Kalsdorf bei Graz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Marktgemeinde
Kalsdorf bei Graz
Wappen Österreichkarte
Wappen von Kalsdorf bei Graz
Kalsdorf bei Graz (Österreich)
Kalsdorf bei Graz (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Graz-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: GU
Fläche: 15,09 km²
Koordinaten: 46° 58′ N, 15° 29′ OKoordinaten: 46° 57′ 58″ N, 15° 28′ 54″ O
Höhe: 324 m ü. A.
Einwohner: 8.308 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 551 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8401
Vorwahl: 03135
Gemeindekennziffer: 6 06 24
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 1
8401 Kalsdorf bei Graz
Website: kalsdorf-graz.gv.at
Politik
Bürgermeister: Manfred Komericky (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(25 Mitglieder)
    
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Kalsdorf bei Graz im Bezirk Graz-Umgebung
Lage der Gemeinde Kalsdorf bei Graz im Bezirk Graz-Umgebung (anklickbare Karte)DeutschfeistritzDobl-ZwaringEggersdorf bei GrazFeldkirchen bei GrazFernitz-MellachFrohnleitenGössendorfGratkornGratwein-StraßengelHart bei GrazHaselsdorf-TobelbadHausmannstättenHitzendorfHitzendorfKainbach bei GrazKalsdorf bei GrazKumbergLaßnitzhöheLiebochNestelbach bei GrazPeggauRaaba-GrambachSankt BartholomäSankt Marein bei GrazSankt Oswald bei PlankenwarthSankt Radegund bei GrazSeiersberg-PirkaSemriachStatteggStiwollThalÜbelbachPremstättenVasoldsbergWeinitzenWerndorfWundschuhGrazSteiermark
Lage der Gemeinde Kalsdorf bei Graz im Bezirk Graz-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Kalsdorf bei Graz ist eine Marktgemeinde mit 8308 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) südlich von Graz in der Steiermark im Bezirk Graz-Umgebung. Sie gehört zu den am schnellsten wachsenden und wirtschaftsstärksten Gemeinden der Steiermark.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kalsdorf liegt circa 13 km südlich der Landeshauptstadt Graz an der Mur zwischen der Kalsdorfer Au und dem Grazer Feld. Die Gemeinde gehört zur Weststeiermark.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet gliedert sich in fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Forst (539) samt Schachenwald
  • Großsulz (1372)
  • Kalsdorf bei Graz (6068) samt Laasiedlung
  • Kleinsulz (53)
  • Thalerhof (276)

Die Gemeinde besteht aus drei Katastralgemeinden (Fläche Stand 31. Dezember 2019[2]):

  • Großsulz (401,14 ha)
  • Kalsdorf (821,55 ha)
  • Thalerhof (286,24 ha)

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Premstätten Feldkirchen bei Graz Gössendorf
Premstätten Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Fernitz-Mellach
Wundschuh Werndorf Fernitz-Mellach

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kalsdorf liegt gemeinsam mit seiner Nachbargemeinde Wundschuh und der ehemaligen Gemeinde Weitendorf im Einzugsgebiet ehemaliger Vulkane, die im Miozän vor etwa zehn Millionen Jahren aktiv waren. Sie sind an der Erdoberfläche nicht erkennbar, aber bei einer Bohrung wurde bereits in einer Tiefe von 33 bis 35 Metern das vulkanische Gestein Andesit gefunden.[3][4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Archäologische Belege für eine Besiedelung reichen bis in die Urnenfelderzeit (späte Bronzezeit, etwa 1300–800 vor Chr.) zurück. Das Gräberfeld nördlich des Zentrums von Kalsdorf ist eine der wenigen bekannten Fundstellen in Flachlandsiedlungen, es enthält Funde aus der späten Urnenfelderkultur und der Hallstattzeit. Bereits durch Notgrabungen, noch ohne gezielte eingehende Untersuchungen, konnten 42 Grabstellen erforscht werden.[5][6]

Im Nordwesten der Gemeinde wurde eine Römersiedlung (vicus) nachgewiesen, nach der die Römerstraße benannt ist. Die römische Siedlung von Kalsdorf erstreckte sich über eine Fläche von etwa 40 Hektar, wobei gegenwärtig knapp 25 % der antiken Wohnfläche bereits überbaut sind.[7]

Um den 453 verstorbenen Hunnenkönig Attila ranken sich auch in Kalsdorf Geschichten. Attila soll zwischen Kalsdorf und Fernitz unter dem alten Bett der Mur, die man damals umleitete, begraben liegen. Er ruhe in einem goldenen Sarg, der liege in einem silbernen, der in einem eisernen. Im Grab warten auf den Finder unermessliche Schätze.[8]

Im Laufe des 6. Jahrhunderts nach Christus hatte der Ostalpenraum seine Kontakte zum Gebiet des römischen Weltreiches verloren und lag ungeschützt gegenüber den Stürmen der Geschichte dar. Seit der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts wanderten die mit den Awaren aus dem Osten kommenden Slawen in den Ostalpenraum ein.

Als die Slawen in die Ostalpenländer einwanderten, konnte eine Konfrontation mit den benachbart von ihnen siedelnden Bayern nicht ausbleiben. Diese konnten vorerst die Slawen abwehren, erlitten aber gegen Slawen und Awaren im Jahre 595 eine schwere Niederlage. Ein dritter Zusammenstoß fand um 610 bei Aguntum statt. Nach einer wechselvollen Geschichte erfolgte in den Jahren 711/712 ein letzter awarischer Vorstoß über die Enns. Als jedoch die Awaren im Jahre 741 versuchten, die Herrschaft über die Karantanenslawen zu erlangen, richteten diese ein Hilfeersuchen an die Bayern. Die Bekehrungsgeschichte der Karantaner und Slawen (Conversio) berichtet, dass daraufhin die Bayern gemeinsam mit den Karantanenslawen die Awaren besiegt hätten, doch gleichzeitig seien die Alpenslawen unter die Herrschaft der Bayern geraten.

Nach drei Slawenaufständen gelang schließlich Herzog Tassilo III. im Jahre 772 der endgültige Sieg über die Karantanen. Von nun an wurden die Karantanenherzöge von den Bayern ersetzt. Nach dem Sturz Herzog Tassilos (788) gelangten Karantanien und Bayern an das fränkische Reich Karls des Großen, der das Frankenreich tief nach Pannonien hinein erweiterte. 822 fand die innere Selbstverwaltung Karantaniens ihr definitives Ende.[9]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ende der inneren Selbstverwaltung Karantaniens nahmen fränkische Beamte, Grafen und Präfekten die Stellung der slawischen Fürsten ein, Der Raum der heutigen Steiermark wurde der fränkischen Grafschaftsverwaltung unterstellt. 859 wird der erste deutsche Grundherr des Landes Graf Witawogo, genannt; 860 scheint Nezilinpah (Nestelbach) als erster deutscher Dorfname des Landes auf.

Einfälle der Ungarn setzten zu Beginn des 10. Jahrhunderts der weiteren planmäßigen Besiedlung Grenzen, doch dürfte der Bereich westlich der Mur davon weniger betroffen gewesen sein. Die Mark an der mittleren Mur (auch Karantanenmark genannt) ist erstmals 970 fassbar, dürfte bereits – nach dem Sieg über die Ungarn – um 955 entstanden sein.

Zur vermutlich slawischen Besiedlung des Raumes Kalsdorf kam also im 10. bis 12. Jahrhundert, vielleicht bereits im 9., die deutsche Siedlungstätigkeit. Auch für Kalsdorf sind diese Anfänge nur mittels der Ortsnamenkunde erschließbar, bislang jedoch nicht aufgrund von Bodenfunden fassbar.

„Es gibt […] in der Ebene des Grazer Feldes keinen Namen slowenischen Ursprungs, der, an seinen lautlichen Merkmalen gemessen, nicht schon wenigstens um 1100 verdeutscht gewesen wäre; nach gewissen Anzeichen zu schließen, war das Grazer Feld sogar schon um die Jahrtausendwende deutsch.“[10]

Im Jahre 1179 wird Kalsdorf das erste Mal urkundlich erwähnt. Markgraf Ottokar IV. beurkundet in diesem Jahr die Übertragung des Dorfes Kalsdorf (villam Chuolesdorf) durch die Grafen Heinrich und Sieghard von Schalla an das, damals noch Kloster, Stift Rein.

Für eine Dauer von 669 Jahren (1179 bis 1848) gehörte das Dorf Kalsdorf zum Stift Rein, waren die Kalsdorfer dem Stift Rein untertänig.

Kalsdorf war zum Zeitpunkt seiner Schenkung an Rein kein unbedeutendes Dorf. Die Schenkungsurkunde lässt darauf schließen, dass die jährlichen Steuererträgnisse vom Gut Kalsdorf bereits damals etwa zehn Mark betrugen. Bewirtschaftet wurden die Güter zumeist durch sogenannte Grangien. Die Bewirtschaftung von Kalsdorf, wie auch von Werndorf erfolgte von solchen Grangien aus.[11]

Bis zum Jahr 1208 war die Grangienwirtschaft für das Stift Rein die einzig erlaubte Wirtschaftsform, die Auflösung der Grangien und die Verpachtung weiter entfernten Besitzes erfolgte ab 1208. Im Jahre 1214 bestätigte Papst Innozenz III. die Rechte und Güter Reins.[12] In dieser Urkunde wird das Stift als Besitzer von neun Grangien ausgewiesen, darunter auch noch Kalsdorf. Über die Auflösung der Grangie Kalsdorf sind keine Nachrichten überliefert.

Die Türken in Kalsdorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem die Türken bereits im 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts mehrmals in die Steiermark eingefallen waren, erlebte Kalsdorf im Jahre 1532 einen verheerenden Durchzug der Türken. Mag auch die Türkenschlacht auf dem Fernitzer Feld auf einem Irrtum des Historikers Hieronymus Megiser beruhen, so sind die Verwüstungen im Raum Kalsdorf und Feldkirchen historisch belegt.

Als Sultan Suleyman auf seinem zweiten Zug gegen Wien im Jahre 1532 in Güns aufgehalten wurde und seinen Feldzug abbrechen musste, zog das türkische Hauptheer durch die Ost- und Mittelsteiermark an Graz vorbei nach Süden. Am 2. September 1532 sollen die Türken in der Steiermark eingefallen sein, am 10. September erreichten die ersten Vorhuten Graz. Am Morgen des 11. September fanden sie eine Furt in der Mur und durchquerten diese. Diese Vorhut soll dann am rechten Murufer, zwischen Feldkirchen und Kalsdorf, die sogenannte Türkenschanze aufgeworfen haben, um so gegen eventuell von Norden kommende kaiserliche Truppen gewappnet zu sein.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das starke Bevölkerungswachstum ist vor allem die Folge des ständigen Zuzugs von Grazer Jungfamilien.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Kalsdorf bei Graz

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der älteste Kulturträger der Gemeinde ist die „Musikkapelle der Roto Frank und der Marktgemeinde Kalsdorf“. Unter der musikalischen Leitung des Kapellenmeisters Walter „Shorty“ Kemmer und des langjährigen Obmannes Ernst Bressnig konnten bereits viele Auszeichnungen errungen werden. Seit Anfang 2007 hat er sein Amt an Hannes Karpjuk übergeben. Durch die Zusammenarbeit mit der Musikschule Kalsdorf und der Marktgemeinde Kalsdorf ist es gelungen, die Jugend für aktives Musizieren zu begeistern. Daraus entstanden zahlreiche Ensembles.

Im Oktober 2007, im Juni 2008 sowie im April 2009 wurden erstmals in der Vereinsgeschichte bei Wertungsspielen des steirischen Blasmusikverbandes ein 1. Rang mit Auszeichnung in der Stufe A erreicht. Nach drei Auszeichnungen bei Marschmusikwertungen sowie Konzertwertungen wurde der Musikkapelle auch der „Robert Stolz Preis“ verliehen.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereinslogo des SC Kalsdorf

Das 2007 eröffnete Sportzentrum Kalsdorf am Fritz Matzner Weg bietet Anlagen zur Ausübung von Fußball, Tennis, Schwimmen, Basketball, Laufen und Skaten. Der SC Kalsdorf trägt seine Heimspiele hier aus.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neuer Bahnhof Kalsdorf (2008)

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kalsdorf ist aufgrund der Nähe zu Graz sehr verkehrsgünstig gelegen. Dadurch ist die Gemeinde gerade für Logistikunternehmen attraktiv.

Die Pyhrn Autobahn A 9 ist über die Anschlussstelle Kalsdorf (exit 194) in ca. 3 km zu erreichen, die Süd Autobahn A 2 über die Anschlussstelle Graz Flughafen/Feldkirchen (exit 183) in ca. 6 km. Durch das Gemeindegebiet verläuft die Grazer Straße B 67 von Graz nach Slowenien.

In Kalsdorf befindet sich ein Bahnhof an der Südbahn, dieser wird von Taktzügen der Linien S5 und S6 der S-Bahn Steiermark bedient. Zur Hauptverkehrszeit fahren die Züge bis zu einer Dichte von zehn Minuten. Am Wochenende und spät Abends wird im Stundentakt gefahren. Die Nachtbusse der Linie N5 der Graz AG Verkehrsbetriebe fahren nach Kalsdorf.

