Freedom Writers

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Film
Titel Freedom Writers
Produktionsland Deutschland, USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2007
Länge 123 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Richard LaGravenese
Drehbuch Richard LaGravenese
Produktion Danny DeVito,
Michael Shamberg,
Stacey Sher
Musik Mark Isham,
will.i.am
Kamera Jim Denault
Schnitt David Moritz
Besetzung

Freedom Writers ist ein US-amerikanisches Filmdrama von Richard LaGravenese aus dem Jahr 2007.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erin Gruwell wird Mitte der 1990er Jahre an der Wilson Classical High School in Long Beach als Englischlehrerin eingestellt. Sie sagt ihrer Vorgesetzten, sie sei Lehrerin geworden, weil sie nach den Rassenunruhen im Jahr 1992 die Welt verändern wollte.

An der Schule herrscht – genauso wie in der Stadt – Gewalt zwischen den Angehörigen verschiedener ethnischer Gruppen. Viele Lehrkräfte an der Schule haben Vorbehalte gegen ihre Schüler. Gruwell hört von ihren Schülern, deren Hauptziel sei das bloße Überleben.

Eines Tages konfisziert sie eine Zeichnung, die einen der Schüler in rassistischer Weise darstellt. Erbost darüber zieht die Lehrerin vor der Klasse Parallelen zu rassistischer Nazi-Propaganda und muss erschrocken feststellen, dass nur einem der Schüler das Wort Holocaust ein Begriff ist.

Gruwell macht das Niederschreiben der eigenen Erlebnisse und Ideen zur Hausaufgabe. Dabei sind die Schüler frei in der Wahl von Umfang und Form. Außerdem verspricht sie den Schülern, nicht ohne deren Einverständnis in den Tagebüchern zu lesen.

Langsam gewinnt Gruwell den Respekt und das Vertrauen ihrer Schüler. Da der Horizont vieler ihrer Schüler kaum über die Nachbarschaft hinausgeht, beschließt sie einen Ausflug in das Museum der Toleranz zu planen und dabei erneut das Thema Holocaust mit der Klasse zu behandeln.

Vonseiten der Schule besteht keine Bereitschaft, Mittel in die schwierigen Schüler zu investieren. Gruwell nimmt daher mehrere Nebenjobs an, um notwendige Ausgaben aus eigener Tasche zu begleichen und auch Schullektüre selbst zu kaufen.

Gruwell setzt unter anderem die Tagebücher von Anne Frank als Schullektüre ein; von der Lektüre beeindruckt, wollen die Schüler Miep Gies einladen, die Person, von der Anne Frank versteckt worden war. Sie schreiben Briefe und sammeln Geld, um ihr die Reise finanzieren zu können. Miep Gies besucht wirklich die Schule und hält einen Vortrag.

Gleichzeitig leidet Gruwells Privatleben unter ihrem zeitaufwändigen Engagement für die Klasse. Nach einiger Zeit verlangt ihr Ehemann Scott Casey die Scheidung.

Gegen Ende fassen die Schüler ihre Aufzeichnungen zu einem Buch zusammen, was schließlich unter dem Namen Freedom Writers Diary veröffentlicht wird. Zum Schluss erkämpft sich Gruwell das Recht, entgegen dem an der Schule angewandten Rotationsprinzip ihre Klasse auch weiterhin in der Oberstufe unterrichten zu dürfen.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

John Anderson schrieb in der Zeitschrift Variety, der letzte Film „aus einer langen Reihe der Filme über Heilige, die Schüler retten würden“ versuche, ehrlich zu sein und sich vor Naivität nicht zu fürchten. Das Ergebnis sei „extrem rührend“. Die Darstellung von Hilary Swank sei „einfühlsam“ und „offen“.[3]

James Berardinelli schrieb auf ReelViews, der Film überbringe die Botschaft über die Hoffnung und die Möglichkeit des Änderns des eigenen Schicksals auf eine emotional und intellektuell befriedigende Weise. Er sei kein großartiger Film, aber ein „wirkungsvolles Drama“, in dem emotional beladene Szenen real wirken würden. Berardinelli lobte die Darstellung von April L. Hernandez, die wie ein „Knaller“ wirke.[4]

Das Lexikon des Internationalen Films urteilt: „Das von einer überzeugenden Hauptdarstellerin geprägte pädagogische Märchen bemüht sich nach einer wahren Begebenheit, jede Art von Sozialkitsch zu vermeiden, erfüllt aber auf Grund des Sujets zwangsläufig auch die Klischees des Genres.“[5]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Richard LaGravenese erhielt im Jahr 2007 den Humanitas-Preis und wurde 2008 für das Drehbuch für den NAACP Image Award nominiert.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Handlung beruht auf dem im Jahr 1999 veröffentlichten Buch The Freedom Writers Diary: How a Teacher and 150 Teens Used Writing to Change Themselves and the World Around Them, das die real existierende Erin Gruwell gemeinsam mit ihren Schülern schrieb. Die deutsche Ausgabe ist 2007 im Autorenhaus Verlag erschienen: Freedom Writers: Wie eine junge Lehrerin und 150 gefährdete Jugendliche sich und ihre Umwelt durch Schreiben verändert haben.

Der Film wurde in Long Beach und in Los Angeles gedreht.[6] Er spielte in den Kinos der USA bis zum 11. März 2007 ca. 36,6 Millionen US-Dollar ein.[7]

Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland bewirkte der Film die Gründung des Vereins ChangeWriters, der den Lernerfolg von Schülern durch Verbesserung des Lehrer-Schüler-Verhältnis fördern möchte.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erin Gruwell und die Freedom Writers: Freedom Writers. Wie eine junge Lehrerin und 150 gefährdete Jugendliche sich und ihre Umwelt durch Schreiben verändert haben. Autorenhaus Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-86671-017-7

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Freedom Writers. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, März 2007 (PDF; Prüf­nummer: 109 117 K).
  2. Alterskennzeichnung für Freedom Writers. Jugendmedien­kommission.
  3. Kritik von John Anderson (Memento des Originals vom 7. Juni 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.variety.com
  4. Kritik von James Berardinelli
  5. Freedom Writers. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 6. Mai 2017.
  6. Filming locations für Freedom Writers
  7. Box office / business für Freedom Writers
  8. Natalie Putsche: Changewriting-Projekt – „Dann kannst du wieder Du sein“. In: Deutschlandfunk. 17. Dezember 2018, abgerufen am 27. Februar 2020.