Hildegard Hamm-Brücher

Journalistin, liberale Politikerin, Staatsministerin (1921-2016)

Jürgen Frölich (Gummersbach/Bonn)

Dr. Hildegard Hamm-Brücher auf dem 27. Bundesparteitag der FDP in Frankfurt a.M., 19.11.1976, Foto: Detlef Gräfingholt. (Bundesarchiv, B 145 Bild-F049586-0029 / Gräfingholt, Detlef / CC-BY-SA 3.0)

Hil­de­gard Hamm-Brü­cher ge­hör­te seit Mit­te der 1950er Jah­ren zu den be­kann­tes­ten bun­des­deut­schen Po­li­ti­ker­per­sön­lich­kei­ten, was nicht zu­letzt an ih­rer her­aus­ra­gen­den Rol­le in ei­ner Zeit lag, in der Po­li­ti­ke­rin­nen in der Bun­des­re­pu­blik all­ge­mein und in ih­rer Wahl­hei­mat Bay­ern spe­zi­ell noch als et­was Au­ßer­ge­wöhn­li­ches an­ge­se­hen wur­den. Mit ih­rem En­ga­ge­ment für Bil­dungs­re­for­men und Frau­en­eman­zi­pa­ti­on, spä­ter auch ei­ne Par­la­ments­re­form und die Auf­ar­bei­tung der NS-Zeit lös­te sie so­wohl bei der po­li­ti­schen Kon­kur­renz als auch in ih­rer ei­ge­nen Par­tei, der FDP, bis ins ho­he Al­ter hef­ti­ge Dis­kus­sio­nen aus, galt aber gleich­zei­tig über vie­le Jahr­zehn­te all­ge­mein als „Gran­de Da­me des Li­be­ra­lis­mus“.

Hil­de­gard Brü­cher wur­de am 11.5.1921 in Es­sen ge­bo­ren. Ihr Va­ter Paul Brü­cher (1883-1931) stamm­te aus ei­nem west­fä­li­schen Bau­ern­ge­schlecht und lei­te­te schlie­ß­lich als Ju­rist ei­ne Ber­li­ner Toch­ter­ge­sell­schaft der Es­se­ner Th. Gold­schmidt AG, wel­che heu­te Teil von Evo­nik In­dus­tries ist. Die Mut­ter Lil­ly (1892-1932) kam aus der ehe­mals jü­di­schen, dann zum Pro­tes­tan­tis­mus kon­ver­tier­ten Dresd­ner Brau­er­fa­mi­lie Pick: sie be­stimm­te die kon­fes­sio­nel­le Aus­rich­tung der ins­ge­samt fünf Kin­der, zu der zu­nächst auch der Dah­le­mer Pfar­rer Mar­tin Nie­m­öl­ler (1892-1984), bald dar­auf füh­ren­des Mit­glied der „Be­ken­nen­den Kir­che“, bei­trug. Als bei­de El­tern kurz nach­ein­an­der An­fang der 1930er Jah­re ver­star­ben, wur­de die Gro­ß­mut­ter müt­ter­li­cher­seits, El­se Pick (1871-1942), für Hamm-Brü­cher zur Er­zie­hungs­be­rech­tig­ten, was auch ei­nen Wech­sel vom Dah­le­mer „Ger­trau­den-Ly­ce­um“ zum „Mäd­chen­gym­na­si­um“ in Dres­den-Neu­stadt mit sich brach­te.

 

