Gustav-Heinemann-Oberschule

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Gustav-Heinemann-Oberschule
Schulform Integrierte Sekundarschule
Schulnummer 07K03
Gründung 1974
Adresse

Waldsassener Straße 62

Ort Berlin-Marienfelde
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 24′ 25″ N, 13° 20′ 46″ OKoordinaten: 52° 24′ 25″ N, 13° 20′ 46″ O
Träger Land Berlin
Schüler 1282 (2015/2016)[1]
Lehrkräfte 113 + 8 Erzieher (2015/2016)[1]
Leitung Carsten Hintze
Website https://gho.berlin/

Die Gustav-Heinemann-Oberschule (kurz: GHO) ist eine Integrierte Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe im Berliner Ortsteil Marienfelde.

Die Schule ist nach Gustav Heinemann benannt, der von 1969 bis 1974 deutscher Bundespräsident war.

Profil der Schule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gustav-Heinemann-Oberschule ist eine der wenigen Schulen in Europa, die für die Klassen 5 bis 13 Japanisch-Unterricht als Wahlpflichtfach anbieten, und eine der ersten, die seit August 2006 Japanisch bereits ab Klasse 5 als zweite Fremdsprache anbieten.[2]

Auch an dieser Schule werden neben dem normalen Unterricht noch eine Vielzahl an anderen Aktivitäten (AGs) geboten, die meist außerhalb der Schulzeit, teilweise sogar am Wochenende, stattfinden. Die Teilnahme ist freiwillig. Einige Beispiele: Buddhismus-Unterricht, Koch-AG, Homepage-AG, Musical-AG, Theater-AG, Flugmodellbau- und Modellbahn-AG.[3] Die beachtliche Modul-Modelleisenbahnanlage der Schüler-AG wurde seit 1982 aufgebaut und hat die viergleisige Berliner Stadtbahn mit S-Bahn- und Fernbahnverkehr zum Vorbild. Diese Großanlage wurde bereits mehrfach auf Berliner und auch auswärtigen Modelleisenbahnausstellungen öffentlich vorgestellt.

Für sportlich interessierte Schüler wird eine Vielzahl von Sport-Arbeitsgemeinschaften angeboten. Einige Beispiele: Badminton, Basketball, Fußball, Radsport, Skilanglauf und Volleyball.

Die Schüler der Gustav-Heinemann-Gesamtschule reisen regelmäßig zu ihren Partnerschulen nach Charenton-le-Pont und Niort (Frankreich), nach Delft (Niederlande), Posen (Polen), Sydney (Australien) und Varberg (Schweden), Peking (China) und Toyohashi (Japan).

Des Weiteren besitzt die Schule einen guten Ruf, der es ihr ermöglicht, viele Schulklassengespräche mit Prominenten und Politikern zu führen. Beispiele dafür sind Kofi Annan, Roman Herzog, Johannes Rau, Gerhard Schröder, Angela Merkel, Franz Müntefering, Klaus Wowereit, Dieter Hoeneß, Gregor Gysi, Iris Berben und Michael Müller.

Geschichte der Schule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mittelstufenzentrum im Tirschenreuther Ring 48 wurde 1974 als „2. Oberschule Berlin-Tempelhof“ als zehnzügige integrierte Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe eingerichtet. Die Schule erhielt am 4. Oktober 1977 den Namen „Gustav-Heinemann-Oberschule“. Schulleiter war bis 1981 Helmut Meyer. Nachfolger wurde dann sein Stellvertreter Karl Pentzliehn. Unter seiner Leitung wurde die Schule zur additiven Gesamtschule mit integrativen Elementen (zit.: Pentzliehn). Zugleich konnte der Anteil gymnasialempfohlener Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs von unter 20 % auf über 40 % gesteigert werden. Pentzliehn bekleidete sein Amt noch ein Jahr über das Erreichen des regulären Pensionsalters hinaus. Eine weitere Verlängerung seiner Dienstzeit wurde von der Schulbehörde trotz teilweise intensiver Bemühungen einiger Schülerinnen und Schüler und Eltern abgelehnt, sodass er im Sommer 2008 in den Ruhestand wechseln musste. Stärken und Schwächen der Schule am Ende seiner Amtszeit sind im Bericht zur Schulinspektion von November 2008 ausführlich dargestellt (verlinkt über die Homepage) Im August 2010 hat der neue Schulleiter Carsten Hintze sein Amt angetreten.

