Hitzewelle

Redaktionskritik

Dieses schwüle, in New Orleans angesiedelte Drama dreht sich um die Familie Duval, der mit Vater Jack (Quinn) ein wahres Scheusal vorsteht. Er betrügt schon seit Jahren seine Frau Alma (Booth), eine mütterliche, herzensgute Person, die sich in d er Hoffnung wiegt, zum 45. Geburtstag des Gatten alles wieder richten zu können. Die drei halbwüchsigen Kinder haben ebenfalls ihre Problemchen. All das entlädt sich, während eine Hitzewelle die Stadt heimsucht, bei einem handfesten Familienkrach auf der G eburtstagsfeier. Hitzewelle wirkt, als hätten Tennessee Williams und William Faulkner dem Autor Lonnie Coleman beim Schreiben über die Schulter gesehen (das Stück kam im Übrigen niemals zur Aufführung), denn ähnliche Konflikte um sexuelle Frustrationen und schlummernde Leidenschaften aus dem amerikanischen Süden gab es u. a. auch in DIE TÄTOWIERTE ROSE, WILD IST DER WIND oder DER LANGE, HEISSE SOMMER zu sehen. Wenn auch die dramatische Substanz nicht ganz glaubhaft ist, stellt Hitzewelle zumindest einen int eressanten Schauspielerfilm dar, in dem sich besonders Anthony Quinn und die viel zu selten auf der Leinwand erscheinende Shirley Booth nach Herzenslust austoben können. Die junge Shirley MacLaine erntete einige Lorbeeren in ihrer ersten dramatischen Rolle .