Star­ken Ein­fluss auf ih­ren Bil­dungs­weg hat­te die Tat­sa­che, dass Hamm-Brü­cher seit den Nürn­ber­ger Ras­se­ge­set­zen von 1935 als „Halb­jü­din“ galt. Dem da­mit ver­bun­de­nen Druck such­te sie sich durch wei­te­re Schul­wech­sel, zu­nächst an das be­kann­te In­ter­nat in Sa­lem und dann an das Kon­stan­zer Mäd­chen­gym­na­si­um zu ent­zie­hen, wo sie Os­tern 1939 das Ab­itur ab­leg­te. We­gen der Mög­lich­kei­ten, die Pflicht-Zeit im Reichs­ar­beits­dienst durch ein kriegs­wich­ti­ges Fach zu ver­kür­zen, nahm sie 1940 in Mün­chen ein Che­mie­stu­di­um auf. Kurz vor En­de des Zwei­ten Welt­krie­ges wur­de sie mit ei­ner Un­ter­su­chung über „He­f­e­mut­ter­lau­gen bei der Er­go­s­te­rin-Ge­win­nun­g“ von Hein­rich Wie­land (1877-1957), Trä­ger des No­bel­prei­ses für Che­mie seit 1927, pro­mo­viert. Wie­land hielt auch wie­der­holt sei­ne schüt­zen­de Hand über sei­ne „halb­jü­di­sche“ Schü­le­rin, zu de­ren wei­te­rem Be­kann­ten­kreis Mit­glie­der der Wi­der­stands­grup­pe „Wei­ße Ro­se“ ge­hör­ten, was Hamm-Brü­cher lang­fris­tig eben­so präg­te wie der Selbst­mord na­her Ver­wand­ter aus Angst vor der Ver­schlep­pung in ein Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger.

1945 er­hielt sie ei­ne An­stel­lung als Re­dak­teu­rin bei der von der ame­ri­ka­ni­schen Be­sat­zungs­macht her­aus­ge­ge­be­nen „Neu­en Zei­tun­g“, in der die po­li­ti­sche Um­er­zie­hung ein Schwer­punkt war. Ent­schei­dend für ih­ren wei­te­ren Le­bens­weg wur­de ein Jahr spä­ter ei­ne Be­geg­nung mit dem würt­tem­ber­gisch-ba­di­schen Kult­mi­nis­ter und spä­te­ren Bun­des­prä­si­dent Theo­dor Heuss (1884-1963, Bun­des­prä­si­dent 1949-1959), der sie von ei­ner Po­li­tik auf der Ba­sis ei­ner süd­deutsch-de­mo­kra­ti­schen Spiel­art des Li­be­ra­lis­mus über­zeug­te. Be­reits 1948 kan­di­dier­te Hamm-Brü­cher auf der FDP-Lis­te zum Münch­ner Stadt­par­la­ment und wur­de Deutsch­lands jüngs­te Stadt­rä­tin. 1950 wie­der­hol­te sie die­sen Er­folg mit der Wahl zur jüngs­ten bay­ri­schen Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten, nach­dem ihr zu­vor die USA ein Sti­pen­di­um für ein Auf­bau­stu­di­um in Po­li­tik­wis­sen­schaft an der Har­vard Uni­ver­si­ty ge­währt hat­ten.

Im bay­ri­schen Land­tag, dem sie von 1950 bis 1966 und dann von 1970 bis 1976 an­ge­hör­te, er­reg­te die „Zu­ge­reis­te“ Auf­se­hen, so­wohl durch ihr welt­ge­wandt-ele­gan­tes Auf­tre­ten als auch ih­re de­zi­diert links­li­be­ra­le Po­si­tio­nie­rung, die sich vor al­lem an der kon­ser­va­ti­ven Schul­po­li­tik der CSU rieb. Dies hin­der­te sie aber nicht dar­an, ei­ne per­sön­li­che Be­zie­hung mit dem CSU-Po­li­ti­ker Er­win Hamm (1909-2008) ein­zu­ge­hen, den sie 1956 hei­ra­te­te und mit dem sie ei­nen Sohn – ge­bo­ren 1954 – und ei­ne fünf Jah­re jün­ge­re Toch­ter hat­te. 

Heinrich Wieland (1877-1957), 1927. (Nobel Foundation)

 

