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Heinz Günther Guderian – ein Kavalier alter Schule

Ansprache von Pfarrer Ernst F. Jochum zur Trauerfeier für Heinz Günther Guderian in Bonn am 4. Oktober 2004

Heinz Günther Guderian

 

 

 

 

 

 

„Bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen, bis ihr grau werdet. Ich habe es getan. Ich will heben und tragen und erretten.“ (Jesaja 46,4)

Liebe Familie von Heinz Günther Guderian, liebe Verwandte,
liebe Freunde und Bekannte und Kameraden unseres Verstorbenen.

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Ein langes Leben ist zu Ende gegangen. Heinz Günther Guderian hätte selbst nicht gedacht, dass er 90 Jahre alt wird. Er wollte auch nicht viel älter werden.

Um den Jahreswechsel stand es schon einmal nicht gut um ihn. Aber die Krise wurde überwunden. Ihm war noch einmal eine Frist geschenkt. Seinen 90. Geburtstag durfte er noch feiern. Und er hat ihn gerne gefeiert. Er hat ihn genossen. Nun, vier Wochen später, ist er eingeschlafen.

„Alt und lebenssatt“ heißt es in der Bibel von Menschen, die im hohen Alter sterben. Lebenssatt – gesättigt mit gutem Leben. Nach einem langen Leben sagen können – nun ist es genug. So zu sterben ist eine Gnade.

So zu sterben ist auch im Sinne Gottes. Der Tod als das natürliche Ende unseres Lebens – so hat Gott ihn gedacht. Der Tod soll sein Diener sein, der uns aus diesem Leben hinüberbringt in die ewige Zukunft, die Gott für uns alle gedacht hat.

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90 Jahre – wir denken ja oft, Gott nehme es nicht so genau mit seinen Versprechen. Etwa mit seiner Zusage: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Bei all dem Schrecklichen, was in unserer Welt geschieht und was sich in unserem persönlichen Leben ereignet, denken wir, es sei nicht weit her mit Gottes Liebe, mit seiner Barmherzigkeit und seiner Treue zu uns.

Aber Gott hat auch den Tod Jesu nicht verhindert. Er hat zugelassen, dass sein eigener Sohn starb. Er hat die Schmerzen kennen gelernt, die Eltern beim Verlust ihres Kindes haben.

Und er kennt auch die Schmerzen und die Trauer, die wir durchmachen, wenn wir uns trennen müssen, jetzt, wenn ein geliebter, geachteter, geschätzter Mensch stirbt. Oder wenn wir einen Menschen durch Trennung zu Lebzeiten verlieren.

Gott ist ein mitleidender Gott

Aber mit Jesus ist er noch weiter gegangen. Er hatte mit ihm mehr vor, als wir mit unseren Augen sehen. Er wollte mit ihm dem Tod seine endgültige Macht nehmen. Und das ist ihm gelungen.

Die Auferweckung Jesu bedeutet auch: Es gibt für Gott keine Not, kein Elend, keine Ausweglosigkeit, aus der er nicht einen Weg wüsste. „Bis in euer Elter bin ich derselbe, und ich will euch tragen …  heben und tragen und erretten.“ Er ist ein Rettergott, der auch dann da ist, wenn wir nicht weiterwissen, wenn wir am Ende sind, wenn wir tot sind.

Diese Treue Gottes, uns nicht zu verlassen, können wir auch im Leben von Heinz Günther Guderian vielfach entdecken.

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Drei Wochen nach Beginn des 1. Weltkrieges wurde er in Goslar geboren, im Haus seines Großvaters. Der Wohnsitz seiner Eltern war Berlin. Und dorthin ging es auch wieder zurück. Er verlebt eine glückliche Kindheit, begleitet von seinem jüngeren Bruder Kurt.

Den Schulanfang erlebt er wieder in Goslar, und wieder wird der Vater nach Berlin versetzt. Während der Gymnasialzeit lernt er mehrere Oberschulen kennen in Wilmersdorf, Stettin, Zehlendorf. Von besonderem Gewicht sind wohl die Jahre in Stettin. Hier entsteht die Freundschaft einer „Dreierbande im Matrosenanzug“, die über Jahrzehnte hält.

