»Sie war auf den Beerdigungen gewesen und hatte gesehen, wie echte Trauer aussah, aber nur, weil die anderen mehr verloren hatte, bedeute das ja nicht, dass sie gar nichts verloren hatte.«
Ein Sommertag Ende der Achtziger, sechs junge Leute fahren ans Meer. Auf dem Rückweg ein schrecklicher Unfall: Es sterben ein junges Paar, das am nächsten Tag hätte heiraten sollen, und eine Brautjungfer; die andere überlebt schwer verletzt. Kaum blessiert sind Martin, der Arztsohn, und Connor, der eigentlich nicht zur Clique gehörte. Er sass am Steuer.
Der ganze Ort Mullinmore ist wie gelähmt. Es kommt zu einer Gerichtsverhandlung infolge derer, Connor für einen Neuanfang nach England geschickt wird. Allerdings weiss niemand in Mullinmore, dass Connor noch vor etwas ganz anderem flieht.
„Heimweh“ zeichnet ein lebhaftes Bild einer irischen Kleinstadt und deren Bewohner*innen. Es geht um Themen wie die Ehe und das Familienleben, aber auch um Homosexualität und wie dieses Thema im erzkatholischen Irland der 80er Jahre behandelt wurde. Vor allem aber geht es um junge Menschen, die sich trotz schwieriger Umstände versuchen zu entfalten und ihre eigene Persönlichkeit zu finden. Manchen gelingt es eher, andere brauchen ein wenig länger, aber unterkriegen lässt sich keiner.
Und so ist Heimweh nicht nur die Verarbeitung einer Lebensgeschichte, sondern auch ein grosses Plädoyer dafür, sich selbst und andere so anzunehmen und wert zu schätzen, wie sie sind.
Wer gerne ein wenig mehr zum Buch lesen möchte, darf auf dem Blog vorbei schauen. Dort werde ich noch ein wenig ausführlicher. Link ist in der Bio ⬆️
Graham Norton
Lebenslauf von Graham Norton
Überzeugt auch im geschriebenen Wort: Graham Norton wurde 1963 in Clondalkin, einem Vorort von Dublin, geboren. Er besuchte die Bandon Grammar School in West Cork und studierte anschließend Englisch und Französisch am University College Cork, brach jedoch vorzeitig ab. Norton zog für kurze Zeit nach San Francisco, kehrte jedoch bald zurück nach Europa und studierte Schauspiel an der Central School of Speech and Drama. In den 1990ern wandte er sich dem Radio zu und moderierte bei BBC. Bald entwickelte und moderierte er äußerst erfolgreich selbst Radio- sowie Fernsehsendungen. Als Comedian und Moderator seiner eigenen "The Graham Norton Show" ist er weltweit bekannt. 2017 veröffentlichte er sein schriftstellerisches Debüt: Den Kriminalroman "Ein irischer Dorfpolizist". Norton lebt in London und Irland.
Neue Bücher
Der Schwimmer
Der Schwimmer
Alle Bücher von Graham Norton
Ein irischer Dorfpolizist
Eine irische Familiengeschichte
Heimweh
Der Schwimmer
Ein irischer Dorfpolizist
Eine irische Familiengeschichte
Heimweh
Der Schwimmer
Videos zum Autor
Neue Rezensionen zu Graham Norton
Rezension zu "Eine irische Familiengeschichte" von Graham Norton
Elizabeth kehrt nach Jahrzehnten in New York in ihre irische Heimat zurück um den Nachlaß ihrer verstorbenen Mutter zu regeln. Bisher wusste sie nichts über ihren Vater, doch dann findet sie Briefe und begibt sich auf die Suche.
Das Hörbuch wurde von Charly Huber gut gesprochen doch die Geschichte selbst konnte mich leider nicht ganz überzeugen. Die recht düstere Handlung gliedert sich in zwei Stränge, Elizabeth in der Gegenwart und ihre Mutter Patricia in der Vergangenheit.
Für mich war vieles nicht ganz nachvollziehbar und das abrupte Ende zwar nicht unpassend aber auch nicht wirklich schlüssig. Es gab zu viele wissende Personen, zu wenig überzeugendes aber machbares Handeln und der Handlungsstrang mit Michelle am Ende einfach in dieser Form zuviel.
Ich habe bisher alle Bücher von Graham Norton gelesen und fand sie alle gut. Bei "Heimweh" bin ich jedoch eher hin- und hergerissen. Es ist definitiv kein 5-Sterne-Buch, auch wenn viele scheinbar dieser Meinung sind. Von allen drei Norton-Büchern, die es bisher auf Deutsch gibt, ist dieses allerdings das schwächste.
Die Geschichte hat jedoch viel Potenzial, ebenso wie die Charaktere. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich leicht lesen und trotzdem fehlt das gewisse Etwas.
Das liegt meiner Meinung an verschiedenen Punkten:
1. Die Charaktere haben zwar Potenzial (s. oben), bleiben aber eher an der Oberfläche und sind auch nicht wirklich sympathisch; auch nicht Connor, der Protagonist, da dieser eigentlich hauptsächlich sich bemitleidet (ohne etwas an seiner Situation zu ändern) und nie wirklich erwachsen wird. Das nervt auf die Dauer.
2. Die Geschichte wird größtenteils "erzählt", d.h. vieles wird durch innere Monologe und erlebte Rede wiedergegeben; es gibt wenig Dialog, das meiste spielt sich in den Köpfen der Charaktere ab. Großen Raum nehmen auch Rückblenden ein, die dem Leser erklären, was zwischen den Zeitsprüngen, die es reichlich gibt, passiert ist. Dies zusammengenommen macht die Geschichte träge, schleppend und langatmig.
