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Vom 28. März bis 3. April

Die B.Z.-Filmtipps von „Chantal im Märchenland“ bis „One Life“

Ganz im Prinzessinnen-Style: Zeynep (Gizem Emre, v.l.n.r.), Amalia (Maria Ehrich) und Chantal (Jella Haase)
Ganz im Prinzessinnen-Style: Zeynep (Gizem Emre, v.l.n.r.), Amalia (Maria Ehrich) und Chantal (Jella Haase) Foto: Gordon Timpen/Constantin Picture

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Auch den „Ghostbusters“ ist es nicht gelungen, „Dune: Part 2“ von der Spitze der deutschen Kinocharts zu verscheuchen. Sie landen erst hinter „Kung Fu Panda 4“ auf Platz 3. 

Zu Ostern will man mit dem „Fack ju Göhte“-Ableger „Chantal im Märchenland“ die Kinokassen füllen. Die Rechnung könnte tatsächlich aufgehen.

„Chantal im Märchenland“ – Deutsches Fantasy-Kino mit vergeigten Gags

DIE STORY: Wenn sie schon auf der Schule keine Leuchte war, will Chantal (Jella Haase) zumindest als Influencerin leuchten. Ihr fehlen nur noch die Follower. Ein Zauberspiegel bringt die Wende, in den Chantal und ihre Freundin Zeynep (Gizem Emre) hineingezogen werden. Auf der anderen Seite existiert eine Märchenwelt – der perfekte Ort, um Chantals Profil als Prinzessin aufzupeppen. Ein Prinz (Max von der Groeben) wartet auch schon, der aber eher auf Männer steht. Egal, den Drachen muss Chantal sowieso im Alleingang bezwingen.  

DIE STARS: Die Rolle der Chantal in drei „Fack ju Göhte“-Komödien brachte Jella Haase den Durchbruch. Die waschechte Kreuzbergerin zeigte sich in „Berlin Alexanderplatz“ und „Lieber Thomas“ auch in ernsten Rollen. Neben Elyas M‘Barek und Max von der Groeben aus dem „Fack ju Göhte“-Cast geben sich hier u.a. auch noch Nora Tschirner, Frederick Lau und Alexandra María Lara in Gastrollen die Ehre.

Auch Aladin (Mido Koatini) aus „1001 Nacht“ ist im Film zu sehen
Auch Aladin (Mido Koatini) aus „1001 Nacht“ ist im Film zu sehen Foto: Constantin

DER REGISSEUR: Anstatt Teil 4 von „Fack ju Göhte“ abzuliefern, schrieb und inszenierte Bora Dagtekin sieben Jahre später lieber das Spin-Off „Chantal im Märchenland“. Zuvor drehte er „Das perfekte Geheimnis“, ebenfalls mit Haase und M‘Barek.

B.Z.-WERTUNG: Statt Schule gib’s nun Fantasy, wofür mächtig in die Vollen gegriffen wurde. Spezialeffekte vom Feinsten auf Hollywood-Niveau. Auch Ausstattung und Kostüme sind optisch schön anzusehen. Nur der Rest lässt Wünsche offen. Oft ergibt die Story keinen Sinn und trägt erst recht keine zwei Stunden. Das Ganze ist eine Gag-Parade – gewagt, aber auch oft vergeigt (123 Min., frei ab 12).

„Kleine schmutzige Briefe“ –  Scotland Yard jagt Schmierfink

DIE STORY: Vor etwa 100 Jahren wird das englische Kaff  Littlehampton mit obszönen Briefen überflutet. Sofort gerät die unangepasste Rose (Jessie Buckley) in Verdacht. Ihre gottesfürchtige Nachbarin Edith (Olivia Colman) fordert sogar, dass man Rose das Sorgerecht für ihre Tochter entzieht. Aber noch fehlen die Beweise. 

DIE STARS: Oscar-Gewinnerin Olivia Colman („The Favourite“) war zuletzt in „Wonka“ zu sehen. Jessie Buckley gab 2022 in „Men“ eine perfekte Performance und bereicherte ebenso Filme wie „Judy“ und „Der Spion“.

Edith Swan (Olivia Colman)
Olivia Colman spielt die grundanständige Edith Swan Foto: Studiocanal

DIE REGISSEURIN: Mit dem Liebesdrama „Ein ganzes halbes Jahr“ gelang TV-Regisseurin Thea Sharrock der Sprung auf die große Leinwand.

B.Z.-Wertung: Eine auf Tatsachen beruhende Krimikomödie, die sich bei der Besetzung dennoch einige Freiheiten genommen hat. Das trübt aber nicht den Unterhaltungswert mit dem typisch schwarzen Humor der Briten (100 Min., frei ab 12).

Kino für Kids: „Die Dschungelhelden auf Weltreise“ 

DIE STORY: Tigerpinguin Maurice und seine Freunde sind bedroht. Denn ein fieser Biber hat über den Dschungel eine Chemikalie verstreut, die in Kontakt mit Wasser explodiert. Um ein Gegenmittel zu finden, müssen sie Wissenschaftler Albert ausfindig machen. Aber wo versteckt sich das kluge Gürteltier?

DIE STARS: Im französischen Original sprechen u.a. Gauthier Battou („Notre-Dame in Flammen“), Paul Borne („Super-Hypochonder“) und Wyatt Bowen (I‘m Not There“).

Tigerpinguin Maurice und seine Freunde erleben ein neues Abenteuer
Tigerpinguin Maurice und seine Freunde erleben ein neues Abenteuer Foto: Splendid Film

DIE REGISSEURE: Storyboardzeichner Laurent Bru („Sabrina“), Kameramann Yannick Moulin („Eskimo“) und Ausstatter Benoît Somville („Terra Willy“) saßen erstmals im Regiestuhl.

B.Z.-Wertung: In Frankreich kennt jedes Kind die Dschungelhelden aus dem Fernsehen. Im Kino rutschen die Tiere in ein farbenfrohes Abenteuer. Tempo, Witz und Spannung sind auf kleine Kinder abgestimmt. Der richtige Familienfilm zu Ostern (89 Min., frei ab 0).

Der besondere Film: „Club Zero“

DIE STORY: Auf einem Elite-Internat unterrichtet Frau Novak (Mia Wasikowska)  das Fach ‚Bewusste Ernährung‘. Sofort zieht sie die Schüler in ihren Bann, plädiert Verzicht und Fasten. Eltern haben keinen Einfluss mehr. Das Ganze gerät außer Kontrolle.

DIE STARS: Mia Wasikowska wurde 2010 durch Tim Burtons „Alice im Wunderland“ berühmt. Danach stand sie u.a. mit Michael Fassbender („Jane Eyre“) und Nicole Kidman („Stoker“) vor der Kamera. Die Dänin Sidse Babett Knudsen („Das blutrote Kleid“) spielt die Schulleiterin.

Szene aus „Club Zero“
Szene aus „Club Zero“ Foto: dpa

DIE REGISSEURIN: Jessica Hausner stammt aus Wien und war mit Filmen wie „Lourdes“ und „Amour Fou“ auf wichtigen Filmfestivals vertreten. 

B.Z.-WERTUNG: Hier zeigt sich, wie schnell sich eine Sekte bilden kann, um Nahrungs- und Konsumverzicht zu propagieren. Was mysteriös beginnt, bekommt einen satirischen Anstrich, und man darf gespannt sein, wohin das alles führt (110 Min., frei ab 12). 

„One Life“ – 669 Kinder vor den Nazis gerettet 

DIE STORY: 1938 verhalf der Brite Nicky Winton (Anthony Hopkins) 669 jüdische Kinder zur Flucht vor den Nazis. 50 Jahre später überfällt ihn Trauer. Er wollte mehr retten. Als Gast einer TV-Show wird er von Menschen überrascht, die nur durch seine Tat überlebt haben. 

DIE STARS: Zweimal gewann Anthony Hopkins den Oscar („Das Schweigen der Lämmer“ & „The Father“). Mit 86 Jahren brilliert er hier erneut. Seine Ehefrau wird von Lena Olin („Der Vorleser“) gespielt.

Noch ahnt Nicky Winton (Anthony Hopkins) nicht, was ihn bei „That's Life“ erwartet
Noch ahnt Nicky Winton (Anthony Hopkins) nicht, was ihn erwartet Foto: SquareOne Entertainment

DER REGISSEUR: Bisher hat James Hawes  fürs Fernsehen gearbeitet, wo er an Serien wie „Doctor Who“ oder „Snowpiercer“ mitwirkte.

B.Z.-Wertung: Nicholas Winton (1909-2015) organisierte den Kindertransport vor Kriegsausbruch von Prag nach England. In diesen bewegenden Szenen wird er von Johnny Flynn („The Outfit“) porträtiert. Ein bewegendes Drama, das uns mit Fakten konfrontiert und zu Herzen geht. Ein Plädoyer für Nächstenliebe und Pflichtbesuch nicht nur für Schulklassen (109 Min. Frei ab 12). 

Weitere Filmstarts:

„Club Zero“ – Thriller 

„Die Dschungelhelden auf Weltreise“ – Trickfilm 

„Opus – Ryuichi Sakamoto“ – Musik-Doku

„Rosa und der Steintroll“ – Trickfilm 

„Liuben“ – Romanze

Themen: Filmkritik Filmtipps Kino