Ex-Bundespräsident Horst Köhler spricht an der Universität Lüneburg
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Bundespräsident a.d. Horst Köhler wird in Lüneburg über die Beziehungen zwischen Europa und Afrika reden. Und darüber was Europa von Afrika lernen kann.
Bundespräsident a.d. Horst Köhler wird in Lüneburg über die Beziehungen zwischen Europa und Afrika reden. Und darüber was Europa von Afrika lernen kann. © Martial Trezzini/KEYSTONE/dpa

loh Lüneburg – Das Bild vieler Menschen in Europa von Afrika ist noch immer von einer vermeintlichen Rückständigkeit des Kontinents geprägt. Dieses Bild soll im Rahmen einer Konferenz an der Leuphana Universität Lüneburg gebrochen werden.

Vor dem Hintergrund einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Afrika und Europa wird dort in Kooperation mit dem German Institute of Global and Area Studies von Donnerstag, 24., bis Sonnabend, 26. Januar, die Konferenz „Africa and Europe Moving Forward – Evidence-based Solutions for African Development“ veranstaltet.

Ex-Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler wird dort am Donnerstag einen Vortrag halten. Sein Thema lautet: „Der kreative Kontinent: Kann Europa von Afrika lernen?“ Beginn ist um 18 Uhr im Zentralgebäude der Universität. Um Anmeldung wird gebeten unter der Adresse: rede.bprkoehler@leuphana.de.

Die Beziehungen zwischen Europa und Afrika sind seit Jahrhunderten von einer klaren Vorstellung von „oben“ und „unten“ geprägt. Auch die Entwicklungszusammenarbeit funktioniert häufig noch mit einer Grundhaltung eines Wissenstransfers von Norden nach Süden. Was passiert eigentlich, wenn man diese kulturell tief verwurzelten Annahmen einmal umdreht? Könnte sich Europa gegenüber Afrika als Lernende begreifen? Wie könnte man die bestehenden Asymmetrien zwischen den beiden Kontinenten neu fruchtbar machen? Kann die Kreativität der wachsenden afrikanischen Jugendbevölkerung zur transformativen Kraft auf diesem Planeten werden?

Diesen Fragen geht Köhler, der schon in seiner Zeit als Direktor des Internationalen Währungsfonds die Armutsbekämpfung in Afrika zu einer Hauptaufgabe des Währungsfonds machte, in seinem Vortrag nach.

Die auf rund 120 Teilnehmer ausgelegte dreitägige Konferenz bietet laut Leuphana-Pressesprecher Henning Zühlsdorff eine Plattform für den Austausch afrikanischer und europäischer Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Praxis. Die Konferenz beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit ökonomischen Fragen. Weitere Konferenzen zu anderen thematischen Schwerpunkten sollen folgen.

Den Veranstaltern gehe es darum, Wege einer effektiveren Entwicklungszusammenarbeit zu erkunden. Dafür sollen wissenschaftlich begründete und auf empirische Befunde gestützte Maßnahmen näher betrachtet werden, denn aus ihnen ließen sich wirksame Entwicklungsstrategien, Politiken, Programme und Projekte ableiten, so Zühlsdorff. Die Teilnehmer werden sich auch mit der Frage beschäftigen, ob eine Verknüpfung solcher Maßnahmen mit traditionellen Ansätzen die Qualität der afrikanisch-europäischen Zusammenarbeit verbessern kann.

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