Fulda: Sehenswürdigkeiten, Tourismus, Fluss, Karte – Infos zur Stadt in Hessen
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Fulda: Sehenswürdigkeiten, Tourismus, Veranstaltungen, Fluss, Reifen und Karte – alle Infos zur Stadt in Hessen

Barock und mittelalterlich: Die Innenstadt in Fulda hat viel zu bieten.
Barock und mittelalterlich: Die Innenstadt in Fulda hat viel zu bieten. © Marius Holler/stock.adobe.com

Die Stadt Fulda hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Tourismus, Veranstaltungen, Fluss, Reifen, Karte, Fastnacht, Klinikum – lesen Sie alle wichtigen Infos zur Barockstadt Fulda kompakt im Stadtporträt auf einen Blick.

Fulda - Die Stadt Fulda liegt am gleichnamigen Fluss in Osthessen. Wie viele Einwohner hat die Stadt? Sie hat 68.000 Einwohner und ist damit die neuntgrößte Stadt im Bundesland Hessen. Die Kreisstadt des Landkreises ist eine von sieben Sonderstatusstädten in Hessen – also eine kreisangehörige Gemeinde mit mehr als 50.000 Einwohnern, die mehr Aufgaben und Rechte als sonstige kreisangehörige Städte hat, aber weniger als kreisfreie Städte.  

Fulda: Sehenswürdigkeiten, Tourismus, Fluss, Karte – alle Infos zur Stadt in Hessen

Für was ist Fulda bekannt? Die Stadt wird auch als Barockstadt, Domstadt, Bischofsstadt und Hochschulstadt bezeichnet. Gelegen in der Mitte von Deutschland zwischen den Mittelgebirgen Rhön und Vogelsberg – ist sie auch bekannt als Stadt für Tagungen und Kongresse, als Musical-Stadt sowie für ihren ICE-Halt am Bahnhof mitten in der Stadt. Zudem trägt die Stadt den Titel Sternenstadt. Wahrzeichen ist der Dom St. Salvator.

Wo liegt Fulda? Von der Stadt sind die Landesgrenzen zu Bayern und Thüringen 15 beziehungsweise 25 Kilometer entfernt. Sie war damit bis zum Ende der DDR eine Zonenrandregion. Während des Kalten Krieges galt die Region als gefährlichster Punkt. Im Bereich des „Fulda Gap“ wurde der Ausbruch eines Dritten Weltkrieges befürchtet.

BundeslandHessen
Größe (Einwohner)67.980 (Stand: 31. Dezember 2020)
Höhe261 m ü. NHN
Fläche104,05 km2
Vorwahl, Autokennzeichen0661, FD
OberbürgermeisterHeiko Wingenfeld (CDU), seit August 2015

Fulda, die Stadt in Osthessen, liegt etwa in der Mitte der Großstädte Kassel (Hessen), Frankfurt (Hessen) und Würzburg (Bayern). Frankfurt am Main ist 104 Kilometer entfernt, Würzburg 110 Kilometer, Kassel 106 Kilometer. Bis nach Erfurt (Thüringen) sind es 168 Kilometer.

Die Stadt Fulda kommt mit den Nachbargemeinden Petersberg, Künzell und Eichenzell als Stadtregion auf mehr als 110.000 Einwohner. Weitere Nachbargemeinden sind Großenlüder, die Stadt Hünfeld, Neuhof und die Stadt Schlitz im Vogelsbergkreis. Wie viele Einwohner hat der Landkreis? Im Landkreis leben insgesamt in 23 Städten und Gemeinden mehr als 220.000 Menschen.

Stadtplan von Fulda: Die Innenstadt kann man bequem zu Fuß erkunden.
Stadtplan von Fulda: Die Innenstadt kann man bequem zu Fuß erkunden. © sandi123/stock.adobe.com, Stadt Fulda

Die Stadt Fulda besteht aus der Kernstadt und 24 Stadtteilen. In der Kernstadt leben etwa 43.000 Menschen. Der größte Stadtbezirk der Kernstadt ist der Aschenberg,  ein von Hochhäusern dominierter und in den 1970er Jahren gegründeter Stadtteil, der auf einem Berg liegt und weit sichtbar ist. 8664 Menschen leben am Aschenberg. Größter Stadtteil der Stadt ist mit 2313 Einwohnern der Stadtteil Edelzell, der kleinste Stadtteil ist Besges (115 Einwohner).

Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Fulda zählen unter anderem der Dom, das Stadtschloss (heute Sitz der Stadtverwaltung), der barocke Schlossgarten, die Orangerie mit der Floravase, das Paulustor, die zwischen 819 und 822 erbaute Michaelskirche – eine der ältesten Kirchen in Deutschland – und der Frauenberg mit seinem Franziskaner-Kloster sowie das vier Meter große Bonifatiusdenkmal.

Fulda: Sehenswürdigkeiten in Fulda - aus dem Mittelalter und der Barockzeit

Das Alte Rathaus gehört zu den schönsten mittelalterlichen Bauten in der Innenstadt von Fulda. Ebenfalls noch aus der Zeit des Mittelalters stammt der sogenannte Hexenturm. Er ist der am besten erhaltene Turm der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Die Innenstadt ist übrigens problemlos zu Fuß zu erkunden.

Der Dom St. Salvator zu Fulda, auch Hoher Dom genannt, ist die Kathedralkirche im Bistum und als Grabeskirche des Heiligen Bonifatius auch Ziel der Bonifatiuswallfahrt. Der Dom wurde zwischen 1704 und 1212 nach Plänen des Stiftsbaumeister Johann Dientzenhofer gebaut – wie auch das Stadtschloss (1708-1714) und das Paulustor (1709-1711).

Ein Wahrzeichen von Fulda: der Dom St. Salvator.
Ein Wahrzeichen von Fulda: der Dom St. Salvator. © Patrice von Collani/Imago Images

Wie alt ist Fulda? Als Geburtsdatum von der Stadt kann der 12. März 744 betrachtet werden. An diesem Tag kam der aus Bayern stammenden Mönch Sturmius im Auftrag des Bonifatius („Apostel der Deutschen“) aus Hersfeld an den Ort, an dem dann das Kloster errichtet wurde. Der Name des Flusses ging dabei auf das Kloster und die Siedlung über.

Die Ratgar-Basilika war – als sie zwischen 791 und 819 an der Stelle der Gründungskirche von Sturmius im Kloster Fulda gebaut wurde – der größte Kirchenbau nördlich der Alpen. Das Münz- und Marktrecht bekam das Kloster am 1. Juli 1019 durch Kaiser Heinrich II. verliehen. Heute steht an der Stelle des Klosters der Dom. Er gilt als die bedeutendste Barockkirche in Hessen.

Blick auf Fulda (Fuldensis) aus dem Werk „Civitates Orbis Terrarum“ von Georg Braun (1541-1622) und Franz Hogenberg (1540-1590), publiziert zwischen 1572 und 1617.
Blick auf Fulda (Fuldensis) aus dem Werk „Civitates Orbis Terrarum“ von Georg Braun (1541-1622) und Franz Hogenberg (1540-1590), publiziert zwischen 1572 und 1617. © Imago Stock

Die genaue Herkunft des Namens Fulda für den Fluss und damit auch das Kloster und die daraus entstehende Stadt ist ungeklärt. Die Online-Enzyklopädie Wikipedia schreibt dazu: „Wahrscheinlichste Herkunft ist eine sogenannte Hydronymie (Gewässernamengebung) aus altsächsisch folda ‚Erde, Boden‘ und dem Grundwort -aha, das mit dem lat. aqua ‚Wasser‘ verwandt ist und in vielen deutschen Flussnamen auftritt.“

Die Stadt gibt die Bedeutung von Fulda mit „die Fließende“ an. Der Fluss entspringt in der Rhön auf etwa 850 Metern Höhe. Der Fluss legt von seiner Quelle auf der Wasserkuppe – dem höchsten Berg in Hessen – bis zur Mündung in die Weser bei Hann. Münden in Niedersachsen einen Weg von 218 Kilometern zurück. Er ist damit der längste Fluss in Hessen.

Auf der Fulda: Kanuten bei Lüdermund genießen die Natur in Osthessen.
Auf der Fulda: Kanuten bei Lüdermund genießen die Natur in Osthessen. © Frank Rumpenhorst/dpa

Ist Fulda schön? Ja, auf jeden Fall. Die Zuschauer des hr-Fernsehens haben die Stadt 2012 nicht ohne Grund zur schönsten Stadt in Hessen gewählt. Was kann man heute in der Barockstadt machen? Neben dem Barockviertel mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten (Dom, Schlossgarten, Stadtschloss) lockt die Stadt auch als Einkaufsstadt. Das Bild der Innenstadt ist im Gegensatz zu vielen anderen Städten trotz Filialisten – Karstadt, Galeria Kaufhof (seit Mitte Oktober 2020 geschlossen), H&M – nach wie vor von inhabergeführten Geschäften geprägt.

Der City Marketing („Spüre Fulda“) hat das Ziel, die Anziehungskraft der Stadt langfristig weiter zu steigern. Am Rande der Innenstadt steht mit dem Emaillierwerk ein schönes Shoppingcenter. Auch der Fluss lockt viele Touristen in die Stadt. Er kann zwischen Fulda und Bad Hersfeld mit dem Kanu befahren werden. Für Familien-Touren bietet sich der Abschnitt zwischen Schlitz-Hemmen und Schlitz-Pfordt an.

Im Jahr 2019 wurden in der Stadt insgesamt 420.627 Gäste gezählt. Ein Rekordwert. Überregionale Attraktionen sind dabei unter anderem der Weihnachtsmarkt und auch der Rosenmontagsumzug, der als der größte Umzug am Rosenmontag in Hessen gilt. Die Barockstadt gilt als Fastnachtshochburg. Schlachtruf der Fuldaer Karneval-Gesellschaft (FKG) ist „Föllsch Foll – Hinein!“. Das heißt in etwa „Fulda, voll hinein!“

Fasching in Fulda: Die Domstadt ist eine der Karnevalshochburgen in Hessen.
Fasching in Fulda: Die Domstadt ist eine der Karnevalshochburgen in Hessen. © Christian Tech/Tourismus Fulda

Bekannt ist Fulda auch als Musical-Stadt. Die spotlight musicals GmbH sitzt in der Stadt und hat sich auf Musicaladaptionen historischer Stoffe sowie bekannter Romanvorlagen spezialisiert. Bekannte Stücke sind unter anderem „Bonifatius“, „Die Päpstin“, „Die Schatzinsel“ und „Der Medicus“. Spotlight veranstaltet seit 2014 auch jährlich den Musicalsommer. Aufgrund von Corona musste dieser 2020 und 2021 aussetzen. Für 2022 ist allerdings die Erstaufführung des Musicals „Robin Hood“ geplant.

Kultureller Höhepunkt in Fulda: Vor dem Dom in Fulda wurde im August 2019 das Open-Air-Musical „Bonifatius“ gezeigt.
Kultureller Höhepunkt in Fulda: Vor dem Dom in Fulda wurde im August 2019 das Open-Air-Musical „Bonifatius“ gezeigt. © Michael Eloy Werthmüller, Charlie Rolff, Screenshot

Die Kinder-Akademie Fulda ist das erste eigenständige Kindermuseum in Deutschland. Es wurde 1991 auf Privatinitiative gegründet. Auf 2000 Quadratmetern Fläche regen im Museumsbereich interaktive Objekte aus Kunst und Kultur, Naturwissenschaft und Technik den Entdecker- und Forschergeist der Besucherinnen und Besucher an. Die Hauptattraktion in der Kinder-Akademie ist „Das Begehbare Herz“, das mit 36 Quadratmetern Grundfläche und fünf Metern Höhe einzigartig in Europa ist. 

In Fulda herrscht indes fast Vollbeschäftigung. Es gibt nur wenige Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2021 trotz der Coronavirus-Pandemie beispielsweise bei 3,1 Prozent (Vorjahr: 3,4 Prozent). Damit hat die Stadt die niedrigste Arbeitslosenquote in ganz Hessen.

Zu den bekannten Unternehmen aus der Stadt und mit Wurzeln in der osthessischen Stadt gehört unter anderem Edag. Die Edag-Gruppe, die ihren Sitz seit 2015 in Arbon in der Schweiz hat, gilt als weltweit größter unabhängiger Entwicklungspartner der Automobil- und Luftfahrtindustrie. Fulda Reifen (ursprünglich Gummiwerke Fulda) wurde im Jahr 1900 von Gustav Becker und Moritz Hasenclever gegründet. Das Reifenwerk ist seit 2009 ein Standort der Goodyear Dunlop Gruppe. 

Das Klinikum Fulda (1007 Betten) ist nach der Anzahl der Betten (1007 Betten) das viertgrößte Krankenhaus in Hessen nach dem Universitätsklinikum Frankfurt, dem Klinikum Kassel und dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg. 1987 wurde die erste Herztransplantation am Klinikum erfolgreich durchgeführt. Im Prenatalzentrum am Klinikum überlebte 2010 ein Frühgeborenes (Frieda), das nach 21 Wochen und 5 Tagen zur Welt kam. 2019 überlebte ein weiteres Kind (Melina) nach nur 21 Wochen und 4 Tagen Schwangerschaft.

Aus Fulda: Sebastian Kehl arbeitet auch nach seiner aktiven Karriere weiter bei Borussia Dortmund.
Aus Fulda: Sebastian Kehl arbeitet auch nach seiner aktiven Karriere weiter bei Borussia Dortmund. © Eibner/Imago Images

Zu den bekanntesten Sportlern aus der Stadt gehört Sebastian Kehl. Der Vizeweltmeister von 2002 spielte jahrelang bei Borussia Dortmund, wo er seit seiner aktiven Karriere aktuell als Leiter der Lizenzspielerabteilung tätig ist. Nach seinem Jugendverein SV Lahrbach spielte Sebastian Kehl bei Borussia Fulda (seit der Saison 2019/20: SG Barockstadt Fulda-Lehnerz, Spielort: Sportpark Johannisau). Der TTC Rhön-Sprudel Fulda-Maberzell spielt in der Tischtennis-Bundesliga.

Video: Vera Vogt und Max Dudyka waren als Fuldaer Hessentagspaar auserkoren

In Fulda war für 2021 der Hessentag mit dem Motto „Foll hessisch“ geplant. Die Stadt sah den Hessentag auch als Programm für Stadtentwicklung. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie sollte der Hessentag 2021 zunächst abgespeckt mit weniger Großveranstaltungen stattfinden. Schon 1990 richtete die Stadt den Hessentag aus. Damals besuchten 700.000 Besucherinnen und Besucher das Landesfest. Im Januar 2021 wurde die Veranstaltung allerdings abgesagt - wegen Corona. Die Barockstadt soll zu einem späteren Zeitpunkt Gastgeber sein und bewirbt sich für das Jahr 2026.

Vera Vogt und Max Dudyka waren in Fulda als das Hessentagspaar 2021 auserkoren worden.
Vera Vogt und Max Dudyka waren in Fulda als das Hessentagspaar 2021 auserkoren worden. © Frank Rumpenhorst/dpa

Überregional bekannte Personen aus Fulda oder mit Bezug zu der Stadt sind unter anderem der Physiker und Nobelpreisträger Ferdinand Braun, der Hammerwurf-Olympiasieger Karl Storch, die Gespann-Weltmeister von 1955, Willi Faust und Karl Remmert, der ehemalige Profi-Radrennfahrer Patrik Sinkewitz, der Olympia-Schwimmer Jan-Philip Glania, der ehemalige Hessische Wirtschaftsminister Alois Rhiel (CDU) und der ehemalige Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Alfred Dregger. Bekannt durch die Hohmann-Affäre wurde Martin Hohmann (ehemals CDU, jetzt AfD).

Aktueller Bischof von Fulda ist seit 2018 Michael Gerber. Seine Vorgänger waren Heinz Josef Algermissen, Johannes Dyba und Eduard Schick. Jährlich im Herbst findet die Deutsche Bischofskonferenz in der Barockstadt statt, die katholisch geprägt ist. Die Diözese zählte Ende 2020 insgesamt 369.854 Katholiken. Laut Statistischem Bericht der Stadt von 2017 waren 44,6 Prozent der Einwohner Mitglied der katholischen Kirche.

Fulda Gap: Die „Lücke von Fulda“ zwischen Hessen und Thüringen galt als gefährlichster Punkt des Kalten Krieges.
Fulda Gap: Die „Lücke von Fulda“ zwischen Hessen und Thüringen galt als gefährlichster Punkt des Kalten Krieges. © Imago Images

Der Wahlkreis Fulda wurde in der CDU-Hochburg seit 1949 stets von den Direktkandidaten der CDU gewonnen. Michael Brand, der seit 2005 für die CDU als Abgeordneter im Bundestag sitzt, erhielt bei der Bundestagswahl 2021 insgesamt 38,1 Prozent der Stimmen (2017: 45,2 Prozent). Vor der Zeit des Nationalsozialismus war in der katholisch geprägten Stadt traditionell die Deutsche Zentrumspartei die stärkste Partei.

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