Hamm-Brü­chers selbst­be­wuss­tes und zum Teil auch ei­gen­wil­li­ges Auf­tre­ten fan­den aber nicht nur beim po­li­ti­schen Geg­ner, son­dern zeit­wei­se auch in den ei­ge­nen Rei­hen ei­ne zwie­späl­ti­ge Auf­nah­me: 1962 ver­such­ten kon­ser­va­ti­ve FDP-Krei­se in Ober­bay­ern ih­ren Wie­der­ein­zug in den Land­tag durch ei­ne schlech­te Lis­ten­plat­zie­rung zu ver­hin­dern. Die Ak­ti­on er­wies sich als Bu­me­rang, denn Hamm-Brü­cher be­kam die Un­ter­stüt­zung füh­ren­der Li­be­ra­ler wie des frü­he­ren Lan­des- und Bun­des­vor­sit­zen­den Tho­mas Deh­ler (1897-1967) und ei­ner über­par­tei­li­chen Wäh­ler­initia­ti­ve und wur­de von den bay­ri­schen Wäh­lern mit gro­ßem Ab­stand an die Spit­ze der FDP-Kan­di­da­ten  und in den Land­tag ge­wählt. Nicht zum ein­zi­gen Mal er­wies sie sich als „li­be­ra­le Wahl­lo­ko­mo­ti­ve“ in Bay­ern, was 1964 zu ih­rem Ein­zug in den FDP-Bun­des­vor­stand führ­te, in dem sie - mit ei­ner Un­ter­bre­chung zwi­schen 1976 und 1984 - bis 1991, zeit­wei­se als stell­ver­tre­ten­de Par­tei­vor­sit­zen­de, blieb. An­fang 1967 schaff­te sie es so­gar aus ei­ner au­ßer­par­la­men­ta­ri­schen Po­si­ti­on her­aus, mit­tels ei­nes Volks­be­geh­rens so viel po­li­ti­schen Druck auf­zu­bau­en, dass ein Jahr spä­ter die „christ­li­che Ge­mein­schafts­schu­le“, ei­ne al­te li­be­ra­le For­de­rung, auch in Bay­ern zur Re­gel­schu­le wur­de.

Auch we­gen der fort­ge­setz­ten Que­re­len in ih­rem bay­ri­schen Lan­des­ver­band, der 1966 trotz ih­rer Kan­di­da­tur den Ein­zug in den Land­tag ver­fehl­te, nahm Hamm-Brü­cher 1967 den Ruf auf den Staats­se­kre­tärs­pos­ten im hes­si­schen Kul­tus­mi­nis­te­ri­um an, ob­wohl das Land von der SPD mit ab­so­lu­ter Mehr­heit re­giert wur­de. Mi­nis­ter­prä­si­dent Ge­org Au­gust Zinn (1901-1976, Mi­nis­ter­prä­si­dent 1950-1969) such­te die bil­dungs­po­li­ti­sche Kom­pe­tenz sei­ner Re­gie­rung durch das Re­nom­mee von Hamm-Brü­cher, die in­zwi­schen als an­er­kann­te Bil­dungs­ex­per­tin galt, zu er­hö­hen. Die­se, die seit lan­gem zu den Be­für­wor­tern ei­nes so­zi­al-li­be­ra­len Bünd­nis­ses zähl­te, wech­sel­te je­doch schon 1969 nach Bil­dung der SPD-FDP-Ko­ali­ti­on auf Bun­des­ebe­ne in glei­cher Funk­ti­on in das Bun­des­bil­dungs­mi­nis­te­ri­um.

Nach ei­nem er­neu­ten Zwi­schen­spiel als li­be­ra­le Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de in Bay­ern wur­de Hamm-Brü­cher bei der Bun­des­tags­wahl 1976 erst­mals in das Bon­ner Par­la­ment ge­wählt. Au­ßen­mi­nis­ter Hans-Diet­rich Gen­scher (1927-2016, Au­ßen­mi­nis­ter 1974-1992) er­nann­te sie bald dar­auf zur Staats­mi­nis­te­rin im Aus­wär­ti­gen Amt, wo sie die ers­te Frau in die­ser Funk­ti­on war. Sie ver­ant­wor­te­te da­bei die aus­wär­ti­ge Kul­tur­po­li­tik, de­ren Etat in den sechs Jah­ren ih­rer Amts­zeit um 50 Pro­zent stieg. 

Ih­re in­ner­par­tei­li­che Po­si­tio­nie­rung wur­de er­neut im Zu­ge der ko­ali­ti­ons­po­li­ti­schen Wen­de deut­lich, die die FDP 1982 voll­zog: Hamm-Brü­cher stand loy­al zum bis­he­ri­gen Zu­sam­men­ge­hen mit der So­zi­al­de­mo­kra­tie und lehn­te das von ih­rer Frak­ti­on mehr­heit­lich un­ter­stütz­te Kon­struk­ti­ve Miss­trau­ens­vo­tum ge­gen Bun­des­kanz­ler Hel­mut Schmidt (1918-2015, Bun­des­kanz­ler 1974-1982) ab, was sie auch in ei­ner viel­be­ach­te­ten und hef­tig dis­ku­tier­ten Bun­des­tags­re­de bei die­sem An­lass zum Aus­druck brach­te. Nach der Bil­dung des Ka­bi­netts von Hel­mut Kohl (ge­bo­ren 1930, Bun­des­kanz­ler 1982-1998) wur­de sie durch den wei­ter­hin am­tie­ren­den Au­ßen­mi­nis­ter Gen­scher nicht er­neut zur Staats­mi­nis­te­rin be­ru­fen, son­dern blieb seit­dem „ein­fa­che“ Ab­ge­ord­ne­te.

Fort­an galt sie als prin­zi­pi­el­le Kri­ti­ke­rin des FDP-Kur­ses in der Bun­des­po­li­tik, wur­de aber den­noch noch zwei­mal auf der bay­ri­schen Lan­des­lis­te in den Bun­des­tag ge­wählt. Dort leg­te sie nun ei­nen Schwer­punkt ih­res Wir­kens auf ei­ne Re­form des Par­la­ments, die die Stel­lung des ein­zel­nen Ab­ge­ord­ne­ten vor al­lem ge­gen­über den Frak­tio­nen stär­ken soll­te; auf sie ging 1984 die „In­ter­frak­tio­nel­len In­itia­ti­ve Par­la­ments­re­for­m“ zu­rück, von de­ren Er­geb­nis­sen sie sich aber ent­täuscht zeig­te, da der „drit­ten Weg zwi­schen Ho­no­ra­tio­ren- und Par­tei­en­par­la­men­ta­ris­mus“ nicht so leicht zu fin­den war.

Au­ßer­par­la­men­ta­risch mach­te sie sich vor al­lem für die Auf­ar­bei­tung der NS-Zeit, das Wach­hal­ten der Er­in­ne­rung an den Wi­der­stand ge­gen Adolf Hit­ler (1889-1945) und die För­de­rung des de­mo­kra­ti­schen ge­sell­schaft­li­chen En­ga­ge­ments stark. Ein wich­ti­ges In­stru­ment war da­bei ne­ben ih­rer re­gen pu­bli­zis­ti­schen Ar­beit die von Hamm-Brü­cher 1964 ins Le­ben ge­ru­fe­ne, über­par­tei­li­che „Theo­dor-Heuss-Stif­tun­g“. Die­se zeich­net seit­dem je­des Jahr Be­spie­le für „vor­bild­li­ches de­mo­kra­ti­sches Han­deln“ aus und weist ei­ne gro­ße Rei­he be­kann­ter Preis­trä­ger aus dem In- und Aus­land auf. Der Stif­tungs­na­me ist kein Zu­fall ge­we­sen, denn dem Ge­den­ken an den ers­ten Bun­des­prä­si­den­ten wid­me­te sie sich eben­falls in­ten­siv und sah sich selbst in ge­wis­ser Wei­se als sei­ne po­li­ti­sche Er­bin. 

In­so­fern war es ei­gent­lich nur kon­se­quent, dass sich Hamm-Brü­cher gut drei Jah­re nach ih­rem of­fi­zi­el­len Ab­schied aus der Po­li­tik im Früh­jahr 1994 als Kan­di­da­tin der FDP für die Bun­des­prä­si­den­ten­wahl auf­stel­len ließ. An­ge­sichts ih­rer Ge­gen­kan­di­da­ten, der spä­te­ren Bun­des­prä­si­den­ten Jo­han­nes Rau (1931-2006, Bun­des­prä­si­dent 1999-2004)) und Ro­man Her­zog (1934-2017, Bun­des­prä­si­dent 1994-1999), wa­ren ih­re Aus­sich­ten von vorn­her­ein ge­ring, im­mer­hin er­hielt sie je­doch in den ers­ten bei­den Wahl­gän­gen we­sent­lich mehr Stim­men, als die FDP in der Bun­des­ver­samm­lung ver­tre­ten war. Dass ih­re Par­tei sie für den drit­ten Wahl­gang nicht mehr an­tre­ten ließ, um durch die Wahl des christ­de­mo­kra­ti­schen Kan­di­da­ten Her­zog den Fort­be­stand der Bon­ner Ko­ali­ti­on mit der CDU/CSU zu si­chern, führ­te al­ler­dings mit­tel­fris­tig zu Miss­hel­lig­kei­ten zwi­schen ihr und der FDP.

Die­se bra­chen dann 2002 of­fen aus, als Hamm-Brü­cher aus Ver­är­ge­rung über den Kurs, den der nord­rhein-west­fä­li­sche Lan­des­vor­sit­zen­de Jür­gen Möl­le­mann (1945-2003) ver­folg­te und der als an­ti­se­mi­tisch in­ter­pre­tiert wer­den konn­te, ih­ren Aus­tritt aus der FDP er­klär­te. Die hes­si­schen Grü­nen be­rie­fen sie spä­ter in die Bun­des­ver­samm­lun­gen von 2010 und 2012; ei­ner Par­tei ge­hör­te sie nicht mehr an, wie­wohl es bei ih­rem Tod Ge­rüch­te über ei­nen be­ab­sich­tig­ten Wie­der­ein­tritt in die FDP gab. Nach ei­ge­ner Auf­fas­sung ver­stand sie sich in den letz­ten Jah­ren als „frei­schaf­fen­de Li­be­ra­le“. Wie schon frü­her scha­de­ten die­se par­tei­po­li­ti­schen Que­re­len nicht ih­rem öf­fent­lich An­se­hen; bis in die letz­ten Le­bens­jah­re blieb sie ei­ne ge­frag­te Ge­sprächs­part­ne­rin für In­ter­views und Talk­shows.

Viel­fach aus­ge­zeich­net, un­ter an­de­rem mit dem Bun­des­ver­dienst­kreuz, der Bu­ber-Ro­sen­zweig-Me­dail­le und meh­re­ren Eh­ren­dok­tor­ti­teln, starb Hil­de­gard Hamm-Brü­cher am 7.12.2016 in der bay­ri­schen Lan­des­haupt­stadt. Die Be­er­di­gung fand in der dor­ti­gen St. Lu­kas­kir­che in An­we­sen­heit von Bun­des­prä­si­den­ten Joa­chim Gauck (ge­bo­ren 1940, Bun­des­prä­si­dent 2012-2017) und un­ter gro­ßer An­teil­nah­me der Be­völ­ke­rung so­wie von ehe­ma­li­gen Weg­ge­fähr­ten und Kon­kur­ren­ten aus der Po­li­tik statt. Ih­re letz­te Ru­he­stät­te be­kam die Münch­ner Eh­ren­bür­ge­rin im Fa­mi­li­en­grab auf dem Wald­fried­hof im Stadt­teil Gro­ßha­dern.  

Werke (Auswahl)

Auf Kos­ten un­se­rer Kin­der? Bram­sche/Os­na­brück 1965.
Auf­bruch ins Jahr 2000 oder Er­zie­hung im tech­ni­schen Zeit­al­ter, Rein­bek 1967.
Ge­gen Un­frei­heit in der de­mo­kra­ti­schen Ge­sell­schaft. Auf­sät­ze-De­bat­ten-Kon­tro­ver­sen, Mün­chen 1968.
Vor­kämp­fer für Ge­rech­tig­keit und De­mo­kra­tie in Bay­ern und Bonn. Re­den, Auf­sät­ze, Do­ku­men­te, Bonn o. J. [1974].
Der Po­li­ti­ker und sein Ge­wis­sen. Ei­ne Streit­schrift für mehr Frei­heit, Mün­chen 1983.
(Zu­sam­men mit Her­mann Ru­dolph) Theo­dor Heuss. Ei­ne Bild­bio­gra­phie, Stutt­gart 1983. 
Ge­rech­tig­keit er­höht ein Volk. Theo­dor Heuss und die deut­sche De­mo­kra­tie, Mün­chen 1984.
Po­li­tik als Frau­en­be­ruf – kein Hel­din­nen- oder Mär­ty­re­re­pos, in: Funcke, Li­se­lot­te (Hg.), Frei zu sein, um an­de­re frei zu ma­chen, Ber­lin/Her­ford 1984, S. 15-24.
Der freie Volks­ver­tre­ter. Ei­ne Le­gen­de? Mün­chen 1990.
Frei­heit ist mehr als ein Wort. Ei­ne Le­bens­bi­lanz, Köln 1996.
Er­in­nern für die Zu­kunft. Ein zeit­ge­schicht­li­ches Nach­le­se­buch 1991-2001, Mün­chen 2001.
Ich bin so frei. Hil­de­gard Hamm-Brü­cher im Ge­spräch mit San­dra Maisch­ber­ger, Mün­chen 2003.
Und den­noch ... Nach­den­ken über Zeit­ge­schich­te - Er­in­nern für die Zu­kunft, Mün­chen 2011. 

Literatur

Noack, Paul (Hg.), Hil­de­gard Hamm-Brü­cher. Mut zur Po­li­tik, weil ich die Men­schen lie­be, Mün­chen 1981.
Sa­len­tin, Ur­su­la, Hil­de­gard Hamm-Brü­cher. Der Le­bens­weg ei­ner ei­gen­wil­li­gen De­mo­kra­tin, Frei­burg 1987.
Schil­ling, Hel­muth von, Wag zu sein wie Da­ni­el. Hil­de­gard Hamm-Brü­cher: ei­ne Ein­zel­kämp­fe­rin als Vor­bild? Kre­feld 1987.
Hil­de­gard Hamm-Brü­cher. Ei­ne Prä­si­den­tin für al­le, Mün­chen 1994.
Gru­nen­berg, Ni­na, Hil­de­gard Hamm-Brü­cher (*1921), in: Sar­ko­wicz, Hans (Hg.), Sie präg­ten Deutsch­land. Ei­ne Ge­schich­te der Bun­des­re­pu­blik in po­li­ti­schen Por­träts, Mün­chen 1999, S. 199-212.
Leu­theus­ser-Schnar­ren­ber­ger, Sa­bi­ne, Hil­de­gard Hamm-Brü­cher. Ein Le­ben für Frei­heit und De­mo­kra­tie, in: Schwaet­zer, Irm­gard (Hg.), Die li­be­ra­le Frau­en­be­we­gung – Le­bens­bil­der, Ber­lin 2007, S. 167-182.
We­ber, Klaus, Der Links­li­be­ra­lis­mus in der Bun­des­re­pu­blik um 1969. Kon­junk­tur und Pro­fi­le, Frank­furt/M. [u. a.] 2012.
Eder, Ja­cob S., Li­be­ra­le Flü­gel­kämp­fe. Hil­de­gard Hamm-Brü­cher im Dis­kurs über den Li­be­ra­lis­mus in der frü­hen Bun­des­re­pu­blik, in: Vier­tel­jahrs­hef­te für Zeit­ge­schich­te 64 (2016), S. 291-325. 

Online

Hil­de­gard Hamm-Brü­cher beim „Haus der bay­ri­schen Ge­schich­te“. [on­line]
In­ter­view mit dem „Süd­deut­sche Zei­tung Ma­ga­zin“. [on­line]
Wür­di­gung des „Bay­ri­schen Rund­funks“ zum 95. Ge­burts­tag. [on­line]

Nachrufe online

in der „Süd­deut­schen Zei­tun­g“. [on­line]
der FAZ. [on­line]
der ZEIT. [on­line]

Hildegard Hamm-Brücher, Hans-Dietrich Genscher und Wolfgang Mischnick während einer Tagung des FDP-Bundesvorstands im Bundeshaus, 22.3.1974, Foto: Engelbert Reineke. (Bundesarchiv, B 145 Bild-F042296-0024 / Reineke, Engelbert / CC-BY-SA 3.0)

 
Zitationshinweis

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Frölich, Jürgen, Hildegard Hamm-Brücher, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/hildegard-hamm-bruecher/DE-2086/lido/5bc5b487a9da51.87691882 (abgerufen am 10.03.2024)