Gustav Heinemann (1899 - 1976) | Vorwärts
Geschichte

Gustav Heinemann (1899 - 1976)

von Die Redaktion · 6. Juli 2006
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Ein Stück Machtwechsel und ein wichtiger Schritt der SPD auf dem Weg von der "ewigen Oppositionspartei" in die höchste Verantwortung. Dass ausgerechnet Gustav Heinemann diesen Weg entscheidend ebnen würde, hätte noch in den 50ern niemand für möglich gehalten. Da ist Heinemann - der 1945 in Essen die CDU mitbegründet hatte - nämlich Bundesinnenminister im Kabinett von CDU-Kanzler Adenauer. Doch 1951 tritt der überzeugte Pazifist aus Protest gegen Adenauers Wiederbewaffnungspolitik zurück. 1952 folgt der Austritt aus der CDU.

Gustav Heinemann gründet zunächst die "Gesamtdeutsche Volkspartei" (GVP), die in einer Neutralität Deutschlands die einzige Chance für eine Wiedervereinigung sieht. Doch die GVP hat keinen Erfolg. 1957 löst sich die Partei auf und empfiehlt ihren Mitgliedern, in die SPD einzutreten. So wird Heinemann Sozialdemokrat. Im selben Jahr zieht er für die SPD in den Bundestag. Ein Jahr später ist er Mitglied des Parteivorstands. 1966.

Als die SPD erstmals nach dem Krieg Regierungsverantwortung übernimmt, wird Heinemann Bundesjustizminister der Großen Koalition. Er setzt eine der umfangreichsten Justizreformen in der Geschichte der Bundesrepublik durch. 1969 schließlich vereinbaren SPD und FDP in der Bundesversammlung die Wahl Heinemanns zum Bundespräsidenten. Es ist ein entscheidender Schritt zur Bildung der sozial-liberalen Koalition wenige Monate später unter Bundeskanzler Willy Brandt.

Lars Haferkamp

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