Das Cargo Center Graz wird von der Steiermarkbahn betrieben. Dabei handelt es sich um einen Umschlagbahnhof.

Der Flughafen Graz-Thalerhof befindet sich im Gemeindegebiet, der bei Radtouristen und Radsportlern aus Graz beliebte Murradweg (R2) führt ebenfalls durch.

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die sehr gute Verkehrsanbindung war auch der Grund für die Ansiedlung der damaligen Lapp-Finze Metallwarenfirma, die von Ing. Adolf Finze gegründet wurde, Ende des 19. Jahrhunderts, womit Kalsdorf industrialisiert wurde. Die Bevölkerungszahl stieg nach der Gründung des Betriebes sprunghaft an, der Norden von Kalsdorf hat nach wie vor mit seinen Arbeitersiedlungen einen „industriellen“ Charakter. Der Sohn von Adolf Finze, Dr. Julius Finze, war bis 1911 sogar Bürgermeister, musste aber infolge der Auseinandersetzung um die „Unabhängigkeit“ Werndorfs in Folge zurücktreten. Lapp-Finze produzierte in der Zeit des Zweiten Weltkriegs Rüstungsgüter und beschäftigte Zwangsarbeiter.[13] Heute gehört der Betrieb zur deutschen Roto Frank AG und erzeugt Fenster und Tür-Beschläge.

Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Scania hat einen Standort in Kalsdorf.

Die ZKG Zeremonium Kalsdorf GmbH betreibt in Kalsdorf seit 2019 eines von derzeit (Stand 2021) 17 aktiven Krematorien in Österreich.

Ebenfalls in Kalsdorf ansässig ist das Unternehmen HGV Kräutergarten GmbH/Hanfgarten, welches sich der Produktion und Vermarktung von Hanfprodukten auf der Basis von Cannabidiol widmet.[14]

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freiwillige Feuerwehr Kalsdorf (2008)

In Kalsdorf befindet sich eine Ortsstelle des Österreichischen Roten Kreuzes. Einsatzgebiete der Ortsstelle sind hauptsächlich die umliegenden Gemeinden Kalsdorf, Werndorf, Dobl-Zwaring, Feldkirchen, Fernitz-Mellach, Gössendorf, Grambach, Hausmannstätten und Vasoldsberg.

Am Flughafen Graz-Thalerhof befand sich der Fliegerhorst Nittner, eine Kaserne des Österreichischen Bundesheeres, die nach einem Beschluss des Bundesministeriums für Landesverteidigung von Juni 2005 im Jahr 2009 geschlossen wurde.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politisch ist Kalsdorf eine Domäne der SPÖ, die während der gesamten Zweiten Republik die Bürgermeister stellte.

Bürgermeister ist seit Februar 2019 Manfred Komericky (SPÖ). Zuvor war zehn Jahre lang Ursula Rauch (SPÖ) Bürgermeisterin.[16]

Erster Vizebürgermeister ist Patrick Trummer (SPÖ), zweiter Vizebürgermeister Michael Konrad (ÖVP) und Gemeindekassier Almuth Huderz-Thümel (SPÖ).[17]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindeamt Kalsdorf

Der Gemeinderat besteht aus 25 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2020 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:[18]

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten folgende Ergebnisse:

Partei 2020[18] 2015[19] 2010[20] 2005[21] 2000
Stim­men % Man­date St. % M. St. % M. St. % M. St. % M.
SPÖ 1404 53 14 1199 45 12 1408 54 14 1253 49 11 1243 50 11
ÖVP 901 34 9 0719 27 07 0858 33 09 0683 27 06 0675 27 06
FPÖ 136 5 1 0375 14 03 0180 07 01 0087 03 03 0283 11 02
Die Grünen 161 6 1 0129 05 01 0138 05 01 nicht kandidiert nicht kandidiert
NEOS 50 2 0 nicht kandidiert
Mitarbeiten, Gestalten für Kalsdorf nicht kandidiert 0258 10 02 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
Liste für Kalsdorf / Grüne nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 0163 06 01 0277 11 02
Bündnis Kalsdorf nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 0329 13 03 nicht kandidiert
Wahlbeteiligung 44 % 54 % 57 % 65 % 70 %

Für Aufsehen in der Steiermark sorgte die Nachricht, dass unmittelbar nach der Gemeinderatswahl 2005 nahezu der gesamte Gemeinderat eine Reise nach Marbella antrat. Diese Reise wurde allerdings bereits lange vor der Wahl von allen Gemeinderäten beschlossen und außerdem großteils mit den Sitzungsgeldern finanziert.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappenbeschreibung:

