Samandağ

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Samandağ
Wappen fehlt
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Samandağ (Türkei)
Samandağ (Türkei)
Basisdaten
Provinz (il): Hatay
Koordinaten: 36° 5′ N, 35° 59′ OKoordinaten: 36° 5′ 6″ N, 35° 58′ 50″ O
Höhe: 72 m
Fläche: 384 km²
Einwohner: 124.237[1] (2020)
Bevölkerungsdichte: 324 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+90) 326
Postleitzahl: 31 800
Kfz-Kennzeichen: 31
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021)
Gliederung: 42 Mahalle
Bürgermeister: Refik Eryılmaz (CHP)
Postanschrift: Cumhuriyet Mahallesi
Atatürk Caddesi No:1
31800 Samandağ / HATAY
Website:
Landkreis Samandağ
Einwohner: 124.237[1] (2020)
Fläche: 384 km²
Bevölkerungsdichte: 324 Einwohner je km²
Kaymakam: Murat Kütük
Website (Kaymakam):

Samandağ ist eine Stadtgemeinde (Belediye) im gleichnamigen İlçe (Landkreis) der Provinz Hatay in der türkischen Mittelmeerregion und gleichzeitig ein Stadtbezirk der 2012 gebildeten Büyükşehir Belediyesi Hatay (Großstadtgemeinde/Metropolprovinz). Samandağ ist seit der Gebietsreform ab 2013 flächen- und einwohnermäßig identisch mit dem Landkreis. Durch das schwere Erdbeben vom 6. Februar 2023 wurde Samandağ großflächig zerstört.[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis/Stadtbezirk hat im Norden Arsuz, im Nordosten Antakya, Im Osten Defne und im Süden Yayladağı als Nachbarn, im Westen bildet die Küste am Mittelmeer eine natürlich Grenze. Samandağ belegt im Bevölkerungs-Ranking Platz 5, im Flächen-Ranking Platz 7, die Bevölkerungsdichte liegt über dem Durchschnitt der Provinz (von 300 Einw. je km²).

Der antike Name Samandağs war Seleukia Pieria, der Hafen von Antiochia am Orontes. Die Kreuzfahrer nannten die Stadt St. Simeon. Andere Namen waren Dschabal Sam'an, Alevışık und Suwaidiyyah. Den heutigen Namen erhielt Samandağ 1948. Der türkische Name ist die Übersetzung des arabischen Namens Dschabal Sam'an, deutsch Berg des Simeon, nach dem Säulenheiligen Symeon Stylites der Jüngere, dessen Kloster in der Nähe liegt. Im Kreis Samandağ lag das letzte armenische Dorf der Türkei Vakıflı, jetzt ein Mahalle mit 128 Einwohnern (2020).

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis wurde 1948 aus dem ehem. Bucak Süveydiye des zentralen Landkreises (Merkez İlçe) der Hauptstadt Antakya gebildet (Gesetz Nr. 5071).[3] Mit der Eigenständigkeit wurde Süveydiye in Samandağ umbenannt.

(Bis) Ende 2012 bestand der Landkreis neben der Kreisstadt aus den zwölf Stadtgemeinden (Belediye) Aknehir, Değirmenbaşı, Koyunoğlu, Kuşalanı, Mağaracık, Mızraklı, Sutaşı, Tavla, Tekebaşı, Tomruksuyu, Uzunbağ und Yaylıca sowie 31 Dörfern (Köy) in zwei Bucaks, die während der Verwaltungsreform 2014 in Mahalle (Stadtviertel/Ortsteile) überführt wurden. Die neun bestehenden Mahalle der Kreisstadt blieben erhalten, während die 27 Mahalle der o. g. zwölf Belediye vereint und zu je einem Mahalle zusammengefasst wurden. Durch Herabstufung dieser Belediye und der Dörfer zu Mahalle stieg deren Anzahl auf 42. Ihnen steht ein Muhtar als oberster Beamter vor.

Ende 2020 lebten durchschnittlich 2.958 Menschen in jedem Mahalle, 10.223 Einw. im bevölkerungsreichsten (Atatürk Mah.).[4][5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Großteil der Stadt sind alawitische Araber.

Die linke Tabelle zeigt die Ergebnisse der Volkszählungen, die E-Books der Originaldokumente entnommen wurden. Diese können nach Suchdateneingabe von der Bibliotheksseite des TÜIK heruntergeladen werden.[6]

Die rechte Tabelle zeigt die Bevölkerungsfortschreibung des Kreises/Stadtbezirks Samandağ und den ländlichen Bevölkerungsanteil (in Prozent). Die Daten wurden durch Abfrage über das MEDAS-System des Türkischen Statistikinstituts TÜIK nach Auswahl des Jahres und der Region ermittelt.[7]

Volkszählung
Jahr 00Kreisbe-00
00völkerung00
00städt. Be-00
00völkerung00
ländlicher
Anteil (in %)
1950 28452 9175 67,75
1955 34264 11118 67,55
1960 42137 13912 66,98
1965 44960 15990 64,44
1970 55111 18131 67,10
1975 65506 22540 65,59
1980 64998 23672 63,58
1985 82934 27477 66,87
1990 89202 29857 66,53
2000 106754 34641 67,55
Bevölkerungsfortschreibung
Jahr 00Kreisbe-00
00völkerung00
00Kreisstadt00 ländlicher
Anteil (in %)
2007 124.830 42.012 66,34
2008 129.011 43.528 66,26
2009 129.124 44.137 65,82
2010 129.644 4.918 65,35
2011 129.424 45.199 65,08
2012 128.303 44.912 65,00
2013 116.151 116.151 kein
ländl.
Anteil
mehr
2014 118.373 118.373
2015 117.770 117.770
2016 119.176 119.176
2017 119.558 119.558
2018 121.109 121.109
2019 122.223 122.223
2020 124.237 124.237

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa sechs Kilometer östlich der Stadt liegt auf einem Hügel das Kloster des Symeon Stylites des Jüngeren. Im Dorf Çevlik befinden sich der Titus-Vespasianus-Tunnel, ein über einen Kilometer langer Wasserkanal, antike Stadtüberreste, eine Nekropole aus römischer Zeit und Reste von Skulpturen.

Im August kann hier die Unechte Karettschildkröte (Caretta Caretta) beobachtet werden. Im Dorf Hıdırbey steht der angeblich 3000 Jahre alte Moses-Baum: er hat einen Durchmesser von bis zu 7,5 m, einen Umfang von 20 m und eine Höhe von 17 m. Der Sage nach soll Moses bei seinem Treffen mit dem Propheten Hızır seinen Stock in die Erde hineingestochen haben, der danach sofort Triebe angesetzt habe.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Samandağ Nüfusu, Hatay, abgerufen am 13. Juli 2021
  2. Ruth Michaelson, Deniz Barış Narlı, Lorenzo Tondo: ‘Have we no dignity left?’: the Turkish town forced to dig itself out from the rubble. The Guardian, 11. Februar 2023, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  3. Gesetz Nr. 5071, erschienen am 18. Juni 1947 im Amtsblatt 6635; PDF-Datei, Seite 2 (12506)
  4. Mahallelere göre Hatay Samandağ nüfusu
  5. SAMANDAĞ Mahalleleri ve köyleri – Mahalle
  6. Bücherei des Türkischen Statistikinstituts TÜIK
  7. Merkezi Dağıtım Sistem

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Samandağ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien