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Golo Mann: Biographie Gebundene Ausgabe – 11. März 2009
Golo Mann neu entdecken!
Golo Mann – berühmter Sohn, Emigrant, Gelehrter und scharfsinniger Analytiker im politischen Spannungsfeld zweier Kontinente.
Zu Beginn des krisengeschüttelten 20. Jahrhunderts hineingeboren in eine der prominentesten Familien dieser Zeit, aufgewachsen in der Weimarer Republik, war er ein früher Kritiker des Nationalsozialismus. Die Emigration führte ihn über Frankreich und die Schweiz in die USA. Nach seiner zögerlichen Rückkehr nach Europa folgte mit dem »Wallenstein« und der »Deutschen Geschichte« die späte Anerkennung des Historikers, der sich bis zu seinem Tod 1994 kontrovers und unabhängig in die Geschicke der Bundesrepublik einmischte.
- Seitenzahl der Print-Ausgabe560 Seiten
- SpracheDeutsch
- HerausgeberS. FISCHER
- Erscheinungstermin11. März 2009
- Abmessungen15.4 x 5 x 21.9 cm
- ISBN-103100432002
- ISBN-13978-3100432001
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Produktbeschreibungen
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Produktinformation
- Herausgeber : S. FISCHER; 3. Edition (11. März 2009)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 560 Seiten
- ISBN-10 : 3100432002
- ISBN-13 : 978-3100432001
- Abmessungen : 15.4 x 5 x 21.9 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 467,795 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
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"Golo Mann was born a 'son'; did not like it; could not help it." - so begann er in seiner Exilzeit einmal einen Lebenslauf. Tatsächlich konnte sich Golo Mann zeit seines Lebens nicht wirklich aus der Rolle des Literatensohnes befreien. Einerseits blickte er zu seinem Vater und seinen literarischen Leistungen auf, andererseits brachte er, introvertiert und schon früh von Depressionen, die ihn bis ans Lebensende verfolgen sollten, geplagt, nicht die Kraft auf, sich wie seine Geschwister Klaus und Erika aus dem Schatten des Übervaters zu lösen. Der Tod des Vaters war für Golo eine Art literarischer Befreiungsschlag, und so verblüfft es auch nicht, dass die Jahre unmittelbar danach zu den produktivsten in seinem schriftstellerischen Leben zählen.
Tilmann Lahme gelingt es in seiner Biographie, ein umfassendes und fundiertes Bild des Lebens von Golo Mann zu zeichnen. Dabei greift er auch immer wieder auf die Memoiren Manns zurück, die die Zeit bis zu seiner Anstellung als Lehrer an der Pariser Ècole normale supérieure behandeln. Diese sind für die Beschäftigung mit Golo Manns Leben zwar unerlässlich, lassen ihm unangehme Aspekte aber auch öfter unberührt oder beschönigen diese. Lahme stellt Manns Aussagen dann seinen eigenen Recherchen gegenüber, die manche vorgefestigte Annahmen entkräften. So beschäftigt er sich auch mit dem immer wieder als unglücklich bezeichneten Beziehungsleben Manns, das durchaus auch glückliche Zeiten kannte. Hoch anzurechnen ist ihm dabei die Behutsamkeit und Unaufdringlichkeit, mit der er diesen Aspekt oder auch die Medikamentenabhängigkeit Manns durchleuchtet. Überhaupt ist Lahmes Stil der Persönlichkeit Golo Mann würdig und trägt sehr zu einem angenehmen Leseerlebnis bei.
Kurzum: nach der Lektüre der Memoiren Golo Manns war diese Biographie eine hervorragende Fortsetzung, die Licht in manche von Mann ausgesparte Lücken seines Lebens brachte, einiges bestätigte, manches entkräftete. Es bleibt das Bild einer beeindruckenden aber auch bedrückenden Persönlichkeit.
Konnte das Buch nicht weglegen .
Es ist schon viel über Thomas Mann und die Seinen geschrieben worden, aber das Leben des Golo Mann, der in der frühen Jugend immer
im Hintergrund agierte, hat mich tief bewegt.
Ein gut recherchierter Lebensbericht.
Politische Ideen haben meist einen längeren Gärungsprozess hinter sich, bevor sich die Politik ihrer annimmt. Gefährlich ist es für einen vom Wähler Abhängigen, Vorstellungen zu vertreten, die am Beginn ihrer Reifung stehen und in der öffentlichen Debatte noch eine große Mehrheit gegen sich haben.