„In einem gespaltenen Schild vorn in Gold drei (2, 1) blaue Nägel, hinten in blau eine silberne Adlerschwinge.“

Die Nägel sind ein Hinweis auf die seit 1868 bestehende, sehr bedeutende Eisenwarenfabrik, die Adlerschwinge ist Symbol für den Flughafen Graz-Thalerhof, der sich innerhalb des Gemeindegebietes befindet. Die Kundmachung der steiermärkischen Landesregierung von 23. Dezember 1965 über die Erhebung der Gemeinde Kalsdorf bei Graz zum Markt beschreibt das Wappen.[22]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1975: Johann Bammer (1922–2017), Landesrat[23]
  • 2014: Helmuth Adam (* 1939), Alt-Bürgermeister von Kalsdorf bei Graz[24]

Mit Kalsdorf verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kalsdorf bei Graz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Regionalinformation, bev.gv.at (1.094 kB); abgerufen am 10. Jänner 2020.
  3. Haymo Heritsch, Helmut Höller, Kurt Kollmann: Steirisches Tertiär- und Vulkangebiet. In: Exkursion III/7, Grazer Bergland, Oststeirisches Tertiär- und Vulkangebiet (= Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft in Wien. 57. Band). Wien 1964, Heft 1, S. 367 (zobodat.at [PDF]).
  4. Peter Slapansky, Reinhard Belocky, Heinz Fröschl, Peter Hradecky, Peter Spindler: Petrographie, Geochemie und geotektonische Einstufung des miozänen Vulkanismus im Steirischen Becken (Österreich). In: Geologie ohne Grenzen. Festschrift 150 Jahre Geologische Bundesanstalt. (= Abhandlungen der Geologischen Bundesanstalt. Band 56, Heft 1). Wien 1999, ISBN 3-85316-004-2, S. 421.
  5. Georg Tiefengraber: Ur- und frühgeschichtliche Funde aus Kalsdorf bei Graz. Siedlungstopographische Untersuchungen im zentralen Grazer Becken. Dissertation an der Universität Wien, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Ur- und Frühgeschichte. Wien 2005. Hochschulschrift, DNB 954218175, S. 7.
  6. Ute Lohner-Urban, Angelika Adam: Untersuchungen im römerzeitlichen Vicus von Kalsdorf bei Graz. Die Ergebnisse der Ausgrabungen auf der Parzelle 421/1. Bau-befund und ausgewählte Kleinfunde (= Veröffentlichungen des Instituts für Archäologie der Karl-Franzens-Universität Graz, Band 9 / Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark, Band 50). Phoibos-Verlag, Wien 2009, ISBN 978-3-85161-018-5.
  7. Ingo Mirsch: Die Geschichte der Marktgemeinde Kalsdorf.
  8. Chr. K., 1944, S. 132.
  9. H. Wolfram, 1987, S. 249 ff
  10. E. Kranzmayer, 1970, S. 28.
  11. L. Grill, 1970, S. 166 ff.
  12. StUB, II, Nr. 127
  13. Zwangsarbeit in der steirischen Rüstungsindustrie: die Lapp-Finze AG 1939–1945. (Memento des Originals vom 7. Juni 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bik.ac.at Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung, Wien/ Graz/ Klagenfurt, 2002, abgerufen am 23. Mai 2012.
  14. Website des Unternehmens
  15. Pädagogischer Panther 2004, elternbrief.at
  16. Kalsdorfer Wirtschaftstag: Die letzte Amtshandlung der Bürgermeisterin. Kleine Zeitung, 1. Februar 2019, abgerufen am 23. Februar 2019.
  17. Gemeinde Kalsdorf bei Graz: Gemeinderat, abgerufen am 3. Juni 2022.
  18. a b Wahlen 2020. Land Steiermark, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  19. Wahlen 2015. Land Steiermark, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  20. Wahlen 2010. Land Steiermark, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  21. Wahlen 2005. Land Steiermark, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  22. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 23. Dezember 1965 über die Erhebung der Gemeinde Kalsdorf bei Graz (pol. Bezirk Graz Umgebung) zum Markt.
  23. Neue Zeit, 18. März 1975, S. 7.
  24. Edith Ertl: Hohe Auszeichnung für Kalsdorfs Bürgermeister a.D. - Graz-Umgebung. In: meinbezirk.at. 5. März 2014, abgerufen am 25. Februar 2024.