Senator Dr. Franz Burda: Der Visionär von Burda im Profil!

Senator Dr. Franz Burda

Selfmademan und Visionär

Senator Dr. Franz Burda (1903 – 1986) war der letzte große Patriarch des deutschen Pressewesens und eine der Gründer-Persönlichkeiten der deutschen Nachkriegszeit. Aus der Drei-Mann-Druckerei seines Vaters in Offenburg schuf er eines der größten Druck- und Verlagshäuser der Bundesrepublik. Er erfand die Erfolgstitel Bunte, Freizeit Revue und Mein schöner Garten, zelebrierte den legendären Bal paré in München sowie Bambi-Verleihungen und warb mit der Burda-Staffel über deutschen und österreichischen Städten. Franz Burda war ein Visionär und einer der Väter des deutschen Wirtschaftswunders.

Er war ein Kind des „kurzen 20. Jahrhunderts“, wie es der Historiker Eric Hobsbawm nennt. Die Zeit bis zum Ersten Weltkrieg stand noch in der Tradition des 19. Jahrhunderts, während der Krieg mit seiner totalen Mobilmachung und noch mehr das Kriegsende mit seinen Revolutionen in Russland, Deutschland und Österreich eine neue Gesellschafts- und Weltordnung mit sich brachten. Mit dem Ende des Kalten Krieges begann bereits das 21. Jahrhundert. Diese kurze Epoche hat Franz Burda genutzt.


„Erfolg hat man mit einer guten Idee, mit dem Entschluss, diese Idee zu realisieren, und der Kraft, die ursprüngliche Idee zum Erfolg zu führen.“

Senator Franz Burda, Verleger (1903 – 1986)


Am 24. Februar 1903, einem Fasnachtsdienstag, kam er als Sohn von Franz und Josefine Burda in Philippsburg zur Welt. Seine Mutter starb, als er sechs Jahre alt war. Sein Vater, der mittlerweile nach Offenburg umgezogen war und eine kleine Druckerei gegründet hatte, heiratete ein zweites Mal und holte seinen Sohn 1911 ebenfalls nach Offenburg, wo er mit einem leiblichen Bruder und sechs Stiefgeschwistern in bescheidenen Verhältnissen aufwuchs. Der junge Franz absolvierte seinen Abschluss an der Offenburger Schiller-Oberrealschule und anschließend eine kaufmännische Lehre bei der Firma Freihandel. Als er in die Filiale Freiburg versetzt wurde, studierte er zeitgleich an der dortigen Universität Volkswirtschaft.

Ab 1924 ging Franz Burda zum Studium nach Wien, München und Erlangen und arbeitete zwischendurch in der Druckerei des Vaters. 1927 legte er sein Staatsexamen ab und erwarb den Titel Diplom-Volkswirt. Im folgenden Jahr gab Burda mit dem Rundfunk-Programmheft „Sürag“ die erste Zeitschrift heraus. 1928 promovierte er in Erlangen zum Dr. rer. pol. mit der Abhandlung „Die Entwicklung der badischen Produkten-Börsen“. 1929 legte Burda vor der Handwerkskammer Freiburg die Gesellenprüfung als Buchdrucker ab. 


„In ihm war ein nie versiegender optimistischer Quell.“

Lothar Späth, Ministerpräsident Baden-Württemberg (1937 – 2016)


Am 22. November 1929 starb sein Vater, Franz Burda I.. Der 26 Jahre alte Dr. Franz Burda übernahm alleinverantwortlich die Druckerei im Hinterhaus der Metzgerei Burg in Offenburg. Im April 1930 legte er die Meisterprüfung im Buchdruckerhandwerk ab. Am Ostersonntag desselben Jahres verlobte er sich mit Anna Magdalena Lemminger. Am 9. Juli 1931 wurde Hochzeit gefeiert, und am 24. Mai 1932 wurde der erste Sohn, Franz, geboren. Im Jahre 1935 verdiente Franz Burda seine erste Million. Mit dem Neubau der Druckerei an der Hauptstraße/Unionrampe wurde begonnen, und Burda kaufte seine erste Tiefdruckmaschine. Am 29. April 1936 kam der zweite Sohn, Frieder, zur Welt.

1938 übernahm Burda die „arisierte“ Druckerei der Gebrüder Bauer in Mannheim. Mit Frau und Kindern zog er nach Heidelberg, wo am 9. Februar 1940 der dritte Sohn, Hubert, geboren wurde und Franz Burda sich persönlich um die Geschäfte der Großdruckerei kümmerte. Das Chefbüro teilte er sich bis Kriegsausbruch mit Berthold Reiss, einem der drei früheren Besitzer. Der jüdische Berthold Reiss und seine Frau, die Schauspielerin Maria Petri, überlebten die Naziherrschaft in Heidelberg. Ihr einziger Sohn Hans emigrierte nach Irland. Nach dem Krieg sagte Berthold Reiss zugunsten von Franz Burda vor der französischen Militärregierung in Baden-Baden aus. Ein Leben lang verband die Familien eine enge Freundschaft. Nachdem die Mannheimer Firma 1943 ausgebombt war, verlegte Franz Burda das Unternehmen nach Lahr-Dinglingen. 1949 wurde die Gebr. Bauer OHG im Handelsregister gelöscht und firmierte fortan als Werk Lahr-Dinglingen des Unternehmens von Franz Burda.


„Franz Burda fühlte sich nicht wohl im Dritten Reich. Er durchschaute und verachtete dessen Beherrscher und seine Leute. Aber die Bande war nun einmal da und allmächtig; also musste man irgendwie mit ihr auskommen. Den Betrieb aufgeben, die Heimat aufgeben ohne absoluten Zwang, das war seine Sache nicht. Ich bewundere, wie er seine Firma erhielt, wie er sich arrangierte und doch sich nichts dabei vergab und doch ein freier Mann blieb.“

Golo Mann, Historiker (1909 – 1994)


Im Zweiten Weltkrieg stellte Burda Generalstabskarten und mehrfarbige Luftbildpläne im Tiefdruck her. Im April 1945 wurde Offenburg französische Besatzungszone, für die Burda Schulbücher und Briefmarken druckte.

Ab April 1948 gab Franz Burda die Zeitschrift „Das Ufer“ heraus. 1954 nannte er sie in Bunte um: Sie illustrierte als erste deutsche Zeitschrift unterhaltsame Themen mit mehrfarbigen Fotostrecken. Im Februar 1949 erschien wieder die „Sürag“ (später „Bild + Funk“), und im September 1949 kam die erste Ausgabe der Bausparerzeitschrift Das Haus auf den Markt.


„Millionen Menschen verdanken ihm Anregung, Freude und praktische Hilfe.“

Richard von Weizsäcker, Bundespräsident (1920 – 2015)


1955 schickte der Verleger erstmals seine Burda-Staffel in die Luft. Da Deutschland noch nicht die Lufthoheit besaß, mussten Flugzeuge in der Schweiz gechartert werden und durften zunächst auch nur mit einem Schweizer Piloten fliegen. Bis zum Jahr 1974 war die Burda-Staffel als Werbeträger über deutschen und österreichischen Städten im Einsatz. Burda veranstaltete Großflugtage mit bekannten Pilotinnen und Piloten.

1961 erfolgte der erste Spatenstich für das Burda-Verwaltungshochhaus in Offenburg. Der knapp 70 Meter hohe Bau aus einem 160-Tonnen-Stahlgerüst und mit 25.000 Kubikmeter umbautem Raum wurde Ende 1963 eingeweiht und zum Wahrzeichen Offenburgs.

Ende 1962 übernahm Burda die Frauenzeitschrift Freundin und die „Film Revue“. Mit der „Film Revue“ kam auch der Bambi-Preis ins Haus, der seitdem alljährlich von Burda verliehen wird. Von 1961 bis 1970 zelebrierte Franz Burda den Bal paré im „Bayerischen Hof“ in München mit Gästen aus Politik, Gesellschaft, Film, Show und Sport: Sophia Loren, Rock Hudson, Kirk Douglas, Max Schmeling, Ella Fitzgerald, Shirley Bassey, Tom Jones, Diana Ross u.v.a.. Im November 1966 übertrug Franz Burda seinem 26-jährigen Sohn Hubert Burda die Leitung des neuen Münchner Verlagshauses in der Arnulfstraße.


„Er war ein wirklich großartiger Kerl. Ein Kerl wie Samt und Seide.“

Henri Nannen, Verleger (1913 – 1996)


Im Jahr 1967 übernahm Franz Burda den kompletten Pressevertrieb Waldbaur in Anif bei Salzburg. Der bedeutendste Pressegroßhandel Österreichs vertrieb u.a. die Burda-Blätter Bunte, Freundin, „Bild + Funk“ und Aenne Burdas „Burda Moden“.

1969 gründeten Burda und das amerikanische Verlagshaus Meredith das Joint Venture Meredith/ Burda Inc. Und 1971 wurde die erste Tiefdruckerei in Lynchburg, Virginia, USA offiziell eröffnet. Der 34.200 qm große Bau beherbergte zwei Cerutti-Tiefdruck-Rotationsmaschinen mit je acht Druckwerken, eine Andruckmaschine mit vier Druckwerken u.a. Weitere Werke wurden 1981 in Newton, North Carolina, und 1985 in Casa Grande, Arizona gebaut.


 „Er brachte mir bei, Geschichten mit Bildern zu erzählen.“

Axel Ganz, Verleger (geb. 1937)


Im Juli 1970 brachte Franz Burda die erste Ausgabe der von ihm konzipierten Freizeit und Rätsel Revue auf den Markt. An seinem 69. Geburtstag im Jahr 1972 erfüllte sich der Senator einen Herzenswunsch: Erstmals erschien die Zeitschrift Mein schöner Garten. Der Titel ist heute Europas größtes Gartenmagazin. Im Jahr darauf delegierte er die Aufgaben an seine drei Söhne und berief sie zu Geschäftsführenden Gesellschaftern. Am 3. März 1976 übergab der Verleger auch die Chefredaktion der Bunte an seinen Sohn Hubert. 28 Jahre lang hatte Franz Burda das Flaggschiff seines Hauses geleitet und von den großen Ereignissen seiner Zeit berichtet: Er schickte Reporter mit Papst Paul VI. ins Heilige Land (1963/64), zeigte Fotos der ersten Herztransplantation des südafrikanischen Chirurgen Christiaan Barnard (1967) und druckte die ersten Bilder von der Mondlandung (1969). Den Deal hatte er eigens mit Raketenkonstrukteur Wernher von Braun ausgehandelt. Die Sonderausgabe der Bunte, „Der Flug zum Mond“, verkaufte sich 500.000 Mal.


„Für mich ist er bis heute lebendig geblieben. Ich trage ihn als einen Menschen in mir, der nicht untergegangen, nicht vergessen ist.“

Reinhold Messner, Bergsteiger (geb. 1944)


Im Dezember 1985 übertrug Franz Burda seine Anteile seinen drei Söhnen, die damit an allen Unternehmen in gleicher Höhe beteiligt waren. Am 30. September 1986 starb Senator Dr. Franz Burda im Kreise seiner Familie in Offenburg.

Soziales Engagement von Franz Burda

Zu den sozialen Pioniertaten des Senators zählte 1952 die Gründung einer Betriebskrankenkasse, die schon Jahre vor der gesetzlichen Krankenkasse Krebsvorsorgeuntersuchungen finanzierte. 1953 gründete er zu Ehren seines Vaters die „Franz-Burda-Siedlung“, eine weiträumige Wohnsiedlung für Burda-Mitarbeiter im Offenburger Stadtteil Albersbösch. Darüber hinaus unterstützte der Senator den Eigenheim-Bau der Mitarbeiter. 1955 führte er die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ein, 15 Jahre vor der gesetzlichen Regelung. Zu seinem 60. Geburtstag im Februar 1963 stiftete Franz Burda seinen Mitarbeitern ein großzügiges Sportgelände in Offenburg. 1978 schenkte er der Stadt die Kindertagestätte im Stegermatt.

Pionier für den Umweltschutz

Für den Umweltschutz engagierte sich Dr. Franz Burda als einer der ersten deutschen Unternehmer und Publizisten. Bereits im November 1970, zehn Jahre vor Gründung der Partei „Die Grünen“, lud der Verleger namhafte Fachleute aus dem In- und Ausland zum ersten interdisziplinären Umweltschutzsymposium nach Offenburg ein. Bunte berichtete in einer achtteiligen Serie und machte auf Luftverschmutzung, Lärmbelästigung, Überfischung, „Das Meer als Müllkippe“ und „Gefahren der Atomkraft“ aufmerksam. Ein Jahr später folgte ein zweiter Kongress, der sich mit der „nachindustriellen Gesellschaft aus dem Gesichtswinkel der Zukunftsforschung“, der „Stadtplanung für das Jahr 2000“, den „Giftstoffen natürlicher Nahrungsmittel“ und der „ökologischen Situation des modernen Menschen“ auseinandersetzte. Die Beiträge wurden in zwei Broschüren unter den Titeln „So rotten wir uns selber aus“ und „Gefahren der Zukunft“ publiziert.

Kunstmäzen und -sammler

Die Leidenschaften von Franz Burda waren neben seiner Familie und seinem Unternehmen die Kunst, der Sport und die Natur. Er war Mäzen und Kunstsammler, stellte der großen Münchner Kunstausstellung über Jahre stattliche Beträge zum Ankauf von Bildern zur Verfügung. In seiner badischen Heimat stiftete er zahlreiche Kunstwerke: Sein Geburtsort Philippsburg erhielt die Kunstwerke „Die Kraniche“ und „Die aufsteigenden Vögel“ von Fritz Melis sowie „Pax Aeterna“ von Giacomo Manzù. Ebenfalls von Manzù ist das Grimmelshausen-Denkmal, das Senator Dr. Franz Burda 1977 der Stadt Renchen schenkte. Seiner Heimatstadt Offenburg stiftete er eine Säule ihrer Patronin St. Ursula und 1984 die beiden großen Bronzeplastiken „Bacchus“ und „Dionysos“ des Künstlers Sandro Chia. Das Grabmal von Franz Burda auf dem Offenburger Weingarten-Friedhof gestaltete Giacomo Manzù.

Der Senator liebte die Berge, wanderte sehr gern in seiner badischen Heimat, ging auf die Jagd und betätigte sich als Winzer. Im Faustball war er selbst aktiver Spieler und Förderer dieses Sports.

Auszeichnungen von Franz Burda

Für seine Verdienste wurden Franz Burda zahlreiche hohe Auszeichnungen verliehen. Die Technische Universität Karlsruhe ernannte ihn 1950 zum Ehrensenator. Im selben Jahr wurde ihm die zweithöchste Auszeichnung der Republik Italien, „Commendatore di merito“, zuerkannt. Seit 1958 war er Ehrenbürger seiner Heimatstadt Philippsburg. 1963, an seinem 60. Geburtstag, ernannte die Stadt Offenburg den „wagemutigen Schöpfer und zielbewussten Leiter ihres größten Betriebs“ zum Ehrenbürger. Er erhielt das Goldene Großkreuz des Patriarchen Athenagoras. Ministerpräsident Dr. Hans Filbinger überreichte ihm 1967 das „Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“. Zum 65. Geburtstag wurde ihm das „Große goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“ verliehen. Fünf Jahre später folgte das „Große Bundesverdienstkreuz mit Stern“. Zum 75. Geburtstag wurden das „Verdienstkreuz mit Schulterband und Stern der Bundesrepublik Deutschland“ und das „Goldene Ehrenzeichen des Landes Salzburg“ an ihn vergeben. Österreichs Bundeskanzler Bruno Kreisky überreichte ihm die Ehrenurkunde zum Professor der Universität Wien. Dazu kamen noch viele weitere Ehrungen wie u.a. der Bayerische Verdienstorden.

Chronik über Franz Burda

1903   geboren am 24. Februar in Philippsburg, Sohn von Druckereibesitzer Franz Burda I. und Ehefrau Josefine, verwitwete Pröttel
1908 Franz Burda I. kehrt in seine Heimatstadt Offenburg zurück und gründet dort eine Druckerei
1909 Franz Burda kommt in Philippsburg zur Schule. Er lebt bei Verwandten. Seine Mutter stirbt an Brustkrebs
1910 Franz Burda I. heiratet Karoline Schmidt
1911 Franz Burda wird vom Vater von Philippsburg nach Offenburg geholt
1912 Besuch der Oberrealschule, heute Schiller-Gymnasium
1917 Umzug der Druckerei in das Hinterhaus der Metzgerei Burg
1921 Franz Burda macht kurz vor seinem 18. Geburtstag das Abitur. Anschließend eine kaufmännische Lehre im Handelsgeschäft Freihandel (Getreide, Futtermittel, Dünger, Baumaterialien). Für dieses Unternehmen geht er nach der Lehre als Buchhalter und selbständiger Verkäufer nach Freiburg
1923 1925                  Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Freiburg, München und Erlangen
  Mitarbeit in der Druckerei des Vaters
1926 Staatsexamen als Diplom-Volkswirt an der Universität Erlangen
  Eintritt in die Druckerei des Vaters
1927 Das erste Verlagsobjekt, die Rundfunkzeitschrift „Sürag“, wird herausgegeben, Auflage: 3.000 Exemplare
1928 Burda promoviert an der Philosophischen Fakultät der Universität Erlangen zum Doktor der Staatswissenschaften
1929 Franz Burda I. stirbt im Alter von 56 Jahren
  Franz Burda II. übernimmt alleinverantwortlich den Betrieb mit drei Mitarbeiten
  Gesellenprüfung als Buchdrucker
1930 Meisterprüfung im Buchdruckerhandwerk
1931 Hochzeit mit Anna Magdalena Lemminger am 9. Juli
1932 Franz Burda III. wird am 24. Mai geboren
1933 Der 100. Mitarbeiter im Betrieb wird eingestellt
  Die „Sürag“ erreicht eine Auflage von 60.000 Exemplaren
1935 Der Betrieb wird auf Tiefdruck umgestellt
  Einzug in den Neubau Hauptstraße 13
  Herstellung von Katalogen
  130 Mitarbeiter
1936 Sohn Frieder wird am 29. April geboren
  Gründung der Burda-Betriebskapelle
1937 Die „Sürag“ erscheint in einer Auflage von 113.000 Exemplaren
  Gründung eines Buchverlags
  Errichtung eines Mitarbeiter-Ferienheims im Schwarzwald
1938 Franz Burda tritt der NSDAP bei
  Übernahme der „arisierten“ Druckerei der Gebrüder Bauer in Mannheim mit 350 Mitarbeitern
  Familie Burda zieht nach Heidelberg
1939 Auflage der „Sürag“ erreicht 179.000
  Druckaufträge für Wenz in Pforzheim und Schöpflin in Haagen
1940 Sohn Hubert wird am 9. Februar geboren
  Geburt der unehelichen Tochter Renate im November
1941 Der Rundfunk wird zensiert und die „Sürag“ eingestellt
1942 Druck von Generalstabskarten von Nordafrika und Frankreich
1943 Luftbildpläne für das Oberkommando der Luftwaffe erscheinen in mehrfarbigem Tiefdruck
1945 Druck von Briefmarken und Schulbüchern für die französische Besatzungszone sowie die französische Soldatenzeitung „Revue d’Information“
1948 Die erste Ausgabe der späteren Zeitschrift Bunte erscheint unter dem Namen „Das Ufer“
  Erste Bambi-Verleihung
1949 Die „Sürag“ darf wieder erscheinen
  Das Haus erscheint
  Erste Ausgabe Guter Rat
  Burda bringt Bildbände zur Zeitgeschichte
1950 Franz Burda wird zum Ehrensenator der Technischen Hochschule Karlsruhe ernannt
  Der Betrieb ist auf 13 Produktionsstätten verteilt
1952 Gründung einer Betriebskrankenkasse
  Gründung der Hauszeitschrift „Die Burda-Familie“
  Die „Sürag“ wird in „Bild + Funk“ umbenannt
1953 Fertigstellung einer neuen Druckerei und eines neuen Verwaltungsgebäudes
  Bau von Mitarbeiterwohnungen
1954 „Das Ufer“ wird in „Bunte Illustrierte“ umbenannt
  Die Burda-Staffel geht in die Luft und macht insgesamt 18 Jahre lang Werbung für die Produkte des Verlags
1955 Lohnfortzahlung im Krankheitsfall wird eingeführt (15 Jahre vor der gesetzlichen Regelung)
1957 Bunte erscheint in einer wöchentlichen Auflage von 500.000 Exemplaren
  Die „Bild + Funk“ erscheint in einer Auflage von 445.000 Exemplaren
  Das Haus erscheint in einer Auflage von 570.000 Exemplaren
  Der Betrieb hat 1.400 Mitarbeiter
  Täglich werden 100 Tonnen Papier bedruckt
  Der Jahresumsatz liegt bei 50 Millionen DM
1958 Franz Burda III. wird technischer Betriebsleiter in Offenburg
  Franz Burda wird Ehrenbürger von Philippsburg
  Bau einer Wohnsiedlung für Mitarbeiter
1959 Kauf der „Deutschen Illustrierte“
1960 Burda übernimmt von Axel Springer die Ullstein-Druckerei G.C. Klebe in Darmstadt: Die Leitung übernimmt Frieder Burda
  Kauf der „Münchner Illustrierte“
  Die Auflage der Bunte beträgt über 1 Million
1962 Kauf der „Neuen Verlagsgesellschaft“ mit den Objekten Freundin und „Film Revue“
1963 Kauf der „Frankfurter Illustrierte“
  Der Betrieb hat 2.700 Mitarbeiter, 2.200 in Offenburg, 500 in Darmstadt
  „Freundin“ und „Film Revue“ werden zusammengelegt
  Zu seinem 60. Geburtstag stiftet Franz Burda seinen Mitarbeitern ein großzügiges Sportgelände
  Franz Burda wird zu Ehrenbürger der Stadt Offenburg ernannt
  Kauf der „Österreich Illustrierte“
  Erstausgabe der „Bunte Österreich Illustrierte“
1964 Fertigstellung des Verwaltungshochhauses in Offenburg
  Eröffnung eines Zweigverlags in München
1965 Die Burda Farben KG stellt eigene Druckfarben her
1966 Mit der Einführung eines Lochkartenapparates für die elektronische Datenverarbeitung wird der Grundstein für die digitale Zukunft des Unternehmens gelegt
  Franz Burda überträgt seinem Sohn Hubert die Leitung des neuen Münchner Verlagshauses an der Arnulfstraße
1968 Druckereineubau in Offenburg
1969 Der 5000. Mitarbeiter tritt in das Unternehmen ein
  Burda und das amerikanische Verlagshaus Meredith gründen das Joint Venture Meredith/ Burda Inc.
1970 Mit 1.796.933 Exemplaren im 1. Quartal ist Bunte die meistverkaufte Illustrierte Deutschlands
  Die erste Ausgabe der Freizeit Revue erscheint
  Spatenstich für eine Druckerei in Lynchburg, Virginia, USA
1971 Die erste Tiefdruckerei der Meredith/Burda Inc. wird in Lynchburg offiziell eröffnet
1972 Übernahme der Zeitschrift Meine Familie und Ich
  Erste Ausgabe von Mein schöner Garten
  Freizeit Revue erreicht eine Auflage von über 1 Million Exemplaren
1973 Franz, Frieder und Hubert Burda werden Geschäftsführende Gesellschafter
  Hubert Burda ist zuständig für den Verlagsbereich
1975 Erste Ausgabe Cinema
1976 Franz Burda übergibt die Chefredaktion der Bunte an seinen Sohn Hubert
1978 Erste Ausgabe von Chip
  Burda erwirbt den Pressespediteur Einbecker Transport Gesellschaft (ETG)
1980 Gründung der Zeitschrift „Pan“
  Erste Ausgabe von „Ambiente“
  Kauf der Tiefdruckerei Braun im Elsass
1981 Franz Burda überschreibt jeweils ein Viertel der Burda GmbH an seine drei Söhne und beruft sie zu geschäftsführenden Gesellschaftern. Franz Burda III. zeichnet für den Geschäftsbereich Druck, Frieder Burda für Finanzen und Hubert Burda für den Verlag verantwortlich
1982 Gründung der Tochterfirma „Pan TV“  
1983 Neues Verlagshaus am Münchner Arabellapark
  Die Redaktion von Bunte zieht von Offenburg nach München
  Burda beteiligt sich mit 24,9 % an der Axel Springer Gesellschaft für Publizistik, die sämtliche Aktien der Springer Verlag AG hält
1985 Burda beteiligt sich mit 13 % an der Gründung von Sat.1
1986 Franz Burda überträgt seine Anteile an die Söhne, sodass diese an allen Unternahmen in gleicher Höhe beteiligt sind
  Die Rätsel-Illustrierte Glücks Revue erscheint
  Tod von Franz Burda am 30. September

Literatur zu Franz Burda

  • Franz Burda: Kreativität. Tatkraft. Vespertisch. Emil Langenbacher, 2020, ISBN 978-3982147505
  • Senator Dr. Franz Burda – Geschichten eines Lebens. Ute Dahmen, Petrarca, 2011, ISBN 978-3871150135
  • Dr. Franz Burda. Mensch und Werk. Oswald Scharfenberg. Burda, 1968