Gedenkstätte Deutscher Widerstand - Biografie Skip to content

Gustav Noske

09. Juli 1868 - 30. November 1946
Gustav Noske Gustav Noske 

Gustav Noske, verheiratet mit Martha Thiel und Vater von zwei Töchtern, gehört in der Weimarer Republik zu den bekanntesten und umstrittensten Politikern. Unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg übernimmt er die Verantwortung für die Niederschlagung der Spartakisten-Aufstände in Kiel und Berlin, für die er neben den verbliebenen Regierungstruppen auch Freikorps einsetzt. Zwischen 1919 und 1920 ist er in der sozialdemokratischen Regierung Reichswehrminister, muss aber nach dem Kapp-Putsch auf Druck der eigenen Partei zurücktreten. Danach wirkt er bis 1933 als Oberpräsident der preußischen Provinz Hannover. Während der NS-Jahre hält er Kontakt zu früheren Sozialdemokraten und erklärt sich 1943 bereit, nach einem Staatsstreich die Aufgaben des politischen Beauftragten im Wehrkreis IX (Kassel) zu übernehmen. Noske wird zwei Tage nach dem gescheiterten Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 verhaftet, zu einer Verhandlung vor dem Volksgerichtshof kommt es jedoch nicht. Am 25. April 1945 wird Gustav Noske aus dem Berliner Zellengefängnis Lehrter Straße freigelassen.

Literatur

  • Hans-Adolf Jacobsen (Hrsg.): "Spiegelbild einer Verschwörung". Die Opposition gegen Hitler und der Staatsstreich vom 20. Juli 1944 in der SD-Berichterstattung. Geheime Dokumente aus dem ehemaligen Reichssicherheitshauptamt. 2 Bände. Stuttgart 1984
  • Wolfram Wette: Gustav Noske. Eine politische Biographie. Düsseldorf 1987