Bundesarchiv Internet - Ernennung von Heinrich Brüning zum Reichskanzler
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Ernennung von Heinrich Brüning zum Reichskanzler

Kalender 30. März 1930

Heinrich Brüning, 1930

Nachdem Heinrich Müller am 27. März 1930 als Reichskanzler zurücktreten musste, wurde Heinrich Brüning drei Tage später zum zwölften Reichskanzler der Weimarer Republik ernannt. Er bildete eine Minderheitsregierung, mit der er für die Durchführung seiner Politik auf die Sonderbefugnisse und Mitwirkungen des Reichspräsidenten angewiesen war. Aus diesem Umstand resultierte, dass er zwingend vom Notverordnungsrecht des Reichspräsidenten als auch von der Tolerierung seiner politischen Maßnahmen durch die sozialdemokratische Reichstagsfraktion abhängig war.

Das Kabinett Brüning I wurde am 1. April 1930 vorgestellt und umfasste Politker der Zentrumspartei, der DDP, der Wirtschaftspartei, der DVP sowie einen Vertreter der verfassungsfeindlichen DNVP.

Am 18. Juli 1930 löste Reichspräsident Paul von Hindenburg den Reichstag auf, nachdem die SPD zwei Tage zuvor die Aufhebung der "Notverordnung zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen" gegen den Willen des Reichskanzlers durchgesetzt hatte. Neuwahlen wurden für den 14. September 1930 angesetzt.