Nach dem Abitur wird Heinz Günther Guderian Soldat. Die militärische Laufbahn wird gleich General Ruwe würdigen.

1948 lernt er Erika v. Lentz kennen. Sie wird zunächst seine zivile rechte Hand. Im selben Jahr heiraten sie. Wieder folgen wegen seiner beruflichen militärischen Tätigkeit Umzüge nach Wetzlar, Bremen, Starnberg, Hamburg.

Sie, die vier älteren Kinder – zwei Mädchen flankiert von zwei Jungen – machen aus dem Ehepaar Guderian die Familie Guderian. 1959 kommt Ruhe in das unstete Leben. Die Familie zieht nach Bonn, und als 1961 der Einzug in die Lukas-Cranach-Straße abgeschlossen ist, ist ein wichtiges Lebensziel erreicht. Mit Ihnen, Franziska, kam dann noch einmal neues Leben in die „gesettelte“ Familie.

1974 wird Heinz Günther Guderian pensioniert. Er konnte den Ruhestand 30 Jahre genießen. Ein schmerzlicher Einschnitt war der Tod seiner Frau vor acht Jahren, der er nun gefolgt ist. Mit seiner Beisetzung in Goslar schließt sich auch geografisch sein Lebenskreis.

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Gottes Treue, Gottes Heben und Tragen und Erretten – ganz deutlich ist es im Krieg. Er wurde bewahrt. Trotz mehrfacher auch schwerer Verwundungen blieb er bewahrt. Er durfte überleben.

Ihre Mutter durfte einen wunderbaren Mann finden, der für Sie zu einem geliebten Vater wurde.

Ich denke auch an die Zeit nach dem Tod seiner Frau. Nicht nur seine Familie gab ihm die Gewissheit von Geborgenheit. Auch eine gute Gemeinschaft von Freunden und Bekannten half ihm, den Verlust zu ertragen. Er konnte es, er konnte reisen und Freunde und Bekannte besuchen, sein Leben hatte noch gute Qualität.

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Gottes Treue galt nicht nur ihm, Ihrem Vater, Schwiegervater, Großvater, Heinz Günther Guderian. Über ihn sind auch Sie beschenkt worden.

Von seiner treuen Fürsorge haben Sie schon in der Todesanzeige gesprochen. Gut behütet haben Sie sich von ihm gefühlt. Und in gut gebildeten Händen. Er war das Familien-Lexikon, in Latein nicht zu schlagen, mit Deutsch und Geschichte als Hobbys.

Ausgleichend haben Sie ihn erlebt, was nicht ausschloss, dass er Sie in Schutz nahm gegenüber den Autoritäten, denen wir als Kinder und Schüler unterlegen sind – Lehrern und Nachbarn.

Ich habe ihn in Erinnerung als einen Menschen mit Humor, mit Witz, durchaus auch mit Selbstironie. Andere heben hervor, dass er ein dankbarer Mensch war. Dabei zeichnete ihn aus, ein Kavalier der alten Schule zu sein. Eine Eigenschaft, die ja nicht nur Konvention ist. Ein Kavalier zeigt in besonderer Weise seinen Respekt vor dem, der anderen. Er war ein fröhlicher Mensch und hat gerne gefeiert und konnte feiern. Seine Unternehmungslust dokumentieren nicht nur seine Reisen. Er war auch ein leidenschaftlicher Autofahrer.

Sie alle, die Sie ihn gekannt haben, haben Ihre eigenen Erinnerungen mitgebracht und werden manches Erlebnis und manche Geschichte mit ihm gerne und dankbar aufbewahren.

Familiengrab Guderian in Goslar.jpg

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Wenn wir Abschied nehmen müssen, ist Gott noch nicht an seinem Ziel mit uns. Er hat mehr mit uns vor, als dass wir am Ende sterben. Er hilft uns auf, wenn wir niedergeschlagen sind. Er trägt uns durch manche schwere Zeit hindurch. Und wir haben einen Gott, der uns auch aus dem Tode errettet. Er, der Unsterbliche, geht wie bei Jesus mit uns in den Tod und schenkt uns neues Leben, ein Leben, dem niemand und nichts mehr etwas anhaben kann. Wir dürfen glauben, dass Gott in seiner Treue unseren Heinz Günther Guderian auch jetzt in Schutz nimmt und ihn herausruft aus dem Tod in seine ewige Zukunftsgemeinschaft: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen – mir gehörst du.