3. Hinzu kommt, dass eigentlich auch nicht viel passiert; es fehlen Höhen und Tiefen, die den Leser/die Leserin packen und zum Weiterlesen animieren würden (s. Punkt 2).
4. Der Roman weiß nicht so genau, was er eigentlich sein will: Ein Familienroman? Eine Coming-of-age-story? Eine Coming-out-Geschichte eines Homosexuellen? Die Aufarbeitung eines Traumas aus der Jugendeit? Er ist vieles und vermischt vieles. Das ist nicht optimal.
5. MINI-SPOILER: Was dem Ganzen aber echt die Krone aufsetzt und die Geschichte wirklich unglaubwürdig macht, ist, dass sich am Ende des Romans fast alle Männer als schwul herausstellen. SPOILER-ENDE.
"Heimweh" ist kein schlechter Roman, aber er hat für mich zu viele Schwachstellen, um als überdurchschnittlich zu gelten. Es ist definitiv kein 5-Sterne-Buch. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu anspruchsvoll.
*3,5 Sterne
Gespräche aus der Community
Familiengeheimnisse an der irischen Küste
Elizabeth Keane kehrt nach vielen Jahren in die irische Heimat zurück. Ihre Mutter ist gestorben, Elizabeth muss den Haushalt auflösen. Gern kommt sie nicht zurück; die Enge des Örtchens Buncarragh hat sie damals in die Flucht getrieben, nach New York, wo das Glück auch nicht auf sie wartete. Schnell hat der Trübsinn der Heimat sie eingeholt, die Sprachlosigkeit, die über allem hängt. Auch ihre Mutter Patricia hatte als junge Frau den Ausbruch gesucht, mit einem Mann, den keiner je zu Gesicht bekam. Monate später war sie zurückgekehrt. Ohne Bräutigam, wortlos und mit einem Säugling im Arm. Wer ihr Vater war, hat Elizabeth nie erfahren. Doch dann findet sie unter den Hinterlassenschaften ihrer Mutter ein Bündel Briefe, handgeschrieben und bebend vor Worten der Liebe. Elizabeth macht sich auf die Suche …
Vergessene Leichen in Irland
Sergeant PJ Collins hat schon lange seinen polizeilichen Spürsinn verloren, denn im irischen Duneen gibt es schon seit Jahren keine Aufregung, keine Neuigkeiten und erst recht keine Verbrechen! Das ändert sich aber schlagartig als menschliche Überreste in der Umgebung gefunden werden. Plötzlich dreht sich das gesamte Stadtgespräch nur noch um die gefundenen Knochen und alle Augen sind auf PJ gerichtet.Finde in dieser Hörrunde zu "Ein irischer Dorfpolizist" von Moderator und Entertainer Graham Norton, genial gesprochen von Schauspieler Charly Hübner, heraus ob Sergeant PJ Collins es schafft sein fast vergessenes Ermittlergespür wieder auszugraben und die zerstreuten Puzzlestücke der Vergangenheit zusammen zu setzen, um wieder Ruhe und Ordnung nach Duneen zu bringen.
Mehr zum Hörbuch
Duneen liegt wirklich am Arsch der Welt, ganz unten im Süden Irlands. Große Dramen finden in dem schmucken, kleinen Ort nicht statt, und trotzdem könnten viele Leute hier ein bisschen glücklicher sein. Sergeant PJ Collins war nicht immer so dick. Brid Riordan hat früher nicht so viel getrunken. Und auch Evelyn Ross glaubte einmal, ihr Leben könnte einen Sinn haben. Dann bricht der Tag an, als auf dem Grund der Burke-Farm Knochen gefunden werden. Menschliche Knochen. Und es ist vorbei mit der Ruhe, für PJ und einige andere in Duneen. Alte Wunden brechen auf, Lügen kommen ans Licht, neue Konflikte entbrennen. Während PJ zum ersten Mal einen richtigen Fall zu lösen versucht, überrascht er viele, die ihn zu kennen glaubten – am meisten sich selbst.
Mehr zum Autor
Graham Norton ist Großbritanniens bekanntester Talkmaster, mit zahlreichen Preisen und einer internationalen Fangemeinde. Ein irischer Dorfpolizist, sein erster Roman, war ein großer Kritikererfolg und schoss sofort in die britischen Top Ten. Eine Fernsehserie ist in Vorbereitung.
Mehr zum Sprecher
Charly Hübner ist der Ire unter den Norddeutschen, macht Comedy in Ladykracher, steht auf der Bühne, führt Regie und brilliert in Filmen wie Das Leben der Anderen und Bornholmer Straße oder im Krimi Polizeiruf 110.
Gemeinsam mit dem Argon Verlag vergeben wir 25 Hörbuchexemplare von "Ein irischer Dorfpolizist" an alle Hörbuchfans und solche, die es noch werden wollen. Was du dafür tun musst? Bewirb dich bis zum 16.08.2017 über den blauen "Jetzt bewerben"-Button* und beantworte folgende Frage:
Wenn du nach Irland reisen würdest, wohin würde es dich verschlagen? In die lebhaften Pubs der Großstädte oder zu den kleinen vergessenen grünen Landschaften und rauen Küsten?
Ich bin schon gespannt auf eure Antworten und wünsche euch viel Eroflg!
* Bitte beachtet unsere Richtlinien zur Teilnahme an Hörrunden und Hörbuchverlosungen
Zusätzliche Informationen
Graham Norton wurde am 04. April 1963 in Clondalkin (Irland) geboren.
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