Franz Gürtner - Munzinger Biographie

Franz Gürtner

Reichsjustizminister

* 26. August 1881 Regensburg

† 29. Januar 1941 Berlin

Wirken

Franz Gürtner wurde am 26. August 1881 in Regensburg als Sohn eines Eisenbahnbeamten geboren. Er studierte Rechtswissenschaften, bestand mit hervorragender Note das juristische Staatsexamen und wurde 1909 in das bayerische Justizministerium berufen, wo er bis zum Kriegsausbruch als Personalreferent tätig war. Von 1914 bis 1918 war er im Feld und nahm zuletzt an der Expedition in Palästina teil.

Nach Rückkehr im März 1919 und nach kurzer Verwendung als Staatsanwalt in München, wurde G. 1920 wieder in das bayerische Justizministerium berufen und am 4. August 1922 zum bayerischen Justizminister ernannt, bis er bei der Bildung des Kabinetts von Papen am 1. Juni 1932 als Reichsjustizminister nach Berlin berufen wurde. In dieser Stellung verblieb er auch nach dem 30. Januar 1933. Seit 1934 leitete er neben dem Reichs- auch das preußische Justizministerium.

So kam es, daß sein Name verknüpft bleibt mit den nach 1933 durchgeführten nationalsozialistischen Maßnahmen zur Herstellung der deutschen Reichseinheit durch Ueberführung der Rechtspflege der Länder auf das Reich u.a.m. Gleichzeitig sah er sich aber vielfach gezwungen, Dinge zu decken, die mit Recht und Gesetz nichts zu tun hatten. So, als er nach der Bartholomäus-Nacht vom 30. ...