Öfter dagegen klingen die Sätze verschachtelt und umständlich, ein Doppelbeispiel von Seite 75:
Mann streute kleine Spitzen gegen die sich auf Marx berufende Argumentation in seine Texte ein, etwa wenn er die Frage der Haltung der jungen Sozialdemokraten zum Krieg als eine leichter zu lösende bezeichnete "als die etwas nebulösen von der 'Materialistischen Geschichtsauffassung' und der Diktatur des Proletariats" (334) oder indem er die ideele Basis des Nationalismus beschrieb, hinzufügend, er sehe sich "nach einer ökonomischen Basis dieser Idee vergebens" um. Mann ging sogar so weit, seinen Genossen gegenüber Verständnis dafür anklingen zu lassen lassen, dass Hitlers Parole, der Idealismus müsse den Materialismus besiegen, unter den Studenten großen Beifall finde.
Teils sind Zitate nicht einwandfrei einem Schreiber, Empfänger oder Genre zuzuordnen, auch weil der anmoderierende Satz mit Punkt statt Doppelpunkt abschließt oder weil das Zitat gar nicht anmoderiert wird (man muss dann in die endlosen Endnoten blicken).
Insgesamt gleichwohl ein packender Erzählton, dem man gern folgt, wenn er nicht zutief in Historikerdebatten einsteigt. Denn Ex-FAZ-Mann Lahme erzählt doch überwiegend nicht professoral oder selbstgefällig, sondern engagiert und plastisch: Er schildert beim jungen Golo Mann den "Kältehauch, der vom Vater herüberwehte" (S. 23), danach "schlugen die Wellen der schulischen Anforderungen über Golo Mann zusammen" (S. 25) und Lahme ahnt bei seiner mitunter tragikomischen Figur die "Lust, den Wind des Unglücks im Gesicht zu spüren" (S. 60); im Zwiespalt zwischen den literarischen Genres blickte Mann später "sehnsüchtig auf die saftige Wiese der schönen Literatur hinüber, während er selbst sich verurteilt sah, auf der dürren Weide des historisch-politischen Schreibens zu grasen" (S. 204). Vielleicht ließ sich Lahme von der vielgerühmten Sprachkunst seines Forschungsobjekts inspirieren.
Bei seinen Behauptungen stützt sich Lahme (*1974) auf zahlreiche Primärquellen, v.a. Tagebücher, Briefe und Akten, darum klingt der Biograf nicht spekulativ (die nur gut 440 Seiten Haupttext belegt Lahme mit 2184 Endnoten, teils drei Quellenangaben pro hochgestellter Ziffer; der gesamte Anhang erstreckt sich über rund 110 Seiten). Im Vergleich zu seinem späteren Buch Die Manns hat Lahme im Golo-Mann-Buch mehr Platz für weniger Hauptfiguren, das nutzt er für genaue Beschreibungen ohne lakonische Atemlosigkeit. Der mitunter abrupte Wechsel zwischen fast blümeranten und sehr trockenen, umständlichen Sätzen geht vielleicht darauf zurück, dass Lahme für dieses Buch seine ursprüngliche Doktorarbeit weit ausbaute.
Der gelerne Germanist, Historiker und Philosoph zeichnet Golo Manns (1909 – 1994) methodische Ansätze vielleicht schon etwas zu genau nach. Sehr akribisch dokumentiert er die Auseinandersetzungen zwischen Professoren und Ministerien bei der letztlich gescheiterten Berufung Manns auf einen Lehrstuhl nach Kiel (wo Lahme selbst studierte), später nach Frankfurt, wo auch Adorno, Horkheimer und Landesminister figurieren. Historikerdebatten und Manns Gedanken zur Ostpolitik schildert Lahme ebenfalls detailliert (aber nicht den Historikerstreit 1986/87, in den Mann gegen alle Gewohnheit nicht öffentlich eingriff).
Dabei verlässt der Biograf die strikte Chronologie und zeichnet in einem Unterkapitel eine längere, mehrjährige Diskussion nach; im nächsten Unterkapitel springt er vielleicht ein paar Jahre zurück und setzt mit einem anderen Thema der Zeit neu an. Fast immer wirken diese chronologischen Schlenker organisch und stimmig. Manns unbürgerliches Liebesleben behandelt Lahme sehr diskret. Er zeigt zudem 50 ordentlich gedruckte SW-Bilder auf etwa 36 nicht paginierten Fotodruckseiten. Viele Bilder sind nicht datiert, es gibt nur ein Autograf.
Links u. v. Besprechungen vieler weiterer Bücher zur Mann-Familie i.m. Blog.