Wir dürfen weiterleben mit viel Dankbarkeit. Dankbar dafür, dass es diesen Menschen in Ihrem Leben geben durfte als Vater, Schwiegervater und Großvater, als Freund und Kamerad, als Nachbarn und Bekannten.

Wir dürfen weiterleben mit der Gewissheit, dass Gott auch uns weiterhin die Treue hält und uns hebt und trägt und errettet.

Amen.

Pfarrer Ernst F. Jochum, Christuskirche Bonn-Bad Godesberg

 

 

 

Heinz Günther Guderian – zum ehrenden Angedenken

Ansprache von Generalmajor Jürgen Ruwe, Amtschef des Heeresamtes der Bundeswehr, bei der Trauerfeier für Heinz Günther Guderian in Bonn am 4. Oktober 2004


Liebe Angehörige, verehrte Trauergemeinde!

Mit dem Tod Heinz Günther Guderians hat nicht nur die Familie Guderian einen treusorgenden Familienvater verloren, sondern auch die Bundeswehr, das Deutsche Heer im Besonderen, einen herausragenden Offizier und General. Darüber hinaus sind hier viele versammelt, die den Verlust eines liebenswerten Menschen beklagen, dem sie dienstlich in der Bundeswehr, teilweise auch in der Wehrmacht eng verbunden waren.

Aufgrund des hohen Lebensalters, das General Guderian erreicht hat, sind dies kaum noch in etwa gleichaltrige Kameraden, sondern überwiegend ehemalige Untergebene, die einem hochgeschätzten Vorgesetzten heute das letzte Geleit geben.

Ich danke der Familie Guderian sehr herzlich, dass ich als Amtschef des Heeresamtes, der letzten dienstlichen Wirkungsstätte General Guderians, an dieser Stelle sein militärisches Wirken würdigen darf.

Naturgemäß fällt mir das nicht ganz leicht, weil das Ende seiner aktiven Dienstzeit bereits mehr als 30 Jahre zurückliegt. Das ist im Allgemeinen schon eine Aufgabe für den Historiker. Darüber hinaus gibt es aber auch noch einige Zeitzeugen und Weggefährten. Ich danke vor allem General Beckmann für seine hilfreichen Informationen.

Immerhin muss ich hier nicht ganz nach Papierlage vortragen, denn ich bin General Guderian in den vergangenen Jahrzehnten doch häufiger persönlich begegnet und selbst in seiner aktiven Dienstzeit einige Male - zunächst als Fahnenjunker in seiner damaligen Brigade und später als junger Offizier mehrfach bei einigen der berühmten Panzerabende.

Dabei war es beeindruckend, einen hohen Offizier in dem fast familiären Umfeld der Offiziere der Panzertruppe als Menschen zu erleben – nicht zuletzt beim geselligen Teil, der ungleich wichtiger schien als die obligatorischen Vorträge. Diese Veranstaltungen waren – auch mancher von Ihnen mag sich daran erinnern - häufig von großer Fröhlichkeit geprägt, an der General Guderian in seiner geselligen Art einen entscheidenden Anteil hatte.

Mit diesem Hinweis auf die persönlichen Begegnungen beziehe ich mich allerdings eher auf den Abschluss einer mehr als 40-jährigen militärischen Dienstzeit. Sie endete 1974 und war lediglich nach Ende des Krieges kurz unterbrochen.

Der Anfang lag im Jahr 1933 als sich Heinz Günther Guderian nach seiner Reifeprüfung in Berlin entschloss, den Offizierberuf einzuschlagen – wie sein Großvater, der preußischer General war, und wie sein Vater, dessen bekannteste militärische Maxime heute jedermann im Mund führt – der Bundeskanzler eingeschlossen.

