Berlin. Ein Spaziergang durch den Stadtteil Prenzlauer Berg mit schönen Parks und schicken Altbauten.

Der Stadtteil Prenzlauer Berg ist eine der herrlichsten Gegenden der Stadt. Noch vor dem Mauerfall war er ein Arbei­terbezirk, heute ist beinahe alles restauriert, unzählige Häuser stehen unter Denkmalschutz. Auf den Straßen: etliche junge Familien, Sprachen aus vielen Ländern sind zu hören. Man sollte sich Zeit nehmen: für die sanierten Altbauten, für das quirlige Treiben auf den Straßen und in den Parks, für die schicken Läden sowie die unzähligen Cafés und Restaurants.

Wir starten am U-Bahnhof Senefelder Platz und betreten die Metzer Straße. Nach Überqueren der Straßburger Straße führt links ein Pfad durch den Spielplatz „Mondfisch“, der in die Belforter Straße mündet. Vor uns: der schöne Platz am Wasserturm. Über einige Stufen geht es hinauf zu einem Tableau, auf dem sich viele Leute in der Frühlingssonne aalen und den Blick auf den Wasserturm genießen. Der stammt von 1877, ist der älteste noch erhaltene der Stadt und war bis 1952 in ­Betrieb.

Am nördlichen Ende des Platzes leitet die Knaackstraße nach links zum nächsten berühmten Platz des ­Bezirks. Das schönste an dem eher beschaulichen Kollwitzplatz ist tatsächlich die ­Statue von Käthe Kollwitz. Im Restaurant „Gugelhof“ an der Knaackstraße 67 speisten im Jahre 2000 die damals amtierenden Staatsmänner und -frauen Albright, Clinton, Fischer und Schröder.

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Die Husemannstraße wurde noch zu DDR-Zeiten saniert

Nördlich des Kollwitzplatzes beginnt die Husemannstraße. Die Altbauten dort wurden noch zu DDR-Zeiten saniert, als Vorzeigeobjekt der SED, inklusive Einweihung durch Günter Schabowski. Wir gehen die Straße ein Stück, biegen dann rechts in die Sredzkistraße ab, die zur Kollwitzstraße führt. Sanierte Altbauten wohin das Auge blickt, auch jenseits der Danziger Straße in der Senefelder Straße und links in der Göhrenstraße. Der rundliche Platz mit Spielgeräten ist das „Göhrener Ei“, ein Jugendstil-Gebäudeensemble, erbaut von 1909 bis 1913.

Die Göhrenstraße mündet in die Raumerstraße, so gelangen wir zum Helmholtzplatz, eine adrette Grünanlage mit viel „Kunst im öffentlichen Raum“. Von der Raumerstraße geht es in die etwas breitere Pappelallee. Wir gehen nach links, überqueren die laute Kreuzung am U-Bahnhof Eberswalder Straße, passieren den legen­dären ­Imbiss „Konnopke“ und erreichen die Kastanienallee. Hier heißt es „Sehen und gesehen werden“, weshalb die Flaniermeile noch immer den Spitznamen „Castingallee“ trägt.

Es lohnt ein Abstecher in den Prater­garten. Den Biergarten gibt es seit 1837, er hat bei schönem Wetter oft schon mittags geöffnet. Weiter an Cafés, Restaurants, dem Comicladen „Modern Graphics“ und dem rührigen Lichtblick-Kino vorbei, biegen wir rechts in die Schwedter Straße ab, um dann links zum Zions­kirchplatz zu gelangen. Die dortige Kirchengemeinde war vor dem Mauer­fall eine Hochburg des ­Widerstands. An der imposanten ­Kirche vorbei führt die Zionskirchstraße zum Teutoburger Platz und weiter auf die Rückseite des Pfefferberg-Geländes. Hier kann man sich bis zur Vorderseite zum Biergarten durchschlängeln und erreicht so den U-Bahnhof Senefelder Platz.

Ausflugs-Info

  • Prater Biergarten Kastanienallee 7–9, Prenzlauer Berg, bei gutem Wetter tgl. ab 12 Uhr, Tel. 448 56 88, Mit fast 170 Jahren gilt der Prater als der älteste unter den schönen Biergärten in Berlin. Hier treffen sich Anwohner, Geschäftsleute, Studierende und internationale Touristen mitten in der Stadt. Unter rauschenden Kastanien­bäumen wird das süffige Prater Pils aus einer Brauerei in Frankfurt/Oder ausgeschenkt.
  • Imbiss „Konnopke“ (unter der Hochbahn) Schönhauser Allee 44b, Prenzlauer Berg, Di.–Do. 11–17 Uhr, Fr. 10–18 Uhr, Sbd. 12–19 Uhr, Tel. 442 77 65. Aus dem Bauchladen mit Wurstkessel von 1930 ist einer der bekanntesten Imbisse Berlins geworden. Die Menschen stehen Schlange, während Nudelsalat, Pommes und jede Menge Wurst über die Theke wandern. Am beliebtesten ist die original Konnopke-Currywurst – die es mittlerweile auch vegan gibt.
  • Wegdauer und Strecke Für die rund fünf Kilometer lange Strecke sollte man schon zwei ­Stunden einkalkulieren, auch um die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen.

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