Die GHO feiert im Herbst 2014 ihr 40-jähriges Bestehen und hat zu diesem Anlass eine Festschrift herausgebracht.[4]

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luftbild des Ersatzstandortes der Gustav-Heinemann-Oberschule, 2021

1988 musste die Schule ihr am Tirschenreuther Ring 48 gelegenes Stammgebäude verlassen, nachdem in den Wänden giftiger Asbest nachgewiesen worden war. Vorübergehend wurde sie in den gerade leerstehenden Gebäuden der Pädagogischen Hochschule in Berlin-Lankwitz untergebracht.

Mit Beginn des Schuljahrs 1990/1991 konnte die Schule am Ende der Waldsassener Straße auf einem weitläufigen Schulgelände Ersatzgebäude beziehen. Auf ihrem neuen Campus wurden sechs mit den Buchstaben A bis F gekennzeichnete Fertigteilhäuser errichtet. In dessen Zentrum befindet sich der Pausenhof mit Sitzgelegenheiten und Grünanlagen sowie unter anderem ein Japanischer Garten. Obwohl dieser Komplex nur als vorübergehendes Ausweichquartier vorgesehen war, wird er bis heute als Schulstandort genutzt.

Seit 2006 ist der 5./6. Jahrgang auch im Haus A untergebracht.

Das derzeit genutzte Schulgrundstück liegt direkt an der Landesgrenze zu Brandenburg und grenzt an das dortige Landschaftsschutzgebiet Diedersdorfer Heide und Großbeerener Graben.

Ab 2011 sollte mit dem Bau eines neuen Schulgebäudes am alten Standort, an dem sich heute noch die Turnhalle befindet, begonnen werden. Nach mehreren Planungsansätzen war zwischenzeitlich 2019 als Baubeginn und 2021 als Fertigstellung vorgesehen. Tatsächlich verzögerte sich der eigentliche Baubeginn, weil auf dem Baugrundstück die nach Naturschutzrecht streng geschützte Zauneidechse nachgewiesen wurde und umgesiedelt werden musste.[5] Schließlich wurde im Sommer 2020 die Baugrube ausgehoben und im August 2020 mit den Bauarbeiten am Kellergeschoss begonnen. Die offizielle Grundsteinlegung erfolgte am 30. Oktober 2020, die Fertigstellung des Neubaus ist nun für 2023 vorgesehen.[6] Nachdem der Umzug ins neue Schulgebäude zuerst für Sommer 2024 anvisiert wurde, verschob man den geplanten Umzug auf Oktober 2024 (Herbstferien).

Erfolge in Sportwettkämpfen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schülermannschaften der Gustav-Heinemann-Oberschule konnten regelmäßig auf Berliner Landesebene Siege erringen, darunter 6× im Handball, 6× im Hockey, 9× im Skilanglauf, 8× im Tennis und 12× im Turnen. Im Golf wurde die Schulmannschaft 2004 nicht nur Meister der Schulen aus Berlin und Brandenburg, sondern auch deutscher Vize-Meister in der Nettowertung.[7]

Prominente ehemalige Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Gustav-Heinemann-Schule. In: berlin.de. Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, 19. September 2008, abgerufen am 10. Februar 2016.
  2. Japanisch als zweite Fremdsprache ab Klasse 5. In: www.gho-berlin.cidsnet.de. Archiviert vom Original am 12. März 2007; abgerufen am 25. September 2020.
  3. Modellbahn AG
  4. Gustav-Heinemann-Oberschule (Hrsg.): 40 Jahre Gustav-Heinemann-Oberschule 1974 - 2014, Festschrift Berlin 2014.
  5. Neubau der Gustav-Heinemann Schule: Herstellung eines Ersatzlebensraums für die Zauneidechse. Pressemitteilung des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg von Berlin vom 20. Mai 2020, abgerufen am 25. September 2020.
  6. Grundsteinlegung für den Neubau der Gustav-Heinemann-Oberschule Aktuelle Meldung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie vom 30. Oktober 2020, abgerufen am 7. November 2020.
  7. Erfolge unserer Schülerinnen und Schüler. 12. Januar 2012, archiviert vom Original am 1. Februar 2014; abgerufen am 23. Januar 2014.
  8. Kein Musterschüler, aber der „Herr Bürgermeister“, Der Tagesspiegel, 11. September 2014