Die Tatsache, dass Heinz Günther Guderian seine Laufbahn in der Wehrmacht in der Truppengattung begann, die in ihrer Struktur und Konzeption von seinem Vater nicht nur maßgeblich geprägt, sondern gleichsam geschaffen worden war, scheint ihn nicht gehemmt zu haben. Er ist seinen Weg gegangen – und das war ein sehr erfolgreicher Weg.

Dies wurde spätestens deutlich, als der OLt Guderian als Regiments­adjutant beim PzRgt 35 für seine Tapferkeit und seine Leistungen im Polenfeldzug zunächst das Eiserne Kreuz II. Klasse und wenig später das EK I erhielt.

Im anschließenden Westfeldzug wurde OLt Guderian zweimal verwundet, ließ sich jedoch nicht davon abhalten, beide Male bei seiner Truppe zu bleiben. Der Zeit im Regiment folgten unterschiedliche Verwendungen in Stäben, vor allem jedoch die Generalstabsausbildung in Berlin.

Auch die ersten Generalstabsverwendungen auf Divisions-, Korps- und Armeeebene waren im Krieg natürlich deutlich kürzer als im Frieden gemeinhin üblich.

Als 1. Generalstabsoffizier bei der 116. PzDiv, der sog. Windhunddivision, wurde der Major i.G. Guderian im August 1944 in Frankreich mit seiner Division im Kessel von Falaise von weit überlegenen Kräften eingeschlossen.

In Abwesenheit des Divisionskommandeurs übernahm der junge Generalstabsoffizier die Führung. Er brach mit den Resten der Division unter abenteuerlichen Umständen und ohne einen einzigen Kampfpanzer aus dem Kessel aus und bewahrte sie damit vor der Vernichtung.

Für diese herausragende Leistung erhielt er – im Übrigen aus den Händen seines Vaters – im Oktober 1944 das Ritterkreuz. „Das letzte Kriegsjahr im Westen“ – so der Titel – hat er später in beeindruckender Weise literarisch aufgearbeitet.

Bei Kriegsende geriet Heinz Günther Guderian inzwischen OTL i.G. in amerikanische Kriegsgefangenschaft und verblieb dort – teilweise gemeinsam mit seinem Vater – bis Oktober 1947.

Nach Entlassung aus der Gefangenschaft war er einige Jahre in der Organisation Gehlen tätig, der Vorläuferorganisation des Bundesnachrichtendienstes, ab 1956 als Offizier der neu aufgestellten Bundeswehr. Zwei Jahre später wirkte er als Kommandeur des PzBtl 3 (des späteren PzBtl 174) in der Truppe am zügigen Aufbau des Heeres mit.

Seine Erfahrungen konnte er anschließend zunächst als Oberst i.G. und Referatsleiter, kurze Zeit später als Unterabteilungsleiter für „Organisation des Heeres“ im Bundesministerium der Verteidigung einbringen.

In dem üblichen Wechsel zwischen Stabs- und Truppenverwendungen übernahm Heinz Günther Guderian – inzwischen zum Brigadegeneral befördert – die Führung der Panzerbrigade 14 in Koblenz. Hier war er für vier Jahre – das kann ich nun, wie eingangs erwähnt, aus eigenem Erleben beitragen – ein hochanerkannter Truppenführer.

Als Panzermann hat er – natürlich mit großer Genugtuung – zum Ende seiner Kommandeurzeit die Einführung des Kampfpanzers Leopard erlebt, der einen Quantensprung in der Ausrüstung der Panzertruppe darstellte.

Die Weiterentwicklung dieser Truppengattung wurde dann ab 1967 seine Hauptaufgabe als Inspizient der Panzertruppe im Truppenamt, dem späteren Heeresamt. Dabei hatte er keineswegs nur die materiellen und technischen Aspekte im Blick. Vielmehr kam es ihm darauf an, in der Ausbildung und Erziehung fortschrittliche Prinzipien zu verwirklichen, ohne dabei wertvolle Erfahrungen über Bord zu werfen.

Bereits nach einem Jahr erhielt er unter Beförderung zum Generalmajor als General der Kampftruppen die Verantwortung für die Weiterentwicklung und die Ausbildung aller Kampftruppen. In dieser Funktion unterstanden ihm auch die entsprechenden Schulen des Heeres.

Diese Aufgabe nahm General Guderian bis zu seiner Zurruhesetzung im März 1974 mit großer Passion und großem Erfolg wahr. In diese Zeit fällt auch der Beginn der Entwicklung des Kampfpanzers Leopard 2, der heute nicht nur im Deutschen Heer, sondern von vielen Verbündeten genutzt wird.

Für seine überragenden Verdienste um die Bundeswehr und um unser Land erhielt General Guderian in dieser Verwendung das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

General Guderian war nicht nur ein begnadeter militärischer Führer und Gestalter. Er überzeugte im Krieg wie in all seinen Verwendungen in der Bundeswehr durch seine beeindruckende Persönlichkeit. Er hatte stets klare Vorstellungen von dem, was er wollte, und vermittelte sie ebenso unmissverständlich nach oben wie nach unten – aber häufig entschärft durch eine gute Portion Humor, gelegentlich auch Ironie oder Selbstironie.

General Guderian war ein Mensch, der von christlichen Wertvorstellungen geprägt und von klaren Überzeugungen getragen war – ein Mensch, der in sich ruhte und bei allem Pflichtbewusstsein nie vergaß, dass es neben dem Dienst auch noch anderes gab. Das Angebot zu einem höheren Truppenkommando lehnte er aus familiären Gründen ab. Das ehrt ihn.

Wie seiner Familie war er auch seinen Soldaten zugetan. Seine Überzeugung war: Führen kann nur der, der die Menschen mag.

Die Fürsorge für die ihm anvertrauten Soldaten war ihm ein hohes Gut. Dazu gehörte, sie optimal auszubilden und auszustatten.

Mit seiner Zurruhesetzung sind die Verbindungen zu den Menschen, die ihm dienstlich nahe standen, nicht erloschen. Er selbst pflegte diese Kontakte und war auch als Pensionär ein häufiger Gast der schon erwähnten Panzerabende im Heeresamt und beim Tag der Panzertruppe in MUNSTER.

Ich selbst habe bei solchen Veranstaltungen in vielen Gesprächen von seiner Erfahrung und Lebensklugheit profitiert. Dabei war er auch im hohen Alter von erstaunlicher geistiger Frische – auch wenn er mit seiner angeblichen Vergesslichkeit immer ein wenig kokettierte.

Die jährliche Veranstaltung am Ehrenmal des Deutschen Heeres auf der Festung Ehrenbreitstein zur Ehrung der Toten der Kriege und der Einsätze der Bundeswehr hat er kaum jemals versäumt.

So manches Mal habe ich ihn dort erlebt – unbeeindruckt von oftmals scheußlichem Herbstwetter. Bei einem der letzten Male stand ich neben ihm während des schier endlosen Defilees der Kränze und habe ihm etwas besorgt empfohlen, sich doch zu setzen, es werde ihm keiner übel nehmen.

„Soweit ist es mit mir noch nicht“, beschied er mich unmissverständlich - und so stand er weiter - unbeirrt, von kleiner Gestalt, aber aufrecht wie eh. Wie er anderen die Reverenz erwiesen hat, wollen wir heute ihn ehren.

Mit seinem Tod haben wohl alle, die hier versammelt sind, einen schmerzlichen Verlust erlitten. In erster Linie ohne Zweifel die Familie, aber auch die Freunde, Bekannten, Kameraden und die Bundeswehr als Organisation.

An dieser Stelle gilt es aber auch zu bedenken, dass uns Heinz Günther Guderian in seinem langen Leben in vielfältiger Weise bereichert hat. Die Entwicklung des Deutschen Heeres, der Kampftruppen und der Panzertruppen im Besonderen, hat er in wichtigen Bereichen mitgestaltet – mit Wirkungen weit über seine aktive Dienstzeit hinaus.

Vielen war er ein hochgeschätzter lebenskluger Gesprächspartner, ein verehrter Vorgesetzter, vielen ein guter Kamerad.

Das Deutsche Heer, das Heeresamt und alle, die ihn gekannt haben, werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren!

 

 

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