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Abschiebung Günter Guillaumes in die DDR?

Kalender 26. August 1974

Nach der Verhaftung des DDR-Spions Günter Guillaume im April 1974 befürchtete der CDU-Vorsitzende Helmut Kohl, dass der frühere Referent des Bundeskanzlers Willy Brandt im Tausch mit verurteilten Fluchthelfern in die DDR abgeschoben werden könnte. Schriftlich forderte er Brandts Nachfolger Helmut Schmidt auf, zu diesen Gerüchten Stellung zu nehmen. In seinem Antwortschreiben bezog der Bundeskanzler eindeutig Position. Tatsächlich sollte es erst 1981 zu einem Austausch kommen.

Das Video ist Teil der Serie "Archivalien aus dem Bundesarchiv", mit der das Bundesarchiv über Twitter besondere Quellen aus seinen Beständen vorstellt und einordnet.

Kurze Videobeschreibung

(von Evi Milz und Max Ziesmann)

Ein Mitarbeiter des Bundesarchivs steht in einem Magazinraum am Standort Koblenz. Vor ihm liegt auf einer Ablagefläche eine Akte aus dem Bestand B 136 Bundeskanzleramt mit dem Titel „Guillaume“.

Mehrere Dokumente aus diesem Aktenband über den DDR-Spion Günther Guillaume werden gezeigt.

Der CDU-Vorsitzende Helmut Kohl bat den Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) in einem Schreiben vom 26. August 1974 um eine öffentliche Stellungnahme zu den Gerüchten, dass die Regierung plane, Günther Guillaume an die DDR abzuschieben. Guillaume war bis zu seiner Enttarnung und Verhaftung im April 1974 Referent des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt (SPD).

Ein dem Schreiben angehefteter Zettel mit handschriftlichen Notizen verweist auf ein Interview vom 10. August 1974, in welchem Schmidt angab, einen Austausch Guillaumes nicht in Erwägung zu ziehen. Auch eine Abschrift des Interviews mit Schmidts Aussage liegt der Akte bei. In einem Antwortentwurf auf das Schreiben von Kohl werden die Gerüchte zurückgewiesen.

Erst 1981, also sieben Jahre später, kehrte Günter Guillaume gemeinsam mit seiner Ehefrau im Rahmen eines Agentenaustauschs, der zugleich auch mehreren Hundert Familien die Ausreise aus der DDR ermöglichte, in die DDR zurück.