LeMO Helene Lange
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      Helene Lange, vor 1930

Helene Lange 1848-1930

  • 1848
    9. April: Helene Lange wird als Tochter des Kaufmanns Carl Theodor Lange und dessen Frau Johanne (geb. tom Dieck) in Oldenburg geboren.
  • 1855
    Die Mutter stirbt an der Schwindsucht.
  • 1864
    Der Vater stirbt an einem Gehirnschlag.
    Die Vollwaise wird von ihrem Vormund für ein Jahr in ein süddeutsches Pfarrhaus gegeben.
  • 1866
    Da der Vormund ihr den Wunsch nach einer Lehrerinnenausbildung abschlägt, tritt sie zunächst eine "au pair"-Stelle in einem Internat in Petit Château im Elsass an. Sie gibt Stunden in deutscher Literatur und Grammatik und kann dafür an allen Lehrveranstaltungen teilnehmen.
    Sie beginnt ein intensives Selbststudium der Philosophie, Literatur- und Religionsgeschichte, Geschichtswissenschaft und der alten Sprachen.
  • 1867
    Lange tritt eine Stelle als Erzieherin in einer Fabrikantenfamilie in Osnabrück an.
  • 1871
    Sie übersiedelt nach Berlin, um sich auf das Lehrerinnenexamen vorzubereiten.
  • 1872
    Nach Abschluss des Examens arbeitet sie als Hauslehrerin. Fortan engagiert sie sich für die Emanzipation von Mädchen und Frauen durch Bildung; sie tritt dem "Verein deutscher Lehrerinnen und Erzieherinnen" bei.
  • ab 1874
    Lange unterrichtet Sprachen an der "Krahmerschen Höheren Mädchenschule" in Lichtenberg bei Berlin.
  • 1876-1891
    Sie unterrichtet an der "Crainschen Höheren Mädchenschule" und baut dort das Lehrerinnenseminar auf.
  • 1887
    Sie richtet zusammen mit anderen Frauen eine Petition an das preußische Unterrichtsministerium und an das Abgeordnetenhaus, in der ein größerer Einfluss der Lehrerinnen in den öffentlichen höheren Mädchenschulen und eine wissenschaftliche Lehrerinnenausbildung gefordert werden. Die Eingabe wird abgelehnt.
    In der sogenannten Gelben Broschüre, einer Begleitschrift zu dieser Petition, faßt sie ihre Haltung zur Frauenbildung zusammen. Ihr Ziel ist die Unterrichtung der Mädchen durch Frauen, die sich ihrer Ansicht nach besser in das Wesen der Mädchen einfühlen können. Bisher werden die meisten Lehrveranstaltungen von Männern abgehalten.
  • 1889
    Sie bietet Realkurse für Frauen in Berlin an, die 1893 in Gymnasialkurse umgewandelt werden.
  • 1890
    Lange gründet den "Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenverein" (ADLV) als Interessenvertretung der weiblichen Unterrichtenden und übernimmt die Leitung des Vereins.
  • 1893
    Lange gründet die Zeitschrift "Die Frau", die sich zur bedeutendsten Zeitschrift der bürgerlichen deutschen Frauenbewegung entwickelt.
  • ab 1893
    Sie ist im Vorstand des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins (ADF).
  • 1894
    Lange tritt als Vorstandsmitglied dem neu gegründeten "Bund Deutscher Frauenvereine" (BDF) bei, dem Dachverband aller deutschen Frauenverbände. Den sozialdemokratischen Frauengruppen verweigert sie den Beitritt, da sie deren gesellschaftspolitische Forderungen ablehnt.
  • ab 1898
    Lange wohnt und arbeitet mit Gertrud Bäumer zusammen.
  • 1906
    Lange wird zu Beratungen der preußischen Kultusverwaltung zugezogen, die 1908 zur preußischen Mädchenschulreform führen.
  • 1908
    Nach Aufhebung der Preußischen Vereinsgesetzgebung, die Frauen die Mitgliedschaft in politischen Parteien untersagt hat, schließt sie sich der linksliberalen Freisinnigen Vereinigung an.
  • 1914-1918
    Im Ersten Weltkrieg unterstützt sie den Nationalen Frauendienst, der Frauen zur Kriegsunterstützung organisiert.
  • 1917-1920
    Lange und Bäumer leben zusammen in Hamburg.
    Lange gründet die "Soziale Frauenschule" in Hamburg und arbeitet dort als Lehrerin.
  • 1919
    Nach Erlangung des aktiven und passiven Wahlrechts für Frauen in der Weimarer Republik wird Lange für die Deutsche Demokratische Partei (DDP) in die Hamburger Bürgerschaft gewählt. Sie eröffnet deren konstituierende Sitzung als Alterspräsidentin.
  • 1920
    Lange und Bäumer ziehen zurück nach Berlin.
    Lange zieht sich allmählich aus der Vereinsarbeit zurück, bleibt aber weiterhin publizistisch tätig.
  • 1923
    Sie erhält die Ehrendoktorwürde für Staatswissenschaften der Universität Tübingen.
  • 1928
    Verleihung der großen preußischen Staatsmedaille "Für Verdienste um den Staat".
  • 1930
    13. Mai: Helene Lange stirbt in Berlin.
Rebekka von Mallinckrodt
14. September 2014

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