Sinn kann Doering-Gelände nun kaufen
 

Sinn kann Doering-Gelände nun kaufen

Die Gemeinde Sinn hat für das Gelände der Gießere Doering ein Kaufangebot abgegeben.
© Katharina Weber

Ende vergangenen Jahres hat das Traditionsunternehmen dicht gemacht. Nun will die Gemeinde Geld in die Hand nehmen, um das Areal an der B277 zu erwerben.

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Sinn. Grünes Licht für den Kauf des ehemaligen Doering-Geländes in Sinn: Die Gemeindevertreter haben einstimmig dem Nachtragshaushalt zugestimmt, der wegen der Investition und der geplanten Senkung der Kreis- und der Schulumlage aufgestellt worden war.

Damit ist der Weg frei für den Kauf des ehemaligen Doering-Geländes an der Wetzlarer Straße. Vor etwas mehr als drei Monaten entschied die Gemeindevertretung in einer nicht öffentlichen Sitzung, dass die Gemeinde die rund 22.000 Quadratmeter erwerben soll. Damals hatte sie kurz zuvor den Haushalt 2023 mit dem notwendigen Haushaltssicherungskonzept verabschiedet.

Letzteres enthielt 90.000 Euro, die für den Verkauf der ehemaligen Gaststätte Becker in Edingen eingesetzt waren. Das war der Aufsichtsbehörde, dem Regierungspräsidium (RP) Gießen, zu wenig. Das Zahlenwerk aus Sinn wurde nicht genehmigt. Im Rathaus an der Jordanstraße musste nachgearbeitet werden. Denn: Ohne genehmigten Haushalt kann kein Nachtragshaushalt aufgestellt werden. Dieser ist aber für den Kauf des Betriebsgeländes der Gießerei notwendig.

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Haushaltssicherungskonzept ist nicht mehr notwendig

Durch die vom Lahn-Dill-Kreis geplante Senkung der Kreis- und der Schulumlage gibt es für den Sinner Haushalt eine deutliche Entlastung: Um 400.000 Euro würden die Ausgaben gemindert. Dies und Nachbesserungen im Zahlenwerk führten dazu, dass kein Haushaltssicherungskonzept mehr notwendig ist. Dem neuen Haushalt stimmten alle anwesenden Gemeindevertreter zu. Der Etat schließt im Ergebnishaushalt mit Erträgen in Höhe von 12,4 Millionen Euro und Ausgaben von 12,3 Millionen Euro ab.

Die Haushaltssatzung für den Etat 2023 sieht eine Kreditneuaufnahme in Höhe von 1,5 Millionen Euro vor. Um „flüssig“ zu sein, wurde der Höchstbetrag der Liquiditätskredite mit einem Volumen von vier Millionen Euro angesetzt.

Im Etat 2023 sind die Kredite für Investitionen erhöht

Der Gesamtbetrag der Kredite für Investitionen ist mit 3,5 Millionen Euro eingetragen. Das sind zwei Millionen Euro mehr als im alten Haushalt für 2023. Das Plus geht auf den geplanten Kauf des ehemaligen Doering-Geländes zurück.

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Sinns Bürgermeister Hans-Werner Bender (parteilos) teilte mit, dass der Insolvenzverwalter des Betriebs erklärt habe, dass das Angebot der Gemeinde den Zuschlag erhalten soll. Sie will das städtebaulich attraktiv gestalten. Dabei rückt Wohnbebauung in den Fokus. Allerdings sei das Risiko von Altlasten nicht auszuschließen, heißt es im Vorbericht zum Nachtragshaushalt.

Dortmunder Büro erstellt Machbarkeitsstudie für das Gelände

Wie eine Nutzung des Geländes aussehen könnte, soll das Büro Bläser, Jansen und Partner aus Dortmund erarbeiten. Die Stadtplaner sind bereits in der Sinner Dorfentwicklung eingebunden und erstellen das städtebauliche Konzept für den Kernort. In einer Machbarkeitsstudie soll nun aufgezeigt werden, was auf dem ehemaligen Doering-Gelände möglich ist. Bender: „Die Städteplaner können sagen, wie es aussehen kann.” Die Vorgabe umfasst Mehrfamilienhäuser.

Die Kosten für die Studie sind mit 4220 Euro veranschlagt. Die Gemeindevertreter sprachen sich einstimmig dafür aus, dass das Dortmunder Büro den Auftrag erhalten soll.