckliche Nachfrage hat sie auch eine wohlwollende Pr�fung einer Vorwirkung der Gesetzes�nderung zugesagt. Kein Sp�taussiedler darf Opfer eines z�gerlichen Gesetzgebungsvorhabens der Bundesregierung werden.“Der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten der CDU/CSU-Fraktion, Christoph de Vries, bekr�ftigte: „Wir wollen, dass die Tore nach Deutschland f�r unsere Landsleute weiterhin offenbleiben. Wir erwarten, dass die Bundesinnenministerin dem Bundesverwaltungsamt umgehend eine Weisung erteilt, damit die Ablehnungswelle schon vor der Gesetzes�nderung gestoppt wird. Die Ursache der Ablehnungsbescheide ist nicht das von Frau Faeser angef�hrte Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes, sondern die v�llig unbegr�ndete restriktive Auslegung durch das Bundesverwaltungsamt. So hat das Bundesinnenministerium auf Nachfrage der Union best�tigt, dass die neue Praxis des Bundesverwaltungsamtes erst seit Februar 2022 angewendet wird. Frau Faeser hat damit auch die Bundesbeauftragte f�r Aussiedlerfragen, Frau Pawlik, in die Schranken gewiesen, die f�lschlicherweise die fr�here Bundesregierung f�r die versch�rfte Aufnahmepraxis verantwortlich gemacht hatte.“
CS
Schlagw�rter: Aussiedler, Sp�taussiedler, Aufnahme, Ukraine, BdV. Fabritius
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- 24.03.2023, 11:28 Uhr von Peter Otto Wolff: Das kommt mir bekannt vor, beim Streichen will es niemand gewesen sein, obwohl von nichts kommt ... [weiter]
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