Tod von Hitlers geliebten Geli Raubal - 1931 | Geschichte

Tod von Hitlers geliebten Geli Raubal – 1931

Tod von Hitlers geliebten Geli Raubal – 1931

„Die einzige Frau, die Hitler liebte.“

Hitlers Nichte Geli Raubal soll sich in seiner Wohnung in München umgebracht haben. Hitler war zu jener Zeit noch nicht deutscher Kanzler, aber er war ein Politiker im Aufstieg. Geli war die Tochter von Hitlers Halbschwester Angela (Hitler und Angela hatten denselben Vater, aber unterschiedliche Mütter, da Angelas Mutter verstorben war und ihr Vater danach Hitlers Mutter Klara Pölzl heiratete).
Hitlers Halbschwester Angela führte seinen Haushalt, da er zu dieser Zeit selbst unverheiratet war. Seine junge Nichte Geli lebte seit ihrem 18. Geburtstag auch mit ihnen. Später übernahm Angela als Haushälterin die Führung des Berghofs bei Berchtesgaden. Hitler benutzte diese Villa nämlich, noch weit bevor er an die Macht in Deutschland kam. Geli zog im Alter von 21 Jahren in Hitlers Wohnung in München ein, wo sie das Medizinstudium aufgenommen hat. Sie brach das Studium aber bald ab und widmete sich dem Gesang: Sie wollte sich als Sängerin ausbilden lassen und Hitler selbst finanzierte ihren Gesangunterricht.
Hitler und Geli standen sich sehr nahe und bald verbreiteten sich Geschichten über ihr inzestuöses Verhältnis. Sie war jung, hübsch und lebhaft, und Hitler mochte es, sie seinen Parteikollegen vorzuführen. Für eine Beziehung zwischen ihnen gab es einerseits keine Beweise, sodass es sich möglicherweise nur um Spekulationen bösartiger politischer Gegner handelte. Andererseits bestehen noch immer die Aussagen von Hitlers und Gelis Zeitgenossen und anderen, die von einer unnatürlichen Zuneigung Hitlers gegenüber Geli und ihrer komplizierten Beziehung bezeugen. Sicher ist, dass Hitler Geli bevormundete und eine besitzergreifende Beziehung zu ihr hatte. Als er herausfand, dass sie eine Beziehung mit seinem Fahrer, Emil Maurice, hatte, wurde der Fahrer gekündigt und die Beziehung gewaltsam unterbrochen. Hitler hielt Geli fast in Gefangenschaft, in einer Art „goldenem Käfig“ eingesperrt, und kontrollierte streng ihren jeden Schritt.
Als Geli nach Wien aufbrechen wollte, um dort Gesang zu studieren und sich angeblich auch zu verloben, verbot ihr Hitler dies und sie stritten sich. Er ging an diesem Tag nach Nürnberg und als er zurückkam, fand er sie tot in ihrer gemeinsamen Münchner Wohnung. Sie soll sich mit Hitlers eigener Pistole erschossen haben. Um diesen mysteriösen Tod entwickelten sich viele Verschwörungstheorien, unter anderen auch diejenige, dass Hitler selbst Geli mit seiner Pistole erschossen hat, weil sie angeblich schwanger war. Wie es auch gewesen sein mag, war dieser Vorfall ein schwarzer Fleck auf Hitlers, zu dieser Zeit ständig aufsteigender politischen Karriere. Der ganze Skandal sollte so schnell wie möglich vertuscht werden. Einige der Maßnahmen dafür waren, dass Gelis Leiche heimlich nach Wien für die Beerdigung befördert wurde. Der bayerische Justizminister Franz Gürtner, ein Befürworter der NSDAP, wurde davon überzeugt, eine Untersuchung durch die Staatsanwaltschaft aufzuheben. Die Leiche wurde nur oberflächlich obduziert und die Polizei gab eine eilige Erklärung von Selbstmord. All dies geschah noch vor den ersten Berichten und den ersten Fragen in den Morgenzeitungen. Laut Berichten der nächsten Tage hatte Geli eine gebrochene Nase und mehrfache Verletzungen an ihrem Körper. Als „offizielle“ Ursache für den Selbstmord galt Gelis „Unzufriedenheit mit ihrer künstlerischen Leistung“. Hitler gab später zu Protokoll, seine Nichte habe sich umgebracht, weil sie „nervös“ über einen bevorstehenden Auftritt war.
Hitler wurde depressiv nach ihrem Tod und die täglichen Zeitungsberichte über den Skandal haben seinen Zustand nur verstärkt. Er nahm an Gelis Bestattung nicht teil, weil er in einer isolierten Hütte am Ufer des Tegernsees bei München trauerte (oder auch seine Schuldgefühle überwinden wollte). Geli bekam eine christliche Bestattung, sie wurde also auf heiligem Boden beigesetzt, was im Fall eines Suizids gegen die Kirchenregeln ist. Dies deutet auch darauf hin, dass die Geschichte über ihren Suizid ein Vertuschungsversuch war. Hitler besuchte ihr Grab erst einige Tage nach der Beerdigung. Bald darauf begann er eine Beziehung mit Eva Braun, die er schon 1929 kennen lernte und von Zeit zu Zeit ausführte. Eva überlebte zwei Selbstmordversuche, den ersten ein knappes Jahr nach Gelis Tod, im August 1932. Sie schoss sich mit einer Pistole in die Brust, überlebte aber und versicherte sich nach ihrer Genesung Hitlers ungeteilte Zuneigung.
Angeblich sagte Hitler einmal aus, dass Geli die einzige Frau war, die er je liebte. Evas erster Suizidversuch ähnelte seltsamerweise Gelis Tod, was auch daraufhin deuten könnte, dass Eva von Hitlers Liebe für seine Nichte wusste und sich auf diese Weise seine Liebe für sich sichern wollte, da er Geli nicht mehr haben konnte. Interessant ist auch, dass sich Hitler Ende des Zweiten Weltkrieges in seinem Bunker mit derselben Pistole das Leben genommen hat, die auch Geli das Leben kostete.

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