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Holger Börner: Erster rot-grüner Regierungschef gestorben
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Joschka Fischer vor Abschied von Grünen-Fraktion
dpa Holger Börner (l.) vereidigte 1985 Joschka Fischer als ersten grünen Minister. Dessen Auftritt mit Turnschuhen sorgte für Schlagzeilen.

Der frühere hessische Ministerpräsident Holger Börner (SPD) ist tot. Er starb in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 75 Jahren, wie ein Parteisprecher in Wiesbaden mitteilte. Börner war von 1976 bis 1987 hessischer Ministerpräsident und litt seit längerer Zeit an Krebs.

Er hatte 1985 die bundesweit erste rot-grüne Koalition auf Landesebene mit Joschka Fischer als grünem Umweltminister angeführt. Das Foto der Vereidigung, zu der Fischer in Turnschuhen erschien, ist bis heute unvergessen. Im Streit um die Atompolitik kündigte Börner das Bündnis im Februar 1987 auf und entließ Fischer als Minister. Am folgenden Tag erklärte er seinen Verzicht auf eine neuerliche Kandidatur für das Amt des Ministerpräsidenten.

Der SPD-Politiker und gelernte Betonfacharbeiter gilt als einer Wegbereiter der Pflegeversicherung in Deutschland. Er setzte als Ministerpräsident den Ausbau des Frankfurter Flughafens gegen heftige Widerstände durch.

Legendäres „Dachlatten“-Zitat

Legendär wurde Börners Zitat, wonach man Probleme wie die mit den Startbahngegnern „früher auf dem Bau mit der Dachlatte“ gelöst habe. Bei den Grünen brachte ihm dies den Spitznamen „Dachlatten-Börner“ ein. Vor wenigen Monaten relativierte er seine Worte und sprach im „Stern“ von einer „Verdrehung“ von Journalisten. Er habe in Wahrheit gesagt: „Vor 40 Jahren auf dem Bau hätte ich einen Angriff auf meine Person mit der Dachlatte beantwortet.“ Im selben Interview äußerte er sich auch zu seiner Angst vor Attentaten in den 80er-Jahren: Er habe immer eine Waffe bei sich getragen und Schießtraining genommen. „Bevor RAF-Terroristen mich erschossen hätten, hätte ich selber zwei umgelegt.“

hal/dpa/ddp
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