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Zweiter Weltkrieg Franz Halder

Der Mann, der Hitlers Krieg gegen Stalin plante

Niemand prägte den Feldzug gegen die Sowjetunion stärker als der bayerische General Franz Halder. Von Hitler abgesetzt, wurde er Zeuge der Anklage in Nürnberg und beeinflusste den Kalten Krieg.
Als Generalstabschef des Heeres war Generaloberst Franz Halder (1884–1972) in den ersten drei Jahren des Zweiten Weltkrieges einer der wichtigsten Militärs der Wehrmacht Als Generalstabschef des Heeres war Generaloberst Franz Halder (1884–1972) in den ersten drei Jahren des Zweiten Weltkrieges einer der wichtigsten Militärs der Wehrmacht
Als Generalstabschef des Heeres war Generaloberst Franz Halder (1884–1972) in den ersten drei Jahren des Zweiten Weltkrieges einer der wichtigsten Militärs der Wehrmacht
Quelle: Bundesarchiv, Bild 146-2000-003-06A / CC-BY-SA 3.0

Name: Franz Halder

Vater: Maximilian Halder, Generalmajor der Königlich-Bayerischen Armee; Mutter: Mathilde Halder, geborene Erl.

Geboren: 30. August 1884 in Würzburg; gestorben: 2. April 1972 in Aschau im Chiemgau.

Beruf: Offizier und Chef des Generalstabes des deutschen Heeres (1938–1944).

Freunde: Halder machte als Jahrgangsbester der Bayerischen Kriegsakademie 1914 eine steile Karriere und war gut vernetzt im Offizierskorps der Reichswehr. War mit vielen Generälen der Wehrmacht befreundet, bis er sie enttäuschte.

Feinde: Ehemalige Freunde und Hitler, der ihn im September 1942 wegen beharrlichen Warnungen vor der Strategie an der Ostfront entließ. 1944 wurde er von der Gestapo festgenommen.

Franz Halder 1946 als Zeuge der Anklage im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess
Franz Halder 1946 als Zeuge der Anklage im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess
Quelle: Wikimedia / Public Domain

Leistung: Die Pläne für die siegreichen Feldzüge gegen Polen, die skandinavischen Länder, Frankreich, Belgien und die Niederlande beeinflusste er wesentlich. Er stellte die Wehrmacht auf für das Unternehmen Barbarossa, den Angriff auf die Sowjetunion.

Fehler: Die Rote Armee unterschätzte der Pedant Halder völlig. Anfang Juli 1941 erwartete er ihren Zusammenbruch binnen zwei Wochen.

Nerd-Wissen: Nach seiner Befreiung in Norditalien übernahm Halder 1946 die Leitung der deutschen Sektion der Historical Division der US-Armee in Königstein. Er beeinflusste in dieser Rolle wesentlich die internationale Militärgeschichtsschreibung bis in die 80er-Jahre. Auch die taktischen Vorbereitungen des Westens im Kalten Krieg gegen den Ostblock waren von seinen Analysen geprägt.

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Geheimnisse: Niemand weiß, wie weit Halder wirklich gegangen wäre, falls Hitler im September 1938 oder im Spätherbst 1939 den Befehl zu sofortigen Angriffen auf die Tschechoslowakei oder Frankreich gegeben hätte. Wäre er zum Anführer einer Offiziersverschwörung geworden? Zum starken Mann eines Militärregimes nach Hitler? Oder hätte ihm, anders als seinem Vorgänger Ludwig Beck, der Mut dazu gefehlt?

Urteil: Sein Biograf Christian Hartmann attestiert ihm „frappante Kritiklosigkeit und Leichtfertigkeit“ im Amt.

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1941 – Das Unternehmen Barbarossa

Am 22. Juni 1941 brachen drei Millionen deutsche Soldaten auf, um "Lebensraum" zu erobern. Nach Hitlers Willen sollte der Russlandkrieg von Anfang an ein "anderer" Krieg, ein Vernichtungskrieg, sein.

Quelle: STUDIO_HH

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