Generalfeldmarschall Georg von K�chler - Lexikon der Wehrmacht

von K�chler, Georg Karl Wilhelm Friedrich

 

* 30. Mai 1881, Schlo� Philippsruh bei Hanau

� 25. Mai 1968, Garmisch-Partenkirchen

Georg von K�chler trat nach seiner Kadettenausbildung am 12. M�rz 1900 als Fahnenjunker in die K�niglich Preu�ische Armee ein. Er kam dabei zum Feldartillerie-Regiment Nr. 25 nach Darmstadt. In diesem wurde er am 18. August 1901 zum Leutnant bef�rdert. Am 18. August 1910 folgte die Bef�rderung zum Oberleutnant, er geh�rte dabei immer noch dem gleichen Regiment an. Von 1910 bis 1913 besuchte er die Kriegsakademie. Am Ersten Weltkrieg nahm er als anfangs als Generalstabsoffizier teil. Am 8. Oktober 1914 wurde er zum Hauptmann bef�rdert. Er wurde daraufhin zum Batteriechef im Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 9 ernannt. Als solcher wurde er bis Januar 1915 mit beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Im Januar 1915 wechselte er dann wieder zum Generalstab. Ab Sommer 1916 wurde er dann f�r anderthalb Jahre als Ia bei der 206. Infanterie-Division eingesetzt. Im Juli 1917 wurde ihm dann auch noch das Ritterkreuz des K�niglich Preu�isches Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Zuletzt war er 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 9. Reserve-Division. Nach Kriegsende wurde er in das vor�ufige Reichsheer �bernommen. Dabei war er anfangs bei der Interalliierten Kontrollkommission zur R�umung des Baltikums. Danach war er dann bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr Lehrer an der Infanterieschule in M�nchen. Am 25. August 1920 hat er die fast genau sieben Jahre j�ngere Elisabeth 'Lisa' Anna Alice, �lteste Tochter vom Generalmajor z.D. Eduard Ludwig Julius von Enckevort, in Darmstadt. Im Herbst 1921 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann in der Heeres-Ausbildungs-Abteilung (T 4) eingesetzt. Am 1. April 1923 wurde er zum Chef der 5. Batterie vom 5. Artillerie-Regiment ernannt. Als solcher wurde er mit dem Rangdienstalter vom 1. April 1923 zum Major bef�rdert. Im Februar 1926 wurde er zur Kommandantur nach M�nster versetzt. Im M�rz 1926 wurde er dann als Lehrer an die Infanterieschule nach Ohrdruf kommandiert. Ab Herbst 1926 war er dann mit dieser in Dresden. Anfang 1927 wurde er dann auch offiziell zur Infanterieschule in Dresden versetzt. Im M�rz 1928 wurde er in das RWM nach Berlin versetzt. Dort wurde er bei der Inspektion der Waffenschulen (In 1) eingesetzt. Am 1. Januar 1929 wurde er dort zum Oberstleutnant bef�rdert. Im Februar 1930 wurde er als Lehrer an die Artillerieschule J�terbog versetzt. Am 1. Mai 1931 wurde er dort zum Oberst bef�rdert. Am 1. Oktober 1932 wurde er zum Artillerief�hrer I in K�nigsberg ernannt. Am 1. April 1934 folgte seine Bef�rderung zum Generalmajor. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er dann am 1. Oktober 1934 zum neuen Artillerief�hrer I, dem zuk�nftigen Stab der sp�teren 1. Infanterie-Division, ernannt. Am 1. April 1935 gab er sein Kommando an Generalmajor Walther Schroth ab und wurde daf�r zum Inspekteur der Inspektion der Kriegsschulen (In 1) im Reichswehrministerium ernannt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1935 zum Generalleutnant bef�rdert. Im Oktober 1936 wurde er Stellvertretender Pr�sident des Reichskriegsgerichts. Am 1. April 1937 wurde er unter gleichzeitiger Bef�rderung zum General der Artillerie zum Kommandierenden General vom Generalkommando I. Armeekorps in K�nigsberg ernannt. Bereits vor der Mobilmachung f�r den 2. Weltkrieg stellte er die 3. Armee als �bungseinheit auf, deren Oberbefehlshaber er dann wurde. Zuerst wurde er mit dieser Armee dann im Polenfeldzug eingesetzt. F�r deren F�hrung wurde er am 30. September 1939 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Bei der Aufl�sung der Armee wurde er am 21. Oktober 1939 in die F�hrerreserve versetzt. Am 5. November 1939 wurde er zum Oberbefehlshaber der 18. Armee ernannt, die er dann zuerst w�hrend des Westfeldzuges f�hrte. Am 14. Juni 1940 r�ckte er mit seiner Armee in Paris ein. Am 19. Juli 1940 wurde er zum Generaloberst bef�rdert. Ab Sommer 1941 f�hrte er die 18. Armee im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Am 21. Oktober 1941 wurde er namentlich in einer Sondermeldung zum Wehrmachtsbericht genannt: "Hand in Hand mit diesen Operationen stie� die Armee des Generaloberst von K�chler westlich des Peipus-Sees in breiter Front bis zur K�ste des Finnischen Meeres vor." Am 17. Januar 1942 wurde er zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord ernannt. Am 30. Juni 1942 wurde von K�chler zum Generalfeldmarschall bef�rdert. Am 12. August 1943 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "In der dritten Schlacht s�dlich des Ladogasees haben die unter F�hrung des Generalfeldmarschalls K�chler, des Generalobersten Lindemann und des Generals der Infanterie W�hler stehenden deutschen Truppen, unterst�tzt von den durch General der Flieger Korten gef�hrten Luftwaffenverb�nden, in der Zeit vom 22. Juli bis 6. August den Ansturm der 8. und 67. sowjetischen Armee in heldenm�tigen K�mpfen abgeschlagen und damit die Durchbruchsabsichten des Feindes vereitelt." Am 21. August 1943 wurde er mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Nach einer Meinungsverschiedenheit mit Adolf Hitler wurde er im Januar 1944 seines Postens enthoben. Bis Kriegsende bekam er kein weiteres Kommando mehr. Nach Kriegsende wurde er in N�rnberg im sog. "OKW-Proze�" angeklagt und zu 20 Jahren Haft verurteilt. Sp�ter wurde die Strafe auf 15 Jahre reduziert. Am 18. Februar 1953 wurde er vorzeitig aus der Haft entlassen.

 

Ritterkreuz (30. September 1939) Eichenlaub (21. August 1943)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubtr�ger 1940 - 1945, 4 B�nde, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubtr�ger 1940 - 1945, 9 B�nde, 4. �berarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Dermont Bradley, Markus R�vekamp, Ernes Henriot: Deutschlands Generale und Admirale: Teil IV /Band 7: Die Generale des Heeres 1921-1945. Knabe - Luz, Biblio-Verlag