Wandelkonzert im Schloss Bellevue: Der Bundespräsident liebt Jazz | News und Kritik | BR-KLASSIK | Bayerischer Rundfunk

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Wandelkonzert im Schloss Bellevue Der Bundespräsident liebt Jazz

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat ein besonderes Faible für den Jazz. Jetzt hat er im Berliner Schloss Bellevue zu einem "Wandelkonzert" eingeladen. Der Anlass: 25 Jahre "Bundesbegegnung Jugend jazzt".

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besichtigt am 10. Juli 2021 das Gelände der Bundesgartenschau auf dem Petersberg.  | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Vier Jazzbands, vier verschiedene Räume im Schloss Bellevue. Das Publikum kann nach Belieben von einem zum nächsten Spielort gehen, innehalten, zuhören, weiterlaufen. Ein solches "Wandelkonzert" fand im Schloss Bellevue statt. Anlass dieser besonderen Veranstaltung war das 25-jährige Bestehen der Bundesbegegnung "Jugend jazzt", ein bundesweiter Wettbewerb für Nachwuchs-Jazzbands.

Prominenz aus der Jazz-Szene unter den Gästen

Unter den Gästen aus der Jazz-Szene waren so hervorragende Musiker:innen wie die Schlagzeug-Professorin Eva Klesse, die Pianistin Julia Hülsmann, der Bassist Robert Lucaciu. Auch der Trompeter Till Brönner, der Posaunist Nils Landgren und der Bariton Thomas Quasthoff waren dabei.

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Rede des Bundespräsidenten über die Bedeutung des Jazz

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, ein bekennener Jazzfan, hielt zu Beginn eine fünfminütige Rede. Beim Jazz habe ihn immer die politische Dimension sehr bewegt, denn Jazz sei eine emanzipatorische Musik. "Unfreiheit und Jazz schließen einander aus", so Steinmeier. "Wer Jazz spielt, will frei sein. Frei sein, aber meistens nicht allein. Am liebsten Teil eines Ensembles. Jazzmusikerinnen und -musiker hören aufeinander, reagieren aufeinander, achten aufeinander. Sie leben ihre Freiheit in Gemeinsamkeit."

Unfreiheit und Jazz schließen einander aus.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

Vier Bands aus vier Bundesländern

Das Jazzduo "TimPanLaurie" bei der Bundesbegegnung "Jugend jazzt" 2022 | Bildquelle: DMR_Christian Borchers Das Jazzduo "TimPanLaurie" aus Bayern war beim "Wandelkonzert" im Schloss Bellevue mit dabei. | Bildquelle: DMR_Christian Borchers Anschließend hörte sich der Bundespräsident alle vier Bands aufmerksam an. Die Ensembles waren aus vier Bundesländern angereist: "Cactus in a Garage" aus Sachsen-Anhalt, "Funky Friends" aus Nordrhein-Westfalen, "Quartertone" aus Hessen und "TimPanLaurie" aus Bayern. Alle Bands spielten sehr "klassischen" Jazz. Das Groovende, das Swingende stand im Vordergrund. Zum Abschluss präsentierten alle gemeinsam mit Überraschungsgast Nils Landgren den Gästen ein musikalisches Finale. Danach dankte Frank-Walter Steinmeier nicht nur den Bands, sondern auch explizit den Eltern – "dafür, dass Sie Ihren Kindern nicht nur Beethoven und Mozart erlaubt haben, sondern auch diesen wunderbaren Jazz".

Auffällig: Unter den insgesamt 15 Bandmitgliedern war nur eine einzige Frau, denn die Wettbewerbspreisträger waren überwiegend männlich. Ein extremes Ungleichgewicht, das man in der jungen Jazz-Szene an deutschen Hochschulen ansonsten so nicht findet.

Sendung: "Leporello" am 24. Januar 2023 ab 16:05 auf BR-KLASSIK

Kommentare (1)

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Dienstag, 24.Januar, 18:23 Uhr

Wolfgang

Einen kleinen Trost...

...gewinne ich aus der Tatsache, dass Steinmeier (das Foto ist übrigens sehr treffend), kein Klassikhörer ist.

Wahrscheinlich hört der Mann überhaupt keine Musik, weshalb er ja auch mit solchen Superwiderlingen wie die von "Feine Sahne Fischfilet" und "Bushido" auftritt. Hauptsache anti-deutsch, musikalische Qualität egal.