Merkels Schattenmann plaudert in Haiger
 

Merkels Schattenmann plaudert in Haiger

Kanzleramtsminister a.D. Helge Braun nimmt sich viel Zeit, um auf die Fragen der Zuhörer einzugehen.
© Sebastian Pulfrich

Helge Braun berichtet über seine Zeit im Kanzleramt und übt Kritik an der aktuellen Bundesregierung.

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Haigerseelbach. „Wir treffen uns in der Regel einmal im Monat, und Angela hat immer noch ihre blaue Mappe mit Aufträgen für mich dabei“. Das hat Helge Braun (CDU), Kanzleramtsminister unter Angela Merkel, dieser Tage im Haigerer Ortsteil Haigerseelbach auf eine Frage des heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Jörg Michael Müller geantwortet. Der wollte wissen, ob Braun denn noch Kontakt zur Ex-Bundeskanzlerin habe. Eingeladen zu dem Abend mit Braun hatte der CDU-Stadtverband Haiger um seinen Vorsitzenden Sebastian Pulfrich. Im Rahmen einer kurzweiligen Veranstaltung bekamen rund 90 Zuhörer Informationen aus erster Hand und hatten nach einem Impulsreferat Zeit, Fragen an den prominenten Gast aus Gießen zu stellen.

Zu Beginn seines Vortrags ging Braun, der Vorsitzender des Haushaltsausschusses im Bundestag ist, auf die aktuelle Debatte um die Bundeswehr ein. Braun pochte in diesem Zusammenhang darauf, dass die von Kanzler Olaf Scholz (SPD) versprochenen Gelder für die Bundeswehr verlässlich im Haushalt eingestellt werden müssten. Ein zweiter Schwerpunkt von Brauns Ausführungen waren die Bereiche Inflation und Energiekrise. Unterm Strich attestierte Braun dem Staat, dass dieser kein guter Unternehmer sei und nannte als Beispiel die Einführung des Tankrabatts. Der dritte große Themenkomplex des Abends war die Zukunft der Sozialsysteme.

Viele Zuhörer folgen der Einladung des CDU-Stadtverbandes Haiger nach Haigerseelbach. Sie wollen wissen, was Angela Merkels Schattenmann Helge Braun zu sagen hat.
Viele Zuhörer folgen der Einladung des CDU-Stadtverbandes Haiger nach Haigerseelbach. Sie wollen wissen, was Angela Merkels Schattenmann Helge Braun zu sagen hat.
© Sebastian Pulfrich

Bei der anschließenden gut einstündigen Fragerunde ging Braun ebenfalls auf die Arbeit der Bundesregierung ein. Er bat auch um Verständnis dafür, dass die Opposition mit einem Partei- und Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz (CDU) an der Spitze oft nur das Wort als Machtmittel habe. Doch auch die Selbstkritik kam nicht zu kurz „Wir müssen politische Entscheidungen transparenter machen und uns auch eingestehen, dass Politik nicht immer alles wissen und vorgeben kann“, sagte Braun.