Die USS Gerald Ford ist der modernste Flugzeugträger der US Navy – und mit 337 Metern Länge das derzeit größte Kriegsschiff der Welt. Vergangene Woche lief sie im Hafen von Oslo ein. Bei der Fahrt durch den Oslofjord sorgte sie für spektakuläre Bilder.
Es ist fast genau 65 Jahre her, dass ein Flugzeugträger der US Navy zum letzten Mal in Norwegen anlegte. Damals, es war Juli 1958, besuchte die USS Intrepid die norwegische Hauptstadt Oslo. Der alte Kahn ging 1974 in Rente, heute kann man die Intrepid in Hafen von New York City als Museumsschiff besichtigen. Seither durchquerten US-Träger zwar mannigfach die Gewässer vor der norwegischen Küste, doch erst in der vergangenen Woche warf tatsächlich wieder einer in Oslo den Anker – in Gestalt der hochmodernen USS Gerald R. Ford (CVN-78). Die hatte sich Anfang Mai von ihrem Heimathafen Norfolk in Virginia auf ihre erste Kampfeinsatzfahrt Richtung Nordeuropa begeben – und quetschte sich am 24. Mai durch den 118 Kilometer langen Oslofjord, der Norwegens Hauptstadt mit dem offenen Meer verbindet.
, ,
Wenige Meter über Grund
Zahlreiche Schaulustige ließen sich die Ankunft des 337 Meter langen, 76 Meter hohen und 78 Meter breiten Kriegsschiffes nicht entgehen. Staunend beobachteten sie von den Ufern des Fjordes aus, wie sich die USS Gerald R. Ford in Begleitung von Schleppbooten ihren Weg durch den Meeresarm bahnte. Eine besondere Herausforderung dabei war laut einem Bericht des norwegischen Staatsfunks NRK die geringe Wassertiefe des Fjords, die an der flachsten Stelle, dem Drøbaksundet, nur etwa 19 Meter betrage. Bei einem Tiefgang von zwölf Metern blieb die USS Gerald R. Ford damit nur wenige Meter über Grund, weshalb das Manöver sowohl von norwegischer Seite als auch auf Seiten der US Navy akribischer Vorbereitung bedurfte.
Sightseeing in Oslo
Nach Angaben der US Navy markiert Oslo die erste Station der CVN-78 im Rahmen ihrer Einsatzfahrt für die US Naval Forces Europe. In den kommenden Tagen wird sie sowohl bei der Großübung Arctic Challenge in Skandinavien als auch bei dem kurz darauf über Deutschland anstehenden NATO-Manöver Air Defender 23 mit von der Partie sein. Dafür stehen unter anderem die F/A-18E/F Super Hornets sowie die EA-18G Growler des Trägergeschwaders CVW-8 bereit. Der Besuch in Oslo besitzt allerdings eher symbolischen Charakter und diene dem Empfang hochrangiger norwegischer Funktionäre, wie die US Navy schreibt. Außerdem solle die Besatzung der Gerald R. Ford vor Ort "die Möglichkeit haben, beliebte kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten in der Stadt zu besuchen."