2HeHelium

Helium (von altgriechisch ἥλιος hélios, deutsch ‚Sonne‘) ist ein chemisches Element und hat die Ordnungszahl 2. Sein Elementsymbol ist He. Im Periodensystem steht es in der 18. IUPAC-Gruppe, der früheren VIII. Hauptgruppe, und zählt damit zu den Edelgasen. Es ist ein farbloses, geruchloses, geschmacksneutrales und ungiftiges Gas.

Helium bleibt bis zu sehr tiefen Temperaturen gasförmig, erst nahe dem absoluten Nullpunkt wird es flüssig. Es ist die einzige Substanz, die selbst am absoluten Nullpunkt (0 K bzw. −273,15 °C) unter Normaldruck nicht fest wird. Neben Neon ist Helium das einzige Element, für welches selbst unter Extrembedingungen bis jetzt keine Verbindungen nachgewiesen werden konnten, die nicht sofort nach der Bildung zerfallen sind. Helium kommt nur atomar vor. Das häufigste stabile Isotop ist 4He; ein weiteres stabiles Isotop ist das auf der Erde extrem seltene 3He.

Das Verhalten der beiden flüssigen Phasen Helium I und Helium II (rsp. Helium-I und Helium-II) (insbesondere das Phänomen der Suprafluidität) von 4He ist Gegenstand aktueller Forschungen auf dem Gebiet der Quantenmechanik. Flüssiges Helium ist ein unverzichtbares Hilfsmittel zur Erzielung tiefster Temperaturen. Diese sind unter anderem zur Kühlung von Infrarotdetektoren von Weltraumteleskopen und zur Untersuchung von Eigenschaften wie der Supraleitung von Materie bei Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt erforderlich.

Helium ist nach Wasserstoff das zweithäufigste Element im Universum und macht etwa ein Viertel der Gesamtmasse der Materie im Universum aus. Nach anerkannter Theorie vereinigten sich rund zehn Sekunden nach dem Urknall Protonen und Neutronen durch Kernfusion zu ersten Atomkernen. Etwa 25 % von deren gesamter Masse sind 4He, 0,001 % Deuterium sowie Spuren von 3He. Somit ist der größte Teil des Heliums schon beim Urknall entstanden. Das später im Inneren von Sternen durch Fusion von Wasserstoff entstandene Helium fusionierte zum größten Teil weiter zu schwereren Elementen.

Auf der Erde wird 4He in Form von Alphateilchen bei dem Alphazerfall verschiedener radioaktiver Elemente wie Uran oder Radium gebildet. Helium entsteht daraus, wenn das Alphateilchen anderen Atomen zwei Elektronen entreißt. Der Großteil des auf der Erde vorhandenen Heliums ist daher nichtstellaren Ursprungs. Das so entstandene Helium sammelt sich in natürlichen Erdgasvorkommen in Konzentrationen bis zu 16 Volumenprozent. Daher kann Helium durch fraktionierte Destillation aus Erdgas gewonnen werden.

Erste Hinweise auf Helium entdeckte 1868 der französische Astronom Jules Janssen bei Untersuchungen des Lichtspektrums der Chromosphäre der Sonne, wobei er die bis dahin unbekannte gelbe Spektrallinie von Helium fand.

Helium findet Anwendungen in der Tieftemperaturtechnik, besonders als Kühlmittel für supraleitende Magneten, in Tiefsee-Atemgeräten, bei der Altersbestimmung von Gesteinen, als Füllgas für Luftballons, als Traggas für Luftschiffe und als Schutzgas für verschiedene industrielle Anwendungen (zum Beispiel beim Metallschutzgasschweißen, als Trägergas bei der Kapillargaschromatographie und bei der Herstellung von Silizium-Wafern). Nach dem Einatmen von Helium verändert sich aufgrund der im Vergleich zu Luft höheren Schallgeschwindigkeit kurzzeitig die Stimme („Micky-Maus-Stimme“).

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Atomare Eigenschaften

Relative Atommasse4,0026 ±2·10-6
Atommasse4,0026 u

Atomradien

Kovalenter Radius28 pm
Van-der-Waals-Radius140 pm
Radius (berechnet)31 pm

Atomhülle

Elektronenkonfiguration1s1
Ionisierungsenergie(1.) 24,587388 eV
(2.) 54,417765 eV
(3.) 24,587388 eV
(4.) 54,417765 eV
Schalenmodell
Elektronen
k-Schale:2

Physikalische Eigenschaften

Aggregatzustandgasförmig
Dichte1,785·10-4 g·cm−3
Molares Volumenfest: 2,1·10-5 m3·mol−1
Schallgeschwindigkeit970 m·s−1 (273,1 K)

Temperaturen

Schmelzpunkt0,95 K @ 2,5 MPa
Siedepunkt4,222 K
Flüssigkeitsbereich3,272 K
Tripelpunkt2,177 K @ 5,043 kPa
Kritischer Punkt5,195 K @ 0,2274 MPa

Enthalpien

Schmelzenthalpie0,02 kJ·mol-1
Verdampfungsenthalpie0,083 kJ·mol-1
Bindungsenergie0 kJ·mol-1

Wärme und Leitfähigkeit

Spezifische Wärmekapazität5.193 J·kg−1·K−1
Wärmeleitfähigkeit0,1513 W·m-1·K-1

Magnetismus

Magnetismusdiamagnetisch
Magnetische Suszeptibilität-1,881·10-6 cm3·mol−1 (298 K)

Optische Eigenschaften

Brechungsindexgasförmig: 1
flüssig: 1,028

Chemische Eigenschaften

Basizität
Oxidationszustand0

Elektronegativität

Allred-Rochow-Skala5,5
Mulliken-Skala3,49
Ghosh-Gupta-Skale12,05 eV
Nagle-Skale3,92

Weitere Eigenschaften

Natürliches Vorkommenprimordial
Kristallstrukturhexagonal (dicht gepackt)
Goldschmidt-Klassifikationatmophil
Supraleiterohne Sprungtemperatur
Preis/kg24 USD

Natürliche Häufigkeiten

satellite_alt
Universum
2,3·108 ppb ≈ 2,31·1018 M☉
sunny
Sonne
2,3·108 ppb ≈ 4,57·1017 Mt
destruction
public
Erdkruste
5,5 ppb ≈ 152 Mt
water_drop
Ozeane
0,0072 ppb ≈ 9,86 kt
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