Der Vater von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Horst Kasner, ist tot. Der evangelische Theologe engagierte sich für die Jugend, organisierte ein Graffiti-Projekt.
Der evangelische Theologe starb am Freitag im Alter von 85 Jahren, wie ein Regierungssprecher am Samstag in Berlin sagte. Die Kanzlerin habe aus diesem Grund alle für Samstag vorgesehenen Termine abgesagt. Die und war zum ersten Spatenstich für ein Museum der Künstlerkolonie Ahrenshoop erwartet worden.
Kasner lebte mit seiner Frau Herlind in Templin im Nordosten Brandenburgs. Als Pfarrer im Ruhestand engagierte er sich für die Jugendlichen in der uckermärkischen Stadt. Er war Mitbegründer des Jugendhauses „Villa“ und fast zehn Jahre lang Vorsitzender der Fördervereins der Jugendbegegnungsstätte.
Graffiti-Projekt
Die ehemalige Leiterin Katja Lorenz sagt, Kasner habe maßgeblichen Anteil daran, dass sich die Stadt Templin zu einer über die Pflichtaufgaben hinaus gehenden Jugendarbeit bekannt habe. Hintergrund seines Engagements sei auch der aufkeimende Rechtsextremismus in der Stadt zu Beginn der 1990er-Jahre gewesen. Kasner habe in der Stadt auch das erste Graffiti-Projekt für Jugendliche ins Leben gerufen.
Horst Kasner wurde 1926 in Berlin geboren. Nach Abschluss seines Studiums der evangelischen Theologie in Hamburg ging er Anfang der 1950er-Jahre wieder in die DDR zurück und bekam seine erste Pfarrstelle in der Berlin-Brandenburgischen